Teil27

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Im Auto waren Matt, Logan, Max, Cole und Stacy, welche zum Teil schief zu einem Lied aus dem Radio mitsang. Leider war das Auto so voll, dass ich mehr oder weniger auf Maxs Schoß saß und mit mehr oder weniger meine ich eigentlich vollkommen. Im Grunde saß ich wirklich auf seinen Schoß, was ihm scheinbar aber wenig ausmachte.

Vor dem Schwimmbad trafen wir dann noch Kyle. Er wohnte am anderen Ende der Stadt, daher konnten wir ihn auch nicht abholen, wofür ich wirklich dankbar war. Am Ende hätte ich noch auf seinem Schoß gesessen.

„Ach Mist ich hab mein Shampoo vergessen!" fiel es Stacy wieder in der Umkleidekabine ein.

„Ich kann dir meins später einfach geben!" beruhigte ich sie und zog sie raus. Sie brauchte viel zu viel Zeit auf. Ich wartete schon geschlagene 23 Minuten auf sie.

Nachdem wir uns abgeduscht haben, checkte ich kurz in dem Spiegel hinter den Duschen, ob man meine schlimmen Narben sah, doch ich stellte erleichtert fest, dass dem nicht so war. Niemand würde etwas sehen, es sei denn man würde zu lange hinsehen. Trotzdem ließ ich meine Haare auf, nur für den Fall, dass ich sie über meine Narben legen muss. Besonders die über meinem Herzen... Die Narbe an meiner Schulter sah noch etwas schlimm aus, aber die kannten sie ja schon.

„Man, endlich! Wir warten schon ne Ewigkeit!" nörgelte Cole, als wir uns an einem Tisch trafen.

„Stacy hat nach ihrem Shampoo gesucht!" erklärte ich anklagend und sah genervt zu ihr.

Die Jungs sahen sie empört an: „Nicht dein Ernst!"

Stacy schien das recht wenig zu kümmern. Sie zuckte unschuldig mit den Schultern, was bei Logan wohl irgendwie einen Schalter umstellte. Er packte sie an ihren Hüften, hob sie hoch und warf sie kreischend ins Wasser.

„Logan!" kreischte sie empört, als sie wieder auftauchte und während wir anderen versuchten nicht am Lachen zu verrecken.

Als nächstes gingen wir alle rutschen und alles war gut. Wir sind geschwommen und hatten wirklich spaß. Irgendwann haben wir uns in zwei Gruppen aufgeteilt. Matt, Kyle und Max sind rutschen gegangen, während Cole, Logan, Stacy und ich angefangen haben zu spielen. Logan hat mich auf seine Schultern gesetzt und Cole Stacy auf seine. Wir versuchten uns gegenseitig runter zu werfen, was ziemlich witzig war, besonders, als Logan anfing Cole mit einem Ball abzuwerfen.

„ALEX!" schrie im nächsten Augenblick jemand durch die Halle.

Ich drehte mich um und sah einen wütenden Jack. ..., was ist denn jetzt schon wieder passiert? Unsicher sah ich zu den Anderen. Als Jack auf uns zu kam ließ mich Logan runter und ich schwamm direkt an den Beckenrand und stieg aus dem Wasser. Jack hielt mir mein Handtuch hin, welches ich fröstelnd annahm und dann fing er an mich anzuschreien.

„Hast du den Verstand verloren?" fauchte er „Du gehst schwimmen?!"

Ich runzelte die Stirn: „Und?"

„Und? UND? Hast du sie noch alle?! Du kannst doch nicht schwimmen gehen!"

„Wieso nicht?" schrie ich langsam auch gereizt. Er kann mir doch nicht einfach etwas verbieten. Für wen hält er sich?

„Das fragst du noch?"

„Hey, jetzt komm mal wieder runter!" mischte sich nun Cole ein, was wirklich überraschend kam. Ist ihm auch was auf den Kopf gefallen? Oder geht unter den Jungs da gerade was rum?

„Runter kommen? Dich würde ich gerne Mal sehen, wie du runterkommst, wenn du wüsstest warum ich gerade ausflippe!"

„Was meinst du?" fragte Stacy verwirrt und sah mich dann an „Was meint er?"

„Nichts, er übertreibt!" winkte ich ab ohne sie anzusehen.

„Ich übertreibe?!" wiederholte er. Hängt seine Platte? „Alex, du hattest eine klare Ansage von Lidia!" sagte er, während ich unendlich dankbar war das er das Doktor vor ihrem Namen wegließ.

„Wer?"

„Ich mach schon nichts dummes!" meinte ich ruhig und ignorierte Stacys Frage.

„Aber genau das ist etwas dummes!" schrie er.

Wenn er so weiter macht habe ich am Ende des Tages noch Kopfschmerzen. Ich zog ihn etwas weiter weg von der Menschenmenge und Stacy, Cole und Logan.

„Ich pass auf, wirklich!" sagte ich mit gedämpfter Stimme.

„Alex, dass ist gefährlich!" erwiderte er und klang nun sanfter und wesentlich besorgter „Dein Herz..."

„Wenn irgendetwas nicht stimmt und wenn es auch nur ein zwicken ist gehe ich versprochen. Bitte Jack, ich bin 17. Ich will nicht nur überleben. Vertrau mir! Bitte, lass mich leben!" bat ich ihn eindringlich. Wenigstens er sollte mich doch einfach mein Leben genießen lassen, wenn es schon niemand anderes tat.

Eine Weile schwieg er einfach, doch dann gab er nach: „Du überanstrengst dich nicht und diese Woche gibt es kein Sport mehr, pass auf dein Herz auf und du kommst zum Check-Up." Wies er mich an.

Mit einem breiten Grinsen warf ich mich ihn an den Hals: „Oh, danke, danke, danke!" sagte ich und gab ihm einen Kuss auf die Wange „Und jetzt raus, bevor du es dir anders überlegst!" fügte ich noch ernst hinzu und schob ihn zum Ausgang.

Nachdem er wirklich ging fiel jegliche Anspannung von mir und ich freute mich wieder zurück zu gehen, leider etwas zu früh.

„Was war das denn?" fragte Stacy.

Und da war sie wieder, die Anspannung: „Das sag ich euch wann anders." meinte ich, auch wenn ich nicht wirklich vor hatte ihnen von meinem Herzproblem zu erzählen. Ich würd wahrscheinlich wieder irgendetwas aus der Luft greifen. Mir fällt schon was ein.

Aber sie nickten nur und ich ging an ihnen vorbei in den hinteren Bereich der Schwimmhalle.

„Wo willst du hin?" rief mir Cole hinterher.

Ich drehte mich um und lächelte: „Rutschen!" antwortete ich kurz und plötzlich lief Logan vor „Hey!" rief ich und lief hinterher. Stacy schloss sich an und wollte mich überholen, doch ich schaffte es vor ihr an die Treppe zur Rutsche.

„Wollen wir danach was essen, ich habe langsam Hunger?" schlug Logan vor, woraufhin Stacy und ich gleichzeitig die Augen verdrehten.

„Du hast immer Hunger!" sagte Stacy.

„Heißt?" fragte er hoffnungsvoll.

„Ist ja gut du Vielfraß, wir gehen danach was essen, aber jetzt beweg dich erst einmal, vor dir ist schon eine riesen Lücke!" gab ich nach und deutete ungeduldig nach vorne.

Er begann breit zu grinsen, aber bewegte sich endlich.

Nachdem wir dann alle einmal durchgerutscht sind, sind wir ins kleine Restaurant in der Halle gegangen. wir haben uns alle was zu essen geholte, naja Logan musste fünf Mal wieder aufstehen, um sich eine neue Portion Fritten zu holen. Nach zwei Stunden mussten wir dann aber raus und duschen. Wie abgesprochen gab ich Stacy mein Shampoo, allerdings brauchte sie noch eine halbe Ewigkeit, weil sie sich schminken wollte. Ich hatte mir nicht einmal die Haare geföhnt und sie wollte sich unbedingt schminken. Dieses Mädchen versteht aber auch keiner.

„Hallelujah, ich dachte schon das wird nichts mehr!" rief ich erleichtert, als Stacy endlich fertig war.

Sie streckte mir die Zunge aus und ging vor.

„Was hat denn diesesmal so lange gedauert?" fragte Cole genervt an sein Wagen gelehnt.

Die anderen Jungs sahen auch nicht besonders begeistert, genauso wenig war ich aber dafür begeistert: „Stacy wollte sich unbedingt noch schminken!", ich wusste gar nicht das das bei manchen wirklich so lange dauert.

Die Jungs sagten gar nichts mehr, sondern stiegen einfach in den Wagen, so wie ich. Schweigend setzte ich mich sogar ohne viel Protest auf Matts Schoß. Nacheinander verabschiedeten wir uns. Zuletzt brachten Cole und Stacy mich 'nachhause'.

„Danke!" verabschiedete ich mich und ging erschöpft nachhause.

Es war wirklich ein cooler Tag, bis auf die kurze Unterbrechung von Jake, aber er macht sich nur sorgen, denke ich. Ich finds immer noch unglaublich komisch und ungewöhnlich, dass sich jemand um mein wohlbefinden kümmern will.

Ein Kampf ums LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt