Teil17

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Fünf Minuten später war ich dann auch in der Schule. Ich setzte eine Sonnenbrille auf, denn auch wenn ich mich geschminkt habe, habe ich Augenringe bis zum Boden. Auf dem Hof beachtete ich niemanden, außer mein Handy und den Becher mit meinem persönlichen Lebenselixier in meiner Hand. Ich hatte mir Kopfhörer eingesteckt, damit ich nichts hören musste. Ich kannte mich, jetzt bin ich überreizt und jeder der mich nur irgendwie schräg ansah würde ich vermutlich aufs Kreuz legen.

Im Unterricht saß ich hinten in einer Ecke, noch immer mit Kopfhörern und krakelte etwas in meinen Block. Es war nur Kunst und Geschichte. Da konnte ich mir eine schlechte Stunde jeweils leisten. So lange ich da war, war das nötigste erledigt.

Als dann das nächste Klingeln ertönte wurde ich darauf erst aufmerksam, als alle rausliefen. Ruhig packte ich meine Sachen und ging in die Cafeteria. Montags gab es immer Spaghetti! Ich hatte zwar eigentlich keinen Hunger, aber ich musste was essen für den Fall, dass ich wieder Tabletten nehmen musste.

Gemäßigt schlenderte ich zu einem freien Platz und ließ mich fallen. Gerade als ich angefangen habe meine zweite Gabel zu nehmen tippte mich jemand, an wenigstens der gesunden Schulter, an. Langsam drehte ich mich um, bitte keine Tussi, bitte keine Tussi...

„Kyle?"

Der braunhaarige Typ sah mich wenig begeistert an: „Cole sagt du sollst zu uns rüber!" meinte er und deutete auf den fast vollbesetzten Tisch einige Meter entfernt. Die Jungs saßen da und Stacy auch.

Ich sah wieder zu Kyle: „Nein!" sagte ich kühl und drehte mich wieder zu meinem Teller um.

„Cole sagt ich soll dich hinbringen, wenn du nicht freiwillig kommst!" warnte Kyle mich.

„Cole kann mich Mal! Ich bleibe!" meinte ich stur, was ich gleich wieder bereute.

Auf einmal packten mich zwei Hände und hoben mich hoch. Kyle warf mich über seine Schulter. Sofort fing ich an mich zu wehren. Meine Schulter ist immer noch verletzt du Vollpfosten!

„Kyle!" schrie ich „Lass mich sofort runter!"

„Nein!" sagte er und ich konnte sein Lächeln in seiner Stimme hören.

„Ich bring dich um!" fauchte ich.

Gleichdarauf wurde ich schon auf den Boden abgesetzt. Kyle sah mich grinsend an, was mich gleich wieder zur Weißglut trieb. Als ich auf ihn zu ging hielt mich jedoch jemand an meinem Arm fest. Es war Stacy. Sie lächelte mich freundlich an und bot mir einen Platz neben ihr und ihrem Bruder an. Mist, ich war zu müde um gegen ihren Dackelblick anzukommen.

Brummend ließ ich mich fallen: „Das nächste Mal sei wenigstens so nett und nimm mein Essen mit!" sagte ich mit verschränkten Armen und lehnte mich über den Tisch.

Ich griff nach einem Apfel und ein Brot von Logans Teller, der gleich mich empört ansah: „Hey, was soll das?"

„Ich muss was essen und hab keinen Kaffee, entweder das oder ich laufe Amok!" meinte ich noch gelassen „Also was zum Teufel mache ich hier?"

Ich sah auffordernd in die Runde.

„Sieh uns nicht so an, dass war ihre Idee!" verteidigte sich Max sofort.

Überrascht drehte ich mich zu Stacy: „Wie jetzt?"

„Ich war allein unter den Jungs und brauchte Unterstützung!" entschuldigte sie sich.

Das ist ein Scherz oder? Das ist die mieseste Ausrede die ich je gehört habe! „Jetzt im Ernst? Was ist mit deinen Freunden?" fragte ich sie, denn ich brauchte wirklich meine Ruhe!

Stacy sah mich verletzt an: „Die wollen doch nur meinem Bruder an die Wäsche!" antwortete sie trotzdem und das auch noch richtig giftig.

„Verdammt, na gut!" gab ich nach, wofür sie mich gleich umarmte. Hoffentlich wurde das nicht zur Gewohnheit. 

„Danke, danke, danke!"

Ich war so überrascht, dass ich nicht wusste was ich machen sollte. Das sahen die Jungs am Tisch natürlich gerne, denn die prusteten gleich laut auf. Leider tat die Umarmung weh. Ich verzog mein Gesicht vor Schmerz, biss mir aber auf die Lippe.

„Stacy, ihre Schulter!" erinnerte Logan sie gütiger Weise daran.

Sofort ließ Stacy mich los, als wäre ich radioaktiv: „Oh Gott, tut mir leid!"

Wie aus Reflex begann ich zu lächeln: „Schon gut, war halb so wild!" schlug ich ab, was mir gleich alle glaubten. Wenigstens kann ich trotz der Müdigkeit noch Lügen!

Die Jungs fingen wieder an zu reden, über Mädchen.... Kein Wunder das Stacy wollte das ich komme. Wir versuchten so gut es ging nicht hinzuhören, aber das wurde leider immer schwieriger als sie dann auch noch anfingen über Bettgeschichten zu reden und irgendwann war es zu viel: „Alter! Jungs! Das wollen wir nicht hören!"

Sie sahen mich überrascht an.

„Habt ihr gar kein Scharmgefühl?" fragte ich und sah dann zu Cole „Mann, das ist deine kleine Schwester!"

Herr Gott ist mir jetzt übel! Ich hoffe doch sehr, dass das nicht häufiger vorkommt! Die Jungs sahen mich betreten an. Hm, geht doch!

„Danke!" sagte ich wieder ruhig und drehte mich dann wieder zu Stacy „Also was war?"

„Jetzt ohne Witz?" lachte Stacy und dieses Mal war ich es, die sie fragend ansah.

„Ja!" bestand ich schmunzelnd darauf, doch bevor ich meine Antwort bekam klingelte mein Handy. Ach Mist, es war Kate, während der Schulzeit? Das heißt Arbeit! „Sorry, da muss ich ran!"

„Alex?" 

Ein Kampf ums LebenWhere stories live. Discover now