Kuschelrock

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10 Minuten vor Unterrichtsbeginn. Einige trieben sich noch bei anderen Klassen rum, andere saßen zusammen in einer Ecke, andere hatten bereits ihren Platz im Klassenzimmer eingenommen. Und wieder andere betraten zu dem Zeitpunkt erst das Schulgebäude. Sobald Astrid das Klassenzimmer betreten hatte, wurde sie sofort von Hicks gemustert. Dieser kramte einen Block heraus und schrieb eifrig etwas auf. Astrid war das bereits öfter aufgefallen. Sie lief zu Hicks' Tisch, ließ ihre Tasche fallen, setzte sich auf den Tisch davor und trat mit ihrem schwarzen Nietenboot auf den Tisch. »Haddock!« Spätestens nach dem Ruf nach Hicks, mit einem bedrohlich aggressivem Unterton, richteten sich alle Augenpaare im Klassenzimmer auf die zwei. Die meisten verstanden sofort, dass das kein guter Tag für Hicks sein würde. Eine kleine Minderheit verstand das Auftreten von Astrid auf Hicks' Tisch als sexuellen Anreiz, da das Mädchen einen Rock trug. Dass sich darunter eine blickdichte Leggings mit einigen Löchern an den Beinen befand, war ihnen dabei entgangen. Die Minderheit war in dem Glauben Hicks hätte heute einen sehr guten Tag erwischt. Hicks selbst sah eingeschüchtert zu Astrid nach oben. Für ihn war die Situation alles andere als gut. Astrid setzte ihren Fuß wieder auf den Boden und griff nach seinem Block. Sie schlug die Seite auf, in der sich noch sein Stift befand. Nachdem sie diese seltsame Liste von Bandnamen wie Metallica, AC/DC und die Ärzte gelesen hatte, ließ sie den Block wieder auf den Tisch fallen und griff dafür nach Hicks' Oberarm. Daran zerrte sie ihn in Richtung Tür. Jemand aus der Minderheit konnte es sich nicht verkneifen einen Kommentar abzuziehen. »Sieht aus als würde unser kleiner Hicks gleich seinen ersten Blowjob bekommen, Leute!« Astrid ließ Hicks' Arm los. Sie stapfte auf das Mitglied der Minderheit zu, griff nach seinem Kragen und drohte ihm »Noch so ein Kommentar, Rotzbacke, und ich sorge dafür, dass du nie wieder auch nur einen Kommentar abgeben kannst. Hast du verstanden?!« »Glasklar, Astrid. Ich bin still, Astrid.« Sie ließ Rotzbacke los und zerrte wieder an Hicks. In der Nähe des Klassenzimmers befand sich eine Besenkammer. In diese stieß Astrid Hicks hinein. Hinter sich schloss sie die Tür. »Seit Wochen starrst du mich jeden morgen so seltsam an und scheibst dann hektisch etwas in deinen Block. Das sind einfach Bandnamen. Was zur Hölle soll das?!« »Ich...hab aufgeschrieben welche Bandshirts du immer trägst, um etwa abzuschätzen welche deine Liebste ist.« »Und aus welchem Grund willst du das bitte wissen?!« »Ich wollte dir eine CD mit verschiedenen Liedern zusammenstellen. So ne Art Mixtape.« »Und wieso solltest du sowas tun?« »Weil ich-« Plötzlich öffnete sich die Tür und der Lehrer der beiden stand vor ihnen. »Die Stunde hat begonnen!« »Wir sprechen uns noch!«, zischte Astrid Hicks zu, bevor sie ins Klassenzimmer lief. Hicks trottete unter strengem Blick des Lehrers hinterher. 

»War aber kein langes Vergnügen, was? Ist sie überhaupt schon dazu gekommen dir die Hose zu öffnen?« »Rotzbacke, halt die Klappe! Astrid hat doch gesagt was passiert, wenn nicht.« »Bitte, die kann mich doch nicht hören.« Hicks sah kurz zu Astrid, »Da wäre ich mir nicht so sicher...«

Den kompletten Unterricht über musste Hicks zu Astrid linsen. Er hatte ein ungutes Gefühl, was noch auf ihn zukommen würde. Doch es kam erstaunlicher Weise nichts auf ihn zu. Astrid ließ ihn in Ruhe. Bis er die Schule verließ. Das Mädchen packte ihn wieder am Arm und zerrte ihn aus dem Strom von Schülern, die alle nach hause in ihre Freiheit eilten, heraus, um ihn gegen die Hauswand zu drücken. »15 Uhr, in der Drachenarena. Verstanden Haddock?!« »J-Ja.« Damit ging sie wieder. Hicks rutschte die Wand hinunter. Erleichtert flüsterte er »Sie hat mich nicht verprügelt.« »Sieht so aus, als hättest du heute ein Date mit dem begehrtesten Mädchen der Klasse.« »Rotzbacke! Jetzt sei doch einmal still! Wir haben kein Date! Und außerdem ist Astrid auch das gefürchtetste Mädchen der kompletten Stufe!« »Ich bitte dich. Was kann sie einem schon?« »Muss ich dich wirklich daran erinnern, was sie dir schon alles gebrochen und ausgerenkt hat?« »Das war doch garnichts.« »Lass es einfach. Ich bereite mich jetzt mal besser auf meine Hinrichtung vor.« »Du meinst dein Date!« »Nein, nach heute Morgen wird das definitiv eine Hinrichtung...«

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now