Parisurlaub

830 47 4
                                    

»Gehen wir zum Eifelturm? Es ist so ein sonniger Tag heute«, flüsterte Hicks in mein Ohr während er mir mit den Fingerspitzen über den Oberarm streichelte. Ich vergrub mein Gesicht in den Kissen und brummte hinein. »Unsere Zeit in Paris ist begrenzt, Milady. Ich könnte wetten heute ist der schönste Tag, den wir hier haben. Den müssen wir am Eifelturm verbringen«, flüsterte er weiter. Diesmal gab er mir noch ein Küsschen auf den Nacken. Ich brummte noch einmal. Natürlich wollte ich zum Eifelturm, nur muss Hicks mich zuerst aus dem Bett schaffen. Seine Hand schlich von meiner Schulter über den Arm und unter die Decke. Urplötzlich legte er seine Hand auf meine Taille und begann mich zu kitzeln. »Dann gehen wir heute eben nach Nifelheim.« »Hicks! Hi-hicks!«, ich versuchte mich aus seinen Händen zu wenden, doch er hatte mich fest im Griff. »Schon gut! Schon gut! Ich steh ja schon auf!« So plötzlich wie er angefangen hatte, hörte Hicks auch wieder auf. Er zog mich eng zu sich und gab mir ein Küsschen auf die Wange. »Na geht doch.«

Beim Eifelturm waren heute wirklich viele Menschen. Die meisten davon Pärchen. Ich lehnte mich an eine Parkbank und sah zum Eifelturm hinauf. »Wann gehen wir nach oben?«, fragte ich, den Kopf leicht zur Seite gedreht. Doch ich bekam keine Antwort. Stattdessen hörte ich ein Pfeifen. Eine nur zu bekannte Melodie. Bevor ich mich umdrehen konnte, wurde ich von Hicks in den Arm genommen. Sein Pfeifen wurde immer leiser, bis er kurz komplett still war. Dann fing er an mir leise ins Ohr zu singen.

»I'll swim and sail on savage seas,
with never a fear of drowning,
and gladly ride the waves of life
If you would marry me
No scorching sun nor freezing cold
Will stop me on my journey
If you will promise me your heart.«

Er wurde still. Jetzt wäre eigentlich der weibliche Part an der Reihe. Mein Part. Aber ich konnte doch nicht einfach hier, mitten in Paris, anfangen zu singen. Andererseits....es kennt mich ja eh niemand.

Hicks stimmte kurz meinen Part an: »And love...«

Ich streichelte ihm über die Wange. »And love me for eternity...«

Hicks hielt mich noch immer im Arm, daher ging ich einen Schritt nach vorne, um mich von diesen zu befreien. Einige Schritte von ihm entfernt drehte ich mich wieder zu ihm.

»My dearest one, my Darling dear
your mighty words asound me
But I've no need of mighty deeds
When I feel your arms around me.«

Ich hob meinen rechten Arm angewinkelt nach oben. Hicks legte seinen Unterarm gegen meinen und sang weiter.

»But I would bring you rings of gold
I'd even sing you poetry «

Ich sang kurz hinein »Oh would you?«

»And I would keep you from all harm
If you would stay beside me.«

Wir drehten uns im Kreis und wechselten nach einer halben Drehung die Richtung. Ich fuhr fort.

»I have no use for rings of Gold
I care not for your poetry
I only want your hand to hold«

Hicks drehte mich an einer Hand so, dass ich mit dem Rücken zu ihm stand. Leise sang er in mein Ohr:

»I only want you near me.«

Ich löste mich wieder aus seinen Armen. Zusammen sangen wir weiter.

»To love and kiss to sweetly hold
For the dancing and the dreaming
Through all life's sorrows
And delights
I'll keep your laugh inside me
I'll swim and sail a savage seas
With never a fear of drowning
I'd gladly ride the waves so White«

Wir endeten voreinander stehend. Strahlend vor Lächeln. Der letzte Ton wurde zu Ende gesungen. Dachte ich zumindest. Auf einmal ging Hicks auf die Knie und sang »If you will marry meeeeee.« Diesen...diesen einen Satz. Den hatte Hicks nie gesungen. Er wollte mir ja nie einen Antrag machen. Aber...wenn er das jetzt tat heißt das ja....Hicks will mich heiraten...

Erschrocken hob ich mir die Hände vor den Mund und sah zu Hicks herunter. Erst jetzt bemerkte ich die kleine Schatulle in seiner Hand. Genauso wie die Blicke der gefühlt tausend Menschen, die uns ansehen. Hicks sah erwartungsvoll zu mir hinauf. Während ich realisierte, dass das alles Wirklichkeit war, sammelten sich bereits Tränen in meinen Augen. Der Versuch diese zurückzuhalten misslang mir jedoch auf ganzer Schiene.

Weinend fiel ich vor Hicks auf die Knie, die Hände immernoch vor den Mund haltend. Hicks' Gesichtsausdruck wechselte schlagartig von erwartend zu besorgt. Er schloss die Schatulle wieder und steckte sie ein, bevor er seine Hände an meine Oberarme legte und fragte »Astrid...was....was ist denn?« Ich schloss die Augen kurz und nickte leicht. Als ich die Augen wieder öffnete sah Hicks mich mit einer gewissen Verwirrung an. Ich öffnete meine Hände etwas und hauchte leise »Ja, Ja ich will.« Zuerst war Hicks fassungslos. Dann begann er über beide Ohren zu strahlen und warf seine Arme um mich. Ich klammerte ich auch an ihn und ließ meinen Tränen jetzt freien lauf. Die Passanten um uns herum begannen zu klatschen. Hicks löste unsere Umarmung und zog die Schatulle wieder hervor. Er legte mir den silbernen Ring, welcher im Inneren unsere Namen eingraviert hatte, und oben einen blauen Stein in seiner Fassung trug, an den linken Ringfinger. Ich betrachtete kurz den Ring. Er funkelte in dem warmen Sonnenlicht. Mein Blick fiel von dem blauen Ring auf Hicks' strahlend grüne Augen. Ich legte meine Arme um seinen Nacken und gab ihm einen Kuss. Hicks zog mich am Rücken noch näher zu sich. Und so saßen wir da. Frisch verlobt, küssend, am Fuße des Pariser Eifelturms.

Oneshots (HTTYD)Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora