Teil23

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„Alex, bist du das?" rief eine ältere Stimme.

Ich runzelte die Stirn, als die beiden Mädchen vor mir sich betreten ansahen und Alex Jens Hand aufmunternd drückte. Die sahen so aus, als ob man sie gleich foltern würde.

„Ja, wir sind in der Küche!" rief Alex zurück.

Kurze Zeit später kam eine Frau rein, sie war wahrscheinlich mitte 40 und sah fast exakt so aus wie Jen, nur eben älter. Ich rate Mal und sag, dass ist Jens Mutter!

„Schätzchen!" begrüßte die Frau Alex und gab ihr und Jen jeweils einen Kuss auf den Kopf „Wir haben besuch?" fragte die Mutter und sah Stacy und mich dabei liebevoll an.

Alex nickte: „Ja, das sind... meine Freunde Stacy und ihr Bruder Cole!" stellte uns Alex völlig unbeholfen vor. Irgendwie war sie so richtig süß.

„Wundervoll, du hast noch nie Freunde mitgebracht!" sagte die Frau erfreut.

Ich sah zu Alex: „Wirklich?"

Sie zuckte schweigend mit den Schultern und vermied Augenkontakt. Ok, jetzt bin ich neugierig. Was hier ist so schlimm, dass sie nie jemanden hierher gebracht hat. Kennt diese Frau Geheimnisse über sie?

„Wo ist Joe?"

Wer?

Ich sah wie Alex zusammenzuckte. Was?

„Joe?" würgte sie hoch und sah leblos gerade aus. Nun war es Jen, die Alex Hand aufmunternd drückte.

„Ja, sie sollte doch alles für die Geburtstagsfeier bereit machen!" versuchte die Frau uns auf die Sprünge zu helfen.

„Welcher Geburtstag, Mum?" fragte Jen traurig.

„Na deiner oder hast du deinen eigenen Geburtstag vergessen?" lachte Jens Mum „Du freust dich doch schon seit Jahren auf deinen zehnten Geburtstag!"

Wie bitte? Zehn? Jen war mindestens sechs Jahre älter als zehn!

Eine Weile sagte niemand etwas: „Joe ist mit ihrem Vater noch einkaufen!" durchbrach Alex dann die Stille.

„Verstehe, nun, ich mache uns mal einen schönen Tee und euch einen Kakao!" sagte die Frau und verschwand.

„Ich helf dir!" meinte Jen und folgte ihrer Mutter.

Alex ließ den Kopf in ihre Hände fallen und murmelte etwas.

„Alex, was ist hier los?" fragte Stacy neben mir sanfter.

Sie sah auf und schien auf einmal sehr viel zerbrechlicher als sonst: „Joe ist ihre andere Tochter, Jens ältere Schwester. Sie starb vor drei Jahren."

„Scheiße!" fluchte ich. Damit habe ich jetzt ehrlich nicht gerechnet.

„Seit dem ist ihre Mutter psychisch instabil." Erzählte Alex zu ende und klang dabei gruselig emotionslos.

„Und was hat das alles mit dir zu tun?" fragte ich, doch sie schwieg nur. Ganz toll, nie bekommt man bei ihr eine richtige Antwort oder?

„Was ist mit dir passiert?" fragte Stacy dann und deutete auf ihre Verletzungen.

Alex seufzte: „Manchmal hat sie starke Schübe, dann versucht sie meist sich selbst umzubringen, aber wenn man versucht sie daran zu hindern, sie zu beruhigen schlägt sie um sich. Sie hat ein Messer auf ein Spiegel geworfen, als ich es wieder versucht habe, der Spiegel ist in tausend Splitter zerbrochen und einige Scherben haben mich getroffen. Wenn sie aber fragt, habe ich mich mit irgendjemanden geprügelt!"

Wenn sie dabei verletzt wird ihr zu helfen, warum macht sie da dann überhaupt mit? Warum bringt sie sich einfach so in Lebensgefahr?

Dann kam plötzlich jemanden in den Raum: „Hey!" begrüßte ein Typ Alex und sah uns verwundert an.

Ein Kampf ums LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt