kleiner, geheimer Deal

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»Rotzbacke?«

»Hetz mich nicht! Ich bin gleich fertig!«

»Kann ich denn wenigstens rein?«

»Klar.« Ich sah mich noch einmal kurz um bevor ich Rotzbackes Hütte betrat. Er verstaute den Stoff gerade in einer Tasche. »Und du bist sicher, du hast den richtigen Stich benutzt? Nicht, dass das selbe passiert wie mit den Drachenrüstungen. Daran hängt immerhin mein Leben.« »Ja ich bin mir zu 100% sicher. Das wird halten. Wenn es um Handarbeit geht kannst du mir vertrauen«, Rotzbacke reichte mir die Tasche. »Kann ich dir in dem Fall auch trauen, was die Geheimhaltung angeht?« »Sicher. Wenn ich meinen Lohn rechtzeitig bekomme.« Leicht kopfschüttelnd warf ich mir die Tasche über die Schulter. »Keine Sorge. Das wirst du«, wir liefen zur Tür. Draußen kam Astrid gerade vorbei. »Danke nochmal Rotzbacke.« »Denk einfach an meinen Lohn!« »Den bekommst du morgen. Versprochen.« Rotzbacke zog sich wieder in seine Hütte zurück. Ich lief zu meiner, wobei ich versuchte Astrids streng fragenden Blick auszuweichen.

Doch sie folgte mir. »Von welchem Lohn redet Rotzbacke denn da?« »Es...es ist Rotzbacke. Du kennst ihn. Alles woran er denkt ist Reichtum.« »Und was ist in deiner Tasche?« »Ach, nichts besonderes. Ich muss jetzt dann aber auch auf meine Hütte. Ich hab noch so einiges zu erledigen.« Astrids Augenbraue hob sich. Ich drehte mich schleunigst um und lief in meine Hütte. Zur Sicherheit verriegelte ich auch noch die Tür. Eine Standpauke von Astrid konnte ich jetzt wirklich nicht gebrauchen.

Nach einem kompletten Nachmittag voll Arbeit legte ich mich schlafen, um gleich wieder bei Morgengrauen in Richtung Berk aufzubrechen. Dort wollte ich nicht allzu viel Zeit verlieren. Ich benötigte nur etwas aus der Großen Halle und schon saß ich wieder auf Ohnezahns Rücken mit Flugrichtung zur Drachenbasis. Wir kamen sogar noch vor dem Einbruch der Dunkelheit an. Ohnezahn landete vor meiner Hütte. Ich stieß die Tür nach oben, damit er schon einmal reingehen konnte. Ich lief noch zu Rotzbacke. Dieser sah mich erwartungsvoll an, als er die Tür öffnete. Nachdem ich sicher war keiner würde es sehen zog ich eine Flasche aus meiner Tasche und drückte sie Rotzbacke in die Hand. »Hier. Ich hoffe doch sehr für dich du hast heute kein Wort über unsere kleine Abmachung verloren.« »Hab ich nicht. Ich schwöre bei Thor, Odin und allen anderen Göttern aus Asgard.« »Gut. Tu mir bitte einen Gefallen und trink das Zeug nicht zu schnell. Ich hab keinen Nerv für einen vollgetrunkenen Rotzbacke.« »Du kennst mich doch.« »Deshalb sage ich dir das ja auch noch einmal!«

Rotzbacke gab dazu keinen Kommentar mehr ab. Ich lief wieder in meine Hütte, mit der Annahme gleich ins Bett fallen zu können. Doch da hatte ich mich geschnitten. Auf meinem Schreibtisch saß Astrid. »Sind wir auch mal da?« Ich schreckte auf als ich ihre Stimme hörte. »Was...was machst du hier?!« »Auf dich warten. Du weißt ganz genau wie ich Geheimniskrämereien hasse. Das mit Heidrun jetzt mal außenvorgelassen, wobei ich mich auch nicht wohl gefühlt hatte.« »Ich weiß nicht wovon du sprichst.« »Achso, dann ist dein kleiner Deal mit Rotzbacke von gestern und dieses seltsame Kleidungstück in der Tasche hier kein Geheimnis?« »Du hast in meinen Sachen gewühlt?!« »Eigentlich lag es auf dem Schreibtisch. Ich hab es in die Tasche gesteckt. Und jetzt interessiert mich: Was ist das und was hast du Rotzbacke gegeben, damit er es zusammennäht!« »Ich wei-« »Hicks. Du kennst mich. Ich komm auch ohne dich dahinter, was du hier vorhast.« »Schön! Aber bitte..bitte versuch mich nicht zu hindern oder einzusperren.« »Einsperren? Ich hab erst einmal.. DU MACHST EINEN NEUEN FLUGANZUG?!« »Möööglicherweise.« »HICKS!!« »Warum seid ihr alle dagegen?!« »Weil du echt auf die verrücktesten Ideen kommst! Dieser dämliche Fluganzug birgt ein so hohes Sterberisiko! Du siehst das viel zu locker. Nicht alles läuft wie du es dir berechnest oder denkst!« »Es läuft aber auch nicht alles so wie du es dir ausmalst! Der letzte Fluganzug hat doch auch funktioniert. Und dieser kann nur besser sein!« Astrid kam etwas näher auf mich zu und fuhr ruhiger fort. »Hicks, muss das sein?« »Ja. Astrid, dabei wird nichts passieren. Ohnezahn passt auch auf.« Sie sah mich misstrauisch an. »Ohnezahn hat mich doch bis jetzt vor allem gerettet. Und ich bin in neun von zehn Fällen auch wieder als Ganzes herausgekommen.« Astrids Mundwinkel hoben sich ganz kurz an, bevor sie wieder in ihre vorherige Position fielen. »Ich verspreche dir, es wird nichts passieren.« »Und da bist du dir sicher?« »Ja. 100% sicher.« »Kann ich dich denn trotzdem daran hindern?« »Nein das kannst du nicht. Niemand kann mich davon abbringen.« »Wenn das so ist, dann...hier«, Astrid reichte mir die Tasche mit meinem Fluganzug darin, »Bitte stirb nicht. Berk brauch ein zukünftiges Oberhaupt.«

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now