Kapitel 13

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Dags POV

Ich rannte, bis ich nicht mehr konnte.

Völlig hilflos klopfte ich gegen Mamas Haustür, während ich immer mehr weinte. Warum war Vincent nur so?

Erst nach einer Weile öffnete sich die Tür, mit einem Bademantel begleitet und sah mich müde an. „Schatz? Was ist passiert?", sofort war sie hellwach und zog mich in ihre Wohnung.

"Ich hatte Streit mit Vincent", schluchzte ich.

„Worum ging es dieses Mal?", sie führte mich ins Wohnzimmer und wickelte mich in einer Decke ein. Auf dem Tisch standen noch zwei leere Weingläser und eine Kerze, die schon abgebrannt war.

"Er verheimlicht mir Sachen und vergisst mich ständig", ich starrte auf das Weinglas.

„Wie meinst du das Schatz? Er vergisst dich ständig? Du bist doch kein Hund". Sie setzte sich neben mich und zog mich in ihre Arme.

"Gestern hat er mich nicht aus dem Haus mitgenommen. Und am Dienstag nicht von der Therapie abgeholt, obwohl er es versprochen hat", seufzte ich, "Und jetzt war er sauer, weil ich so oft bei Daniel bin. Das ist doch absurd!"

„Ach Dag, ich weiß nicht, was gerade Vincent sein Problem ist. Es lief doch alles so gut in letzter Zeit. Vielleicht ist es ihm alles gerade etwas viel mit dem Haus", sie kraulte mir durch die Haare. „Aber ich verstehe nicht, wie er dich vergessen kann. Steffi hat schon erzählt, dass er gerade ganz schön durcheinander wäre".

"Ich weiß es doch auch nicht, Mama", es war mir alles zu viel, "Du verheimlichst mir doch auch was!"

„Ich...", wollte sie ansetzen, als plötzlich das Festnetztelefon klingelte. „Entschuldige bitte Schatz", sie stand auf und ging ran. „Vincent? Was ist los? Ja, er ist hier. Und du solltest dir mal gründlich überlegen, warum er abgehauen ist. Nein, ich gebe ihn dir nicht. Lass dir gefälligst was einfallen, damit mein Sohn dich zurück nimmt", dann legte sie schon wieder auf. Sie klang sauer.

Ich sah auf meine Hände. Ich hatte meine Ringe bei Vincent gelassen. Tränen liefen mir über mein Gesicht.

„Komm her Schatz", Mama nahm mich wieder in den Arm. „Das wird schon wieder".

"Erzähl mir von deinem Freund", flüsterte ich.

„Woher weißt du das?", erschrocken und mit geröteten Wangen sah sie mich an.

"Vincent", flüsterte ich.

„Woher...Steffi", flüsterte sie leise und sah mich verlegen an. „Es tut mir leid, dass ich dir nichts von ihm erzählt habe, Dag. Er kam so plötzlich in mein Leben und wir wollten es langsam angehen".

"Schon gut", traurig sah ich auf den Boden, "Wäre nur schön gewesen, wenn du es mir erzählt hättest."

Sie streichelte mir über die Wange. „Ich wollte es dir beim nächsten Treffen erzählen, Dag. Ihr beide seid zur Zeit so beschäftigt, da wollte ich dich damit nicht nerven.

"Du nervst doch nicht, Mama", ich sah sie traurig an.

Sie seufzte leise. „Möchtest du mal ein Bild von ihm sehen?".

"Ja, gerne", traurig sah ich sie weiter an.

Sie holte einige Bilder aus dem Wohnzimmerschrank und reichte sie mir. Auf den Bildern sah ich einen Mann in ihrem Alter, er hatte graue längere Haare, die zu einem Dutt nach oben zusammengebunden waren, leichten Bart und eine Brille. Er strahlte in die Kamera, Mama strahlte ihn verliebt an.

"Er sieht nett aus", murmelte ich und wischte mir die Tränen weg.

„Warum weinst du den?"

"Ich freue mich einfach für dich, Mama", murmelte ich leise.

Mini DinosWhere stories live. Discover now