Teil36

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Um 8:30h klingelte schließlich mein Wecker und ich schreckte hoch. Cole neben mir fing an umher zu murren und wollte mich wieder zurückziehen, doch dieses Mal wehrte ich mich.

"Cole, komm wir müssen aufstehen!" sagte ich und versuchte ihn wach zu rütteln, doch er bewegte sich nicht "Cole, jetzt steh auf. Wir müssen gleich zur Schule und vorher müssen wir noch die anderen wecken!"

Ich schlug die Decke weg und stand auf. Schnell band ich mir einen unordentlichen Zopf und raffte meine Klamotten aus meiner Tasche zusammen.

"Wir haben doch noch Zeit!" nörgelte Cole weiter und versteckte sein Gesicht unter einem Kissen.

Streng genommen hat er ja Recht, abe rich bin es nicht gewöhnt am Morgen nur noch eineinhalb Stunden zu haben. Normalerweise bin ich 5 Stunden vor Schulbeginn wach. Da hat man immer alle Zeit der Welt, aber jetzt?

Ich schloss hinter mir die Badezimmertür ab und zog mich um. Schnell noch etwas Maskara und ich ging wieder raus. Cole lag immer noch im Bett. Er sah wirklich süß aus... oh nein, nein, nein! Böser Kopf! Stacy wird mich umbringen! Er muss hier raus, bevor sie kommt.

"Cole, schwing deinen Arsch aus dem Bett!" schimpfte ich und zog ihm die Decke weg, doch er murrte nur wieder irgendwas unverständliches und zog mich plötzlich wieder unter sich aufs Bett.

Ich schnappte nach Luft. Er war nur Zentimeter von mir entfernt, aber ich konnte nur noch an Stacy denken, also schlug ich ihn weg und trat ihn aus dem Bett heraus.

"Hör auf rumzualbern und steh auf! Wir haben nicht mehr viel Zeit!" und als wäre das irgendein Signal saß er plötzlich kerzengerade und sah mich besorgt an.

Innerhalb von Sekunden stand er vor mir und hatte mein Gesicht in den Händen. Es schien als würde er mich abchecken, aber mehr so wie Jack, wenn ich verletzt war.

"Was? Was ist?" fragte ich, als er nichts sagte. Blute ich wieder aus der Nase? Das ist Monate nicht mehr passiert.

"Ich habe nicht gesehen, dass du gestern deine Tabletten genommen hast." antwortete er und mein Herz machte einen kleinen Hüpfer.

Machte er sich wirklich sorgen um mich? Er hat darauf geachtet? Hat er mich deshalb gestern die ganze Zeit beobachtet? Ich bin verwirrt. Ist das jetzt was gutes oder was schlechtes?

"Habe ich, in der Küche, als niemand hingesehen hat." sagte ich und sah wie seine Schultern ihre Anspannung verloren.

"Ich habe deinen Wecker nicht gehört."

Einen Augenblick lang war ich so verwirrt, dass ich lächelte: "Ich habe ihn auch ausgeschaltet bevor ich hier her bin. Ich wollte die anderen nicht aufmerksam machen."

Auf einmal begann er wütend zu knurren und lehnte seine Stirn an meine: "Schalte sie wieder ein. Du vergisst sonst noch zu essen und die Tabletten zu nehmen!"

"Cole, mir gehts gut, wirklich!" versuchte ich ihn sanft zu beruhigen.

"Hast du deine Spritze hier? Falls..."

"Cole!" unterbrach ich ihn und nahm nun sein Gesicht in die Hände "Mir. Gehts. Gut! So lange ich mich an die Regeln halte passiert schon nichts." sagte ich und sah ihm tief in die Augen "Gut und jetzt lass uns zu den anderen, sonst kommen wir noch zu spät."

Ich ließ ihn los und ging, doch er packte mich noch am Handgelenk: "Hast du nicht noch was vergessen?" fragte er.

Verwirrt sah ich ihn an und überlegte kurz, aber mir fiel es nicht ein: "Was denn?"

"Naja, immer wenn wir so eine Unterhaltung führen kriege ich am Ende noch einen Kuss!" sagte er und ich wurde schlagartig rot "Du bist süß wenn du rot wirst!"

Oh mein Gott! "Ich hasse dich!" sagte ich und ging.

"Tust du nicht!"

Wie sich herausstellte hatte ich recht. Die Zeit reichte kaum. Wir mussten die Jungs wörtlich aus dem Bett schmeißen. Dabei hat Stacys kreischen hervorragend geholfen.

"Alter! Stace, komm schon!" beschwerten sich die Jungs.

Die haben es in letzter Zeit wirklich nicht leicht mit ihr. Erst das mit der Sache im Club, dann ich und dann gestern erst.

"Brandon kommt!" schrie sie erfreut, woraufhin die Jungs sich irgendwie, sei es mit dem Kissen oder einer Hand die Ohren zu hielten.

"Wer?"

"Er ist ein guter Freund der Familie. Ich kenne ihn schon so lange ich denken kann." erklärte sie mir gütigerweise.

"Freut mich und jetzt STEHT AUF!" schrie ich die Jungs schließlich an "Bevor ich einen Eimer Wasser hole!".

Ich bin fast in die Lüfte gesprungen, als wir pünktlich in der Schule ankamen. Mein Onkel hätte mir die Hölle heiß gemacht, wenn ich zu spät käme und dieses Mal könnte er das, weil er wirklich hier ist.

Erste Stunde war Mathe. Stacy war schon total aufgeregt, weil heute der Austauschschüler kommt. Und nachdem sie mir fünfzig Mal gesagt hat, wie sehr sie sich freute, kündigte der Lehrer den Neuen auch endlich an.

"Ich lass ihn sich am besten selbst vorstellen!" meinte der Lehrer und öffnete nun die Tür.

Ein etwa 1,80 m großer Junge mit braunen, verwuschelten Haaren und braunen Augen, in die ich früher so gerne geguckt habe. Mein Herz sackte eine Etage tiefer und ich griff automatisch um meinen Tisch. Auch er schien zu stocken als er mich sah.

"Mr. Lincoln?" holte der Lehrer uns in die Gegenwart zurück.

Wir zuckten zusammen und mieden den Rest der Stunde den Augenkontakt, während Stacy mich die ganze Zeit versuchte zu löchern. Was macht er hier? Was soll das? Er war weg! Wieso ist er zurückgekommen? Und dann auch noch hier her? Er wusste doch das ich hier bin. Bitte nicht, bitte nicht.

"Würdest du jetzt bitte erzählen was das war?" fragte mich Stacy, als wir in der Cafeteria saßen.

"Was? Nichts." fragte ich plötzlich mega schrill, was auch die anderen nun aufmerksam machte "Nichts, es ist nichts. Findet ihr es auch heiß? Als würde ich in der Sauna sitzen, ich brauch frische Luft, ich sollte...."

"Alex?" lachte auf einmal Stacy "Was ist denn los? Du benimmst dich total eigenartig!"

Ich sah zu den Jungs und beugte mich dann zu Stacy: "Dir ist der Neue nicht bekannt vorgekommen?" hakte ich nach, weil ich ihr ja mal ein Foto von meinem EX gezeigt hatte!

Ein Kampf ums LebenDonde viven las historias. Descúbrelo ahora