Teil33

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Als ich im Haus ankam standen mehrere Koffer im Flur und die Jacke meines Onkels lag auf der Kücheninsel, daneben ein Zettel. 

Bin mit Paul auf dem Junggeselleninabschied, wenn ich zuhause bin bist du weg! Wir wollen dorthin mit ein paar Mädchen. Räum auf!

Mir kam gleich mein Mittagessen wieder hoch. Nur noch ein paar Wochen, dann bin ich volljährig..., dachte ich und begann das eh schon saubere Haus sauber zu machen. Seine Sachen packte ich aber nicht aus! Da war auch wieder Schluss. Ich wühl doch nicht in seiner Unterwäsche! Deshalb verstaute ich die Koffer in seinem endlosen Schrank. Er hatte ja genug Sachen, dass würde nicht so auffallen.

Und wo würde ich jetzt schlafen? Wie aufs Stichwort piepste mein Handy.

Stacy: Alles ok? Du bist eben so schnell abgehauen, schrieb sie.

Ich: Ja, aber kann ich heute bei dir pennen?

Plötzlich ging sie offline, nur um mich eine Sekunde später anzurufen und in mein Ohr zu kreischen.

"Oh mein Gott, ja!" schrie sie "Das wird so lustig. Ich geh gleich einkaufen, bist du auf irgendwas allergisch? Oder hast du eine unverträglichkeit? Was trinkst du am liebsten? Hast du Schlafsachen oder willst welche von mir? Und..."

"Stacy!" unterbrach ich sie schmunzelnd, dass war irgendwie süß "Mach dir nicht so viel Mühe, wir können einfach was bestellen oder so und meine Sachen nehme ich selbst mit, aber danke!"

"Das geht doch nicht!" schmollte sie und ich sah wirklich wie sie mit verzogenem Mund dasaß und die Arme verschränkte. Augenblicklich musste ich schmunzeln.

"Doch und wie das geht! Bist du noch in der Schule?" wechselte ich nicht besonders geschickt das Thema.

"Nein, Mathe ist Gott sei Dank ausgefallen. Wir sind jetzt zuhause... oh Mist, ich muss noch mein Zimmer aufräumen!"

Ich lachte: "Ist wirklich nicht nötig Stacy. Ich bin da nicht so pingelich!", aber das schien sie gar nicht mehr zuhören.

"Los ihr Faulsäcke, Cole, Matt, Logan, Kyle, Max, na los! Raumt euren Saustall auf und bringt den Müll raus!" hörte ich sie durchs Telefon befehlen.

Ich hörte sogar das darauffolgende rumgejammere. Danach legte sie auf. Schade, dass hätte ich nun doch wieder gerne mitbekommen.

Kurz überlegte ich, ob ich mit dem packen warten sollte, damit Stacy noch etwas Zeit hatte, aber dann dachte ich mir, dass sie sich nicht so aufregen sollte. Ich habe ja auch nicht so stress gemacht wenn sie zu mir kamen. Also ging ich in mein Zimmer, schnappte mir meine Sporttasche und stopfte mir Schlafsachen, Wechselsachen, Maskara und meine Schulsachen für morgen rein. Gleichdarauf nahm ich mir noch meine Jacke und Schlüssel, schloss mein Zimmer ab und stieg in meinen Wagen. 

Ich war noch nie bei Stacy. Sie haben oft Partys geschmissen, aber ich bin zu keiner gegangen. Waren mir zu viele Menschen und immer war es dasselbe. Die Mädchen betrinken sich und die Jungs nutzen das aus. Daraufhin machen die Mädchen sich Hoffnungen und werden dann nur wieder auf der nächsten Party oder sofort am nächsten Tag enttäuscht. Das brauchte ich nicht. Genauso wie die billigen Sprüche. Klar machte ich gerne mal party und feierte, aber dann am liebsten mit Freunden denen ich vertraute und die sich nicht ganz oder nicht alle abschossen. Mit Freunden mit denen ich wirklich spaß haben würde. 

Als ich am großen Haus von Stacy ankam machte mir auch schon Logan die Tür auf.

"Hey!" begrüßte ich ihn lächelnd.

"Oh Gott sei Dank!" fiel er mir um den Hals und erdrückte mich beinahe.

Ich lachte verwirrt: "Was ist denn mit dir?"

"Mit mir?! Stacy dreht völlig durch!" flüsterte Logan panisch, woraufhin ich nur lachen konnte.

"LOGAN! Wer ist das? Ist das Alex? Lass sie nicht rein, hörst du!" schrie Stacy und ich musste mir auf die Lippen beißen, um nicht erneut laut los zu lachen.

"Was macht sie denn da?" fragte ich und wollte rein, doch Logan ließ mich nicht.

"Sorry, aber ich werde Stacy jetzt sicher nicht widersprechen!"meinte er, aber das war mir dann doch zu blöd.

"Logan geh mir aus dem Weg, bevor ich dich aus dem Weg schubse!" warnte ich.

Er schüttelte nur den Kopf. Warum glaubt mir das nie jemand? Ich packte seinen Arm und verdrehte ihn in einer schnellen Bewegung. Logan schrie qualvoll auf. Ich ließ ihn wieder los und ging rein, während er seine Schulter mit verzerrten Gesicht rieb.

"Stacy?" rief ich, weil ich nur die anderen Jungs fand, wovon Matt mir auch gleich um den Hals sprang.

"Sie ist völlig außer Kontrolle!" meinte er und selbst Kyle tippte sich zwei Mal am Kopf um das nochmal zu unterstützen.

Ungläubig und amüsiert sah ich mich um. Cole zeigte mit seiner Hand die Treppe nach oben und ging dann vor. Ich folgte ihm, bis wir an einer Tür anhielten, an der Cole kurz klopfte.

"Stace? Alex ist da!" sagte er und verschwand dann hinter mir!

"WAS?!" schrie sie und selbst ich erschrack. Sie klang als wäre sie eine böse Hexe "Logan! Wo bist du? Ich hab dir doch gesagt, dass du sie nicht reinlassen sollst!"

Oh scheiße! Plötzlich stürmte sie raus, doch ich fing sie gleich in einer Umarmung ab und ihre Anspannung fiel gleich wieder ab. Wir standen eine Weile da, bis ihr Atem sich beruhigt hatte und sie nicht mehr zitterte. Dann löste ich mich sachte von ihr und sah sie an: "Besser?" 

Sie nickte benommen.

"Ok und jetzt raus damit, hast du was genommen?" fragte ich, um die Stimmung aufzulockern.

Stacy lachte und ich hörte sogar Cole hinter mir lachen. Sofort bekam ich Gänsehaut. Was zur...? 

"Nein, ich war nur aufgeregt." murmelte sie und senkte dabei ihren Kopf, wie ein kleines beschämtes Kind.

Ich schmunzelte: "Und wieso? Ich dachte ich habe bewiesen, dass ich nicht beiße! Du hast doch auch bei mir übernachtet." 

"Das ist es nicht!" sagte sie schnell "Wirklich!"

"Und was dann?"

"Naja, du bist die erste Freundin die wirklich wegen mir kommt."

Verwirrt runzelte ich die Stirn. He? "Bei dir haben doch bestimmt noch andere übernachtet." 

"Ja, aber die waren dann meistens eher wegen meinem Bruder oder den anderen Jungs da und bei dir ist das ja nicht so. Du willst ihnen ja nicht an die Wäsche!" erklärte sie, was mich zum lachen brachte.

"Und deswegen hast du den armen Jungs so eine Heidenangst eingejagt?" lachte ich und konnte kaum noch atmen.

"Es tut mir ja leid." meinte Stacy und schmunzelte nun auch leicht "Jetzt hör auf zu lachen!" fügte sie noch hinzu, als ich kaum noch atmen konnte.

"Sorry, aber das ist nur so... so absurd!" meinte ich und kam langsam wieder zur Ruhe und wischte mir eine Träne weg "Du hättest den armen wirklich nicht solche Angst machen müssen."

"Ich war aufgeregt!" verteidigte sie sich.

"Du hast mir gedroht in meine Kronjuwelen zu treten!" schrie Matt hoch, was mich wieder zum lachen brachte. 

"Oh Gott, wäre ich nur früher gekommen, dann hätte ich das vielleicht noch gesehen!" lachte ich und stellte es mir vor, wie Stacy die Jungs anschrie und ihnen drohte. Surreal!


Ein Kampf ums LebenWhere stories live. Discover now