Man sieht sich... (modern)

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Man sieht sich immer zweimal

Astrid P.o.V.

Ich war eben kurz bei einer Freundin, etwas bereden. Das ist aber total unwichtig. Auf meinem Weg zu ihr musste ich die Parkstraße entlang. An Sommertagen sehr belebt. Doch heute eher nicht. Es war etwas kühler geworden die letzten Tage, aber es reichte noch für eine einfache Sweatjacke. Ich lief nah am Gebüsch entlang und ließ die Äste etwas an meiner Hand entlangfahren. Plötzlich wurde diese gepackt und durch das dichte Grün gezogen. Ich schrie kurz auf, doch mir wurde gleich der Mund zugehalten. Das dichte Gebüsch war zu meiner Verwunderung sehr dünn. Dahinter befand sich eine wirklich kleine, freie Wiese. Ich wusste worauf das hinauslief. Daher begann ich gleich zu zappeln und mich zu wehren. Doch er hatte mich fest im Griff. Die Hände auf den Rücken gedreht. Ich begann zu rufen. Urplötzlich hatte ich etwas spitzes im Rücken. Meine Stimme verschwand sofort. Wer weiß, was er gewillt ist zu tun.
"Du wirst still sein. Und du wirst es genießen." Ich nickte gehorsam. "Gut."
Er ließ mich los und drehte mich um. Man war der hässliche. Kein Wunder, dass er auf dem Weg zu Sex will. Ich verzog kurz das Gesicht, wegen seinem Mundgeruch. Er lehnte sich etwas nach vorne und wollte mich küssen. Ich schüttelte energisch den Kopf und presste die Lippen zusammen. Doch er machte einfach weiter. Das war so widerlich. Ich wollte mich wehren. Ich wollte hier weg. Es half aber nichts. Er war mir überlegen. Wahrscheinlich trainiert er. Bei seinen Muskeln.
Er gab das Küssen auf und drückte mich nun auf den Boden. Ich spannte mich komplett an und drückte die Beine zusammen. "Ich sagte du wirst mitmachen!!" Meine Atmung wurde schneller, mein Herz raste und ich bekam zunehmend Angst. Warum? Warum ich? Warum tut jemand sowas?! Fragte ich mich immer wieder, während seine Augen meinen kompletten Körper abtasteten. Er setzte sich über meine Oberschenkel. Man konnte die Gier in seinen Augen bereits sehen. Ich schüttelte immer stärker den Kopf, in Hoffnung er hört auf. Er tat es nur nicht. Stattdessen öffnete er meine Jacke und schob mein Top etwas nach oben. Als seine Hände an meinen Hosenbund gingen begann ich zu weinen. Eigentlich würde ich mich mit allem wehren, doch er war einfach stärker als ich. Obendrein hat er diese Waffe bei sich. Es war schrecklich. Ich hatte noch nie eine solche Angst in meinem Leben.
Er ging etwas auf die Knie und zog meine Hose herunter. Die Unterhose gleich dazu. Ich drückte immernoch die Beine zusammen, doch er griff einfach dazwischen und wollte sie auseinander schieben. Ich konnte nicht mehr. Ich rief einmal laut "HIIIILF-" "Ich sagte du wirst still sein!! Dann sei es auch!!" Ich schluckte schwer und sagte nichts mehr. Meine Schluchzer wurden immer lauter und klangen gequält. Was ich auch war. Ich hatte bereits Sex. Es war etwas schönes. Er war zärtlich und hat mich geliebt. Doch er. Er hier wird mir das sogenannte "Liebe machen" unmöglich machen.

Ich war bereits fertig mit allem. Sah durch die Tränen auch kaum mehr etwas. Ich wartete darauf, dass er anfängt und es schnell beendet. Doch auf einmal verschwand sein Gewicht von meinen Beinen. Ich stützte mich etwas auf. Ich sah einen Jungen auf den Typen losgehen. Ich wischte mir die Tränen etwas weg, um besser zu sehen. Dabei pfetzte ich auch meine Beine wieder zusammen.
Ein gezielter Schlag des Fremden und mein Angreifer lag am Boden. Der, etwas größere, Junge mit den braunen, wuscheligen Haaren drehte sich zu mir. Er machte jedoch gleich die Augen zu und drehte sich wieder etwas weg. "Könntest du dich wieder anziehen?" Ich sah an mir herunter und zog mir gleich meine Hose wieder hoch. "O-ok. Du kannst dich wieder umdrehen." Das tat er auch. Ich saß noch immer auf dem Boden. Der Junge kniete sich neben mich und sah mich besorgt an. Seine grünen Augen kamen mir seltsam vertraut vor. Aber woher? "Geht es dir gut? Hat er schon etwas getan?" Ich schüttelte den Kopf. "Gut. Komm, wir gehen jetzt gleich zur Polizei." "A-aber was ist mit ihm?", ich zeigte auf den anderen Typ am Boden. "Den", der Junge stand auf, "fotografieren wir jetzt und rufen einen Streifenwagen her." Er zog sein Handy. Etwas später stand er vor mir und hob mir die Hand hin. Ich wollte diese erst nicht annehmen, doch sein lächeln beruhigte. "Ich fahr dich jetzt zur Polizei." Er ließ meine Hand garnicht los, als ich stand. Er zog mich auch daran zu seinem schwarzen Motorrad. Ganz ehrlich, es gefiel mir. Ich fühlte mich so, als würde ich ihn kennen. Etwas tat sich da in meinem Bauch. Verliebe ich mich jetzt ernsthaft in einen Fremden?! Och Astrid, bitte nicht.

Bei der Polizei mussten wir noch etwas warten. Wir redeten nichts. Ich musste das von eben erst verdauen. Und er schien das zu respektieren. Naja einmal frage er kurz nach meinem Namen, doch das wars. Kein weiteres Kommentar dazu. Ich fragte nicht einmal zurück. Ehrlich gesagt achtete ich nicht auf seine Reaktion.
Dann wurden wir zu einem Polizisten ins Büro gerufen. Wir beide antworteten genau auf seine Fragen. Er bedankte sich und schreib gleich die Anzeige.

Der Junge und ich verließen sein Büro. Er rief uns noch hinterher: "Danke für ihre Aufmerksamkeit, Herr Haddock!" Ich blieb aprupt stehen und starrte auf den Jungen. Er blieb einen halben Meter weiter auch stehen und sah mich verwundert an. "Haddock?" "Ja?" "Hicks Haddock?" "Erm ja" Leise flüsterte ich "Das kann doch nicht sein.." "Was äh ist denn?" "Hicks! Ich bins, Astrid!" "Was?! Hofferson?" "Ja! Ich kann nicht glauben dich wieder zu sehen!" Ich fiel Hicks glücklich um den Hals. Wir gingen früher in eine Klasse, doch er wurde ständig transaliert und hat daher die Schule gewechselt. Wir wollten in Kontakt bleiben. Doch das scheiterte. Irgendwann hat er einfach aufgehört zu schreiben. "Ich bin so froh dich wieder zu sehen Hicks", sagte ich in seine Schulter. Ich bemerkte jetzt erst, dass er größer war, als ich. Früher waren wir gleich groß. "Und das auch noch im passenden Moment. Danke für die Rettung", fügte ich noch hinzu. Hicks ging etwas zurück und sah mich an. "Es ist so toll dich wieder zu sehen, aber du hast doch damals gemeint du willst nicht mehr mit mir schreiben?" "Hab ich nicht. Du hast eines Tages aufgehört dich zu melden." Hicks sah mich verwirrt an, so wie ich ihn. Wieso sollte ich nicht wollen, dass er schreibt? Ich hatte Gefühle für ihn. Gefühle, die ich aus heutiger Sicht, nicht eingesehen habe. Aber mir war es immer klar, dass ich ETWAS für ihn empfinde. Und das mehr als Freundschaft ist. "Gehen wir in ein Café? Darüber reden?" "Ja. Unbedingt. Das will ich jetzt wissen." "Ich auch." Wir liefen die Treppen herunter zum Parkplatz. "Seit wann fährst du eigentlich Motorrad?", fragte ich auf halben Weg interessiert. "Seit einem Jahr etwa. Warum? Gefällt's dir?" Oh mir gefällt alles an dir Hicks. Ich kanns dir nur nicht sagen.

Im Café stellte sich dann heraus, dass ein damaliger Freund einfach Hicks geschrieben hat, dass ich keinen Kontakt mehr will und er mir weder schreiben noch mich ansprechen soll. Anscheinend hat er auch Hicks' Nummer einfach geändert. Und mit sowas bin ich kurz drauf zusammengekommen. Sollte ich ihn wieder sehen bekommt er dafür eine aufs Maul! Ich hab ihm damals gesagt, was für ein guter Freund Hicks für mich ist. Wie wichtig er mir ist.

Nachdem das geklärt war gab Hicks mir seine Nummer und fuhr mich nach hause. Er blieb auf dem Motorrad sitzen und öffnete nur das Visier, um sich zu verabschieden. Doch ich wollte mehr, als mich noch einmal zu bedanken. Etwas, was ich vielleicht früher schon hätte tun sollen. Ich zog Hicks' Helm nach oben und gab ihm einen Kuss auf den Mund. "Danke Hicks."
Grinsend drehte ich mich um und ließ den vetdatterten Hicks zurück.

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now