Teil53

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem klopfen an der Tür geweckt. Stöhnend sah ich auf die Uhr. Ok, vielleicht war es nicht morgens sondern eher später Nachmittag. Mit verstrubelten Haaren, einer Short und einem T-shirt schleifte ich mich zur Tür. Wenn das Ben ist bringe ich ihn wirklich um. murrend machte ich die Tür auf und sah, oh Überraschung Cole, Stacy und die anderen Jungs.

Stöhnend fuhr ich mir über mein Gesicht: "Was wollt ihr hier?" fragte ich "Und woher wisst ihr überhaupt wo ich bin?"

Ohne eine Antwort gingen sie an mir vorbei ins Zimmer, bis auf Cole. Er blieb an der Türschwelle stehen und musterte mich, bevor er auch reinging. Wann habe ich sie reingebeten?

Kurz überlegte ich sie rauszuschmeißen oder anzuschreien, aber dann fragte ich mich selbst: will ich das? Habe ich die Kraft dafür? Die Antwort, nein! Ich ignorierte sie, stieg wieder in mein Bett, dann unter meine Decke und vergrub  mein Kopf wieder in mein Kissen, um zu schlafen. Ich bin auch wieder fast eingeschlafen, als neben mir das Bett nachgab. Schlecht gelaunt sah ich auf. Es war Cole, er hatte sich neben mir aufrecht hingelegt. Ich sah ihn durch zugekniffene Augen an und drehte mich dann auf die andere Seite, um wieder meine Augen zu schließen. 

Als die Anderen aber dann anfingen über irgendwelches Schulzeug zu reden, schnappte ich mir mein Kissen und drückte es auf meinen Kopf, doch sie hörten einfach nicht auf.

"ARGH! Verdammte scheiße, was wollt ihr?" unterbrach ich sie gereizt und schmiss das Kissen wieder weg.

"Ein paar Antworten wären nett! Du wolltest ja heute mit uns reden." meinte Cole neben mir.

"Ihr wisst, dass ich Waise bin, ihr wisst das ich gekidnappt und fast vergewaltigt wurde, ihr wisst, dass euer Freund ein scheiß Bruder war, ihr wisst, dass Liam mein Ex ist und ihr wisst, dass ich für die Regierung gearbeitet habe und das meine beste Freundin tot ist, WAS FÜR FRAGEN KÖNNTET IHR DENN NOCH HABEN?" listete ich schon wütend auf. 

"Wer ist Ben?" schoss Cole als erstes seine Frage.

Stöhnend ließ ich mich kopfüber auf mein Kissen fallen und setzte mich dann auf: "Ihr habt doch Ben kennengelernt?"

"Ja, aber woher kennst du ihn?"

Ich runzelte die Stirn: "Wie woher? Ich kenne ihn seit ich sechs bin, eigentlich kann ich mich kaum mehr an die Zeit vorher erinnern. Gefühlsmäßig war er schon immer da." meinte ich schulterzuckend.

"Ihr habt euch im Sandkasten kennengelernt?" fragte Kyle spöttisch.

Ich musste auch kurz lachen: "Nein, naja, irgendwie schon. Als ich sechs war hatten mein Bruder und ich einen heftigen Streit. Er hat mich geschubst und ich bin gefallen. Ich weiß noch, dass ich mir die Knie aufgeschürft habe und der Sand brannte in den Wunden. Mein Bruder hat mich noch ein Mal geschubst und ist dann weg. Ich war alleine und habe geweint. Dann kam auch schon Ben. Er war glaub ich schon 18. Er half mir auf, versorgte meine Wunden und brachte mich zum Lachen. Danach verschwand er, bis ich meinen Arm gebrochen hatte. Er half mir wieder." fasste ich zusammen.

"Und das kam dir nie komisch vor. Er verschwindet einfach und taucht dann wieder auf?" fragte Cole skeptisch.

"Doch klar, ich bin ja nicht bescheuert! Damals im Sandkasten hat er seine Schwester abgeholt und hat mich gesehen. Und das ich im Krankenhaus lag, hat er durch Joe erfahren, aber fragt mich nicht woher sie ihn kannte. Danach haben wir Nummern ausgetauscht und er hat auf mich aufgepasst und ich auf ihn."

"Das heißt du und er seit zusammen?" fragte Stacy direkt, was mich aber nur zum lachen brachte. 

"Nein, sei nicht kindisch. Ben... Ben ist die einzige Familie die ich noch habe." gestand ich "Die einzige Person die wirkich für mich da ist. Nicht weil er sich verantwortlich oder schuldig fühlt, sondern weil er sich ehrlich um mich sorgt und mich liebt." 

Ein Kampf ums LebenWhere stories live. Discover now