Teil10

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Drinnen waren Stacy und Matt und schon am Schlafen, während die Jungs sich gerade einen neuen Film aussuchten. Allerdings war es schon nach eins, dass heißt ich mach Schluss.

„Macht den Fernseher aus, Stacy schläft und wir sollten das jetzt auch machen!" sagte ich und stemmte meine Fäuste streng in die Hüften.

Die Jungs stöhnten genervt auf, aber schalteten die Glotze wirklich aus. Ich sah wie Cole an mir vorbei zu seiner Schwester ging und sie hochhob, als würde sie nichts wiegen! Er sah mich abwartend an: „In welches Zimmer kann ich sie bringen?" fragte er, während Stacy sich an seine Brust kuschelte.

Ich musste kurz schmunzeln, das war wirklich süß: „In meins, das kennt sie schon und der Rest von euch kann sich über die Gästezimmer aufteilen. Wir haben drei also sollte das gehen!" erklärte ich und ging rauf, um als erstes meine Zimmertür zu öffnen und die Bettdecke zur Seite zu werfen.

Cole war gleich hinter mir und legte Stacy vorsichtig in mein Bett. Ich deckte sie noch ein und drehte mich dann zu Cole: „Du solltest auch hier bei ihr bleiben. Sie wird sicher einen Albtraum haben!" flüsterte ich, aber sah weiterhin zu Stacy, welche noch friedlich schlief. Dennoch sah ich aus dem Augenwinkel wie Cole nickte.

„Ich bringe dir gleich eine Decke und ein Kissen, dann kannst du auf dem Sofa pennen." Sagte ich, er nickte erneut.

Scheinbar redet er nicht so viel.... Ist wahrscheinlich besser so, sonst fangen wir nur wieder an uns anzuschreien...

„Kommt!" sagte ich leise zu den anderen Jungs und ging den Gang nach rechts runter. Nach zwei Türen öffnete ich eine auf der linken Seite und auf einmal fingen die Jungs an Ching-Chang-Chong zu spielen. Verwirrt und amüsiert sah ich denen zu und verstand.

„Ja!" freute sich Kyle und verschwand ins Zimmer.

Ich lächelte und schüttelte den Kopf, gleichdarauf winkte ich den Rest weiter. Sie folgten mir und an der nächsten Tür begann dasselbe Spiel. Dieses Mal begann Matt breit zu grinsen und Logan und Max gingen stöhnend ins Zimmer. Ich setzte mich erneut in Bewegung und sah wie Matt breit und stolz grinsend neben mir her ging.

„Ihr seid echt unmöglich!" meinte ich schmunzelnd und öffnete die nächste Tür.

Matt strahlte übers ganze Gesicht: „Möglich, aber dennoch habe ich jetzt ein Zimmer für mich alleine!" sagte er, lief und sprang schließlich aufs Bett.

Ich schüttelte wieder lachend den Kopf, sagte: „Gute Nacht!" und machte die Tür zu. Cole brauchte noch eine Decke und ein Kissen, also ging ich in die kleine Abstellkammer neben meinem Zimmer.

Cole nickte als ich sie ihm gab. Ich tat dasselbe und wollte gehen.

„Wo schläfst du?" fragte er mich dann aber plötzlich und verwirrte mich. Ich hätte nicht gedacht, dass ihn das interessierte.

„Unten auf der Couch. Falls aber was ist könnt ihr mich einfach aufwecke." Ich wäre sogar dankbar dafür, fügte ich in Gedanken hinzu.

Cole schien kurz überrascht über meine Antwort, aber ich ging einfach und schloss leise die Tür hinter mir. Müde ging ich runter auf die Couch und nahm mir eine Decke. Ich sah auf mein Handy und wartete auf eine Nachricht von Kate oder Jack. Irgendetwas das mir sagte, dass alles gut ist, doch nach einer Weile schlief ich ein.

Ich war in einem dunklen Raum. Meine Hände waren gefesselt. Plötzlich hörte ich ein Lachen. Das Lachen, welches mir das Blut in den Adern gefrieren und mich in Panik verfallen ließ. Ich zerrte an meinen Fesseln, doch als das Lachen näher kam waren sie mir egal. Ich stand auf und suchte den Raum nach einem Ausweg ab. Ich fand ein Fenster. Ich versuchte es zu öffnen, aber der Hebel klemmte und ließ sich nicht bewegen. Mein Herz begann schneller zu rasen, als ich Schritte ganz nahe hörte. Ich schiss drauf und schlug mit meinem Ellenbogen gegen das Fenster. Beim zweiten Versuch funktionierte es. Mein Ellenbogen schmerzte und die Splitter rissen meine Haut auf. Ich begann zu bluten, aber das war mir egal, als der Mann die Türklinke runter drückte. Ich kletterte über die spitzen Scherben aus dem Fenster. Die Scherben schnitten mir tief ins Fleisch, doch ich begann einfach zu laufen. Ich wusste nicht wohin oder wo ich war, aber ich musste weg von ihm. Sofort. Auf einmal schrie jemand. Er war es. Ich lief in den dunklen Wald und stolperte gleich. Es war tief schwarz. Am Himmel waren weder Sterne noch der Mond. Es gab kein Licht und meine Beine begannen zu schmerzen. Plötzlich hörte ich das Lachen und die Schritte des Mannes, doch dieses Mal kamen sie von über all her. Ich wollte weglaufen, aber meine Füße schienen fest zu kleben. Ich konnte mich nicht bewegen und dann fiel ich zu Boden und...

Mein Handy riss mich aus meinem Albtraum. Ich saß kerzengerade und schweißgebadet auf der Couch.

„Scheiße!" stieß ich leise hervor und versuchte meine Atmung zu beruhigen.

Ich zwang mich tief ein und wieder auszuatmen. Nach all den Jahren geplagt von Albträumen war ich ein Meister darin wieder zur Ruhe zu kommen. Dennoch zitterte ich weiter. Allerdings wurde es fast sofort besser.

Ich sah auf mein Handy. Es war Kate: Wir wissen vielleicht wo Jack ist, aber es scheint ihm gut zu gehen. Du brauchst dir keine Sorgen machen!

Ich seufzte erleichtert und ließ meine Schultern erleichtert hängen. Wenigstens eine gute Nachricht! Ich werde Jack trotzdem umbringen, wenn ich die Gelegenheit dazu bekomme.

„Hey!" sagte jemand von hinten.

Augenblicklich schrak ich zusammen: „Scheiße!" hauchte ich und sah Kyle an, der mich skeptisch musterte „Erschreck mich nicht so!" fügte ich hinzu.

„Stacy ist wach!" sagte er und gab dann etwas unverständliches von sich.

„Was?" fragte ich ihn stirnrunzelnd.

„Cole kann sie nicht beruhigen, du sollst kommen!" sagte Kyle und ging wieder die Treppe hoch.

Sofort stand ich auf. Meine Beine waren noch ein wenig wackelig und ich hoffte, dass man mein Schweiß nicht sah, auch wenn das völlig unmöglich war. Mein T-Shirt war schließlich an vielen Stellen klatschnass! Ganz toll. Ich muss mich also umziehen. Am Gelände der Treppe hielt ich mich fest, damit ich sicher nach oben kam. Kyle war inzwischen schon nicht mehr in Sichtweite, was ich nur zu gern begrüßte. Kurz bevor ich in mein Zimmer atmete ich noch einmal durch, dann ging ich rein.

Stacy lag zitternd und schweratmend in Coles Armen. Er versuchte sie zu beruhigen, doch sie weinte einfach weiter. Die anderen Jungs standen entweder um das Bett oder saßen darauf. Sie versuchten ebenfalls Stacy zu beruhigen, doch jedes Mal, wenn sie sie berühren wollten zuckte sie zusammen und schluchzte wieder laut auf. Ich ging auf sie zu. Als ich mich neben Cole und Stacy aufs Bett setzte bekam ich Coles Aufmerksamkeit. Er musterte mich von Kopf bis Fuß, doch ich konzentrierte mich auf seine kleine Schwester und ignorierte ihn.

„Hey, hey, Stacy, ich bins!" flüsterte ich sanft auf sie ein „Es ist in Ordnung, alles in Ordnung! Du bist hier, in Sicherheit!" sagte ich und bewegte meine Hand behutsam in ihr Sichtfeld und legte sie dann auf ihren Arm. Urplötzlich fiel sie über mich und schlang ihre Arme um mich. Sie klammerte sich um mich und ich hatte kurz Angst keine Luft mehr zu bekommen. Etwas zögerlich erwiderte ich die Umarmung.

„Du bist wach Stacy! Es war nur ein böser Traum!" flüsterte ich durch ihr Haar in ihr Ohr.

Sie schluchzte auf und begann wieder zu weinen.

„Stacy, Stacy sieh mich an!" bat ich und drückte sie sanft etwas von mir weg. Sie sah mir vollkommen verweint und ängstlich in die Augen „Es war nur ein Traum!" wiederholte ich und wischte ihr ein paar Tränen weg „Nur ein Traum! Dir passiert nichts mehr!"

Benommen nickte sie den Blick starr nach unten gesenkt. Wenigstens hatte sie aufgehört zu weinen.

„Ok, sieh mich an." Sagte ich und fing ihren Blick ein. Ich nickte ihr aufmunternd zu „Gut und jetzt atme tief ein und wieder aus!" meinte ich ruhig. Ich begann mit ihr langsam die Atemübung. Wir wiederholten das ein paar Mal und ich sah zu wie erst ihre Anspannung wich und dann ihr zittern. Das funktioniert ja besser als bei mir am Anfang. 

„Gut! Besser?" fragte ich sanft.

Stacy nickte erneut. Ihr Blick wirkte nun klarer und sie lehnte sich wieder zurück an ihren Bruder. Ich lächelte sie aufmunternd an.

„Wie hast du das gemacht?" fragte mich Cole und strich Stacy eine Haarsträhne aus dem Gesicht.

Ich sah zu ihm: „Ich hab ein wenig Übung mit Albträumen!" erklärte ich matt.

„Das heißt es wird nicht besser?" fragte mich Stacy ängstlich

„Natürlich wird es das! Ich zumindest träume nicht mehr davon." Meinte ich und sah sie aufmunternd an.

„Wirklich?" hakte sie nach.

Ich lächelte: „Wirklich!" versicherte ich ihr „Du solltest wieder versuchen zu schlafen!" bei dem Satz zuckte sie zusammen „Ist gut, alles gut! Ich weiß du willst nicht, aber du hast gerade mal zwei Stunden geschlafen!" erklärte ich.

„Bleibst du hier?" bat sie, woraufhin ich sie verwundert ansah und dann zu Cole rüber schaute.

„Ich...?" 

Ein Kampf ums LebenWhere stories live. Discover now