Pirates

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Ich befand mich eigntlich bei der Arbeit, als vier Männer auf mich zugestolpert kamen, mich packten und mitschleiften. Bevor ich mich gegen diese rüpelhaften Piraten zur Wehr setzen konnte, hatten sie mir bereits die Hände auf den Rücken gebunden. Sie brachten mich zu einem der Schiffe am Hafen. Um genau zu sein dem größten Schiff am Hafen. An Bord hielten mich nur noch zwei der vier Männer fest. Ein kleiner, schwarzhaariger und ein größerer braunhaariger. Der kleinere rief "Kapitän! Wir haben hier etwas für dich!" Vom Steuerrad kam jetzt ein ebenfalls braunhaariger Junge auf mich zu. Man konnte deutlich erkennen, dass er der Kapitän war. Er trat direkt vor mich und sah fragend zu seinen Männern. "Eine schicke Mätresse", erläuterte der kleine mit einem dreckigen Grinsen. Am liebsten hätte ich es ihm aus dem Gesicht geschlagen. "Ich bin keine Mätresse!" Ich spuckte die Worte regelrecht aus. "Natürlich. Wir haben dich vor einem Lusthaus stehen sehen. Und bei Gott, so läuft keine normale Lady herum." Der kleine wagte es doch tatsächlich mir an den Hintern zu fassen. Ich schob meinen linken Fuß zwischen seine Beine, stieß schnell eins seiner Beine nach vorne und warf mich etwas gegen ihn, dass er fiel. Seine Kameraden begannen sofort zu lachen. Ich sah nur angewidert zu ihm herunter. Der andere Junge verfestigte seinen Griff auf diese Aktion nur. Dieser Kapitän kam näher auf mich zu. Er nahm mich am Kinn und betrachtete mich von rechts und links. "Eine wirklich schöne Dame. Bringt sie in meine Kajüte." Er ließ von mir ab und widmete sich wieder dem Steuerrad. Ich wurde auf seine Kajüte gebracht. Dort setzte der Typ mich auf einen Stuhl, die zusammengebunden Hände hinter der Lehne. Als er den Raum verließ schloss er auch die Tür ab. Ich war alleine. Mein Herzschlag erhöhte sich ein ganzes Stück. Wie soll ich hier raus kommen?! Ich wollte doch nur helfen und dann das?! Mein Blick schweifte durch den ganzen Raum. Ich brauche nur etwas- HA, ein Dolch! Samt Stuhl arbeitete ich mich irgendwie zu diesem Schreibtisch hervor und griff nach dem Dolch. Dann begann ich das Seil durchzuschneiden. Ich war bereits fast durch. Das letzte Stück ließ ich zusammen. Bevor ich mich los schneide brauche ich einen Plan.

Ein Klack und er trat in die Kajüte. Ignorierte mich jedoch. Er schloss die Tür wieder ab. Ohne mich anzusehen zog er seine Jacke aus und hängte sie auf. Dann straffte er seine Schultern und drehte seinen Blick zu mir. Er setzte ein leichtes Lächeln auf und kam langsam auf mich zu. Er wirkte so gefährlich. Sein geheimnisvolles Lächeln beunruhigte mich. Sein Blick war kalt. Seine kalten Augen fixierten meine, was mir einen genauso kalten Schauer über den Rücken laufen ließ. Er sah aus, als könne er mich jetzt ohne mit der Wimper zu zucken töten.
Bei mir angekommen lehnte er sich langsam zu mir herunter, bis wir auf Augenhöhe waren. "Ich erkläre jetzt mal wie das ganze gleich ablaufen wird, meine Schöne. Ich werde dir aus Höflichkeit etwas zu trinken anbieten. Du wirst mein Angebot annehmen. Während ich uns etwas in die Gläser schenke schneidest du das letzte Stück des Stricks an deinen Händen, welchen dir meine Crew so rüpelhaft angelegt hatte, mit dem Dolch, welchen du von meinem Schreibtisch genommen hast, durch. Dann springst du auf, hinter mich und drückst mir den Dolch an die Kehle. Du wirst irgend eine Drohung aussprechen. Weiter werden wir sehen."
Er richtete sich wieder auf und lief ein paar Schritte von mir weg. Den Rücken zu mir gewandt. "Einen Schluck Rum, Milady?" "Gerne, aber ich bin nicht ihre Lady!" Er drehte sich zu seinem Schreibtisch und holte Gläser und Flasche hervor. Ich schnitt am letzten Rest Strick weiter. "Wie heißt ihr eigentlich?", fragte er höflich. Ich schwieg. Statt zu sprechen befreite ich endlich meine Hände, sprang auf und hielt ihm den Dolch an den Hals. Wie er es bereits gesagt hatte. Er schenkte seelenruhig den Rum in das zweite Glas. "Astrid", sagte ich mit fester Stimme. "Astrid. Dieser Name wird dir durchaus gerecht." Ich drückte den Dolch etwas fester an seinen Hals. "Du wirst mir die Tür öffnen und mich von Bord lassen." "Sonst schneidest du mir die Kehle durch und nimmst dir den Schlüssel? Keine gute Idee." "Warum?" "Ganz einfach. Schneidest du mir die Kehle richtig durch falle ich sofort zu Boden und bin binnen Sekunden tot. Mein Sturz wird natürlich Lärm veranstalten. Es ist immer mindestens einer der anderen unter Deck. Er wird meinen Aufprall hören und stutzig werden. So klingt kein Vergnügen mit einer Mätresse. Bevor du auch nur auf halbem Weg von diesem Schiff verschwunden bist hat er meinen Leichnam gesehen und dich aufgehalten. Eine Piratencrew nimmt den Mord an ihrem Kapitän sehr ernst. Vorallem meine Männer. Sie werden dich gefangen halten, jeder mindestens einmal deinen Dienst in Anspruch nehmen, ob du willst oder nicht, und schlussendlich werden sie dich verkaufen oder von Bord werfen. In beiden Fällen wäre das der nahe oder fernere Tod für dich." Würden sie das wirklich? Ich versuchte mir meine Nervosität nicht ansehen zu lassen. "Bring mich einfach wieder an Land." Er begann bedrohlich langsam zu kichern. Plötzlich fuhr er herum, griff meine Hand mit dem Dolch, hielt sie so fest, dass ich sie nicht bewegen konnte, und lief an die Wand. Er hatte mich mit einer solchen Wucht gegen die Wand gestoßen, dass meine Handgelenke, welche über meinem Kopf  zuerst auf das Holz trafen, extrem schmerzten. Von der Wucht ließ ich auch den Dolch zu Boden fallen. "So Milady-" "Ich bin nicht deine Lady! Und Genausowenig bin ich eine Mätresse!!", presste ich hasserfüllt zwischen den Zähnen heraus. Er war noch immer gelassen. "Ach, warum haben meine Männer dich dann vor einem Lusthaus vorgefunden?" "Ich sorge dort dafür, das Männer, wie deine, nicht in das Gebäude kommen oder rausgeworfen werden, wenn sie jemandem blöd kommen!" "Aufpasserin?" "Aufpasserin." "In dem Aufzug? Keine Aufpasserin stellt ihre weiblichen Vorzüge so zur Schau", er sah kurz auf meinen Busen. Ich wollte reflexartig ihm eine Ohrfeige geben, aber er hielt ja meine Hände. "Gut, ich gebe es zu. Die hab ich verdient." Er ließ meine rechte Hand los. So fest ich es jetzt konnte schlug ich ihm mit der flachen Hand ins Gesicht. Aber so schnell er meine Hand losließ, so schnell hatte er sie auch wieder fest im Griff. Ich sah wie seine Wange sich nach und nach rot färbte. Ja, die hatte er echt verdient. Aber ich muss zugeben, heute hatte ich wirklich das falsche angezogen. "Ich bin keine Mätresse. Lass mich doch einfach gehen", flehte ich jetzt schon fast. Er lehnte sich zu mir herunter. Sein Gesicht nur wenige Zentimeter von meinem entfernt. "Eigentlich schade. Ich hatte noch nie eine so schöne Frau in meiner Kajüte." Auf meinen wütenden Blick wich er nur wieder zurück. Dann, plötzlich, ließ er mich los. Und lief langsam zu seinem Fenster. "Auch wenn du eine Mätresse wärst, Astrid, hätte ich das Angebot nicht angenommen. Ich bin nicht der Mann für Mätressen. Oder generell Sex gegen Geld", er blieb stehen und drehte seinen Kopf zur Seite. "Ich beeindrucke eine Frau lieber selbst, und wenn es nur für eine Nacht ist", er setzte seinen Weg fort und sah aus dem Fenster. Ich sah verwirrt auf ihn. Was war das für ein Typ? Während ich einige Schritte hinterher ging fragte ich "Wie heißt ihr eigentlich?" Er drehte sich blitzschnell zu mir herum. Lächelnd sagte er "Ich, Milady, bin Kapitän Hicks Haddock", er nahm eine Hand auf den Rücken und verbeugte sich.

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now