Nach drei Jahren (Pirates)

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»Was soll das?! So habe ich das nicht angeordnet!« »Doch, das hast du.« »Sicher? Ich denke nämlich nicht.« »Aber..-« »Kein Wort mehr! Ich behalte dich im Auge. Meinem-« »Guten Auge, ich weiß schon.« »Dann merke es dir auch und folge dem nächsten Mal meinen Anweisungen genau!« Der Mann mit den blonden Dreadlocks drehte sich auf den kleinen Absätzen seiner Kapitänsstiefel herum und schritt über das Deck.

»Was hast du denn jetzt wieder verbrochen?« »AH! Fischbein! Was soll das?! Musst du immer von hinten auftauchen?!« »'Tschuldige. Weshalb behält er dich denn jetzt wieder im Auge?« »Ich hab doch selbst keine Ahnung. Taffnuss meinte ich solle für seine Schwester Raffnuss und ihre Freundinnen etwas besorgen. Er hatte mir sogar eine Liste gegeben, aber jetzt passt ihm nicht was ich auf dem Markt besorgt habe. Und trotzdem lässt er mich die komplette Begrüßung organisieren.« »R-Raffnuss kommt?« »Ja. Sie, Astrid und Heidrun.« »Wow, wie lange haben wir die drei schon nicht mehr gesehen?« »Bestimmt drei Jahre. Ich bin gespannt was aus den drei geworden ist. Ich könnte wetten Astrid ist noch schöner geworden. In ihren Augen verliere ich mich eher als auf dem weiten Ozean, welcher die selbe Farbe besitzt. Und-« »Hicks, du schwärmst wieder.« Der schwerverliebte Matrose stoppte sich sofort. »Entschuldige«, nuschelte er, eine Hand am Hinterkopf haltend. »Pass auf, dass dir das nicht vor den anderen passiert. Vorallem nicht vor Rotzbacke. Der wird Astrid wieder mächtig angraben.« »Ich weiß.« »Unternimm doch endlich mal etwas dagegen. Am Ende schnappt er sie dir noch weg.« »Oh, da wäre ich mir garnicht so sicher.« »Wie meinst du denn das jetzt?« »Ähhhh...nichts. Ich muss jetzt etwas erledigen.«

Schnell lief Hicks von der Reling zu dem Wagen inmitten des Decks, welcher gefüllt ist mit Obst, Gold, Fellen und Stoffen. Alles Geschenke, welche erbeutet oder gegen andere Dinge eingetauscht wurden. Darunter war auch ein Banner, welches Hicks noch beschriften musste. Manchmal hasste er es wirklich unter Taffnuss' Befehl zu segeln und alles für ihn unternehmen zu müssen. Vorallem wenn es um seine Schwester ging. Sie bedeutete ihm alles und wehe es stimmte eine Kleinigkeit nicht.

»Kapitän Taffnuss? Soll auf das Banner "Schwesterchen" oder einfach "Raffnuss"?« »Schwesterchen. ...nein, Raffnuss. Oder doch Schwesterchen? Nein, Raffnuss ist besser. Ja, nimm Raffnuss.« »Gut.« Hicks verzog sich in seine Kajüte, um wenigstens etwas Ruhe zu erhaschen, wenn er dieses dämliche Banner gestaltet. Doch er hatte sich mit dem Schließen der Tür zu früh gefreut. Kaum setzte er den Pinsel an wurde seine Tür hörbar aufgeschlagen. Hicks' Hand hob sich reflexartig nach oben. So wurde wenigstens kein falscher Strich auf den Stoff gezeichnet. Dafür war Hicks selbst nun ziemlich aufgebracht. Nicht einmal fünf Minuten Ruhe gönnte man ihm auf diesem verfluchten Kahn. »WAS?!«, er drehte ruckartig seinen Oberkörper herum. »Schon gehört, Raffnuss kommt wieder an Bord«, verkündete Rotzbacke, welcher mit verschränkten Armen im Türrahmen stand. »Ja! Natürlich weiß ich davon. Ich muss ja an der Begrüßung arbeiten.« »Und weißt du auch, dass sie Astrid bei sich hat?« »Rotzbacke was willst du?! Ich hab zu tun und sicherlich keine Zeit für deine Ratespielchen.« »Spielverderber. Jedenfalls werde ich Astrid eine Überraschung machen. Ihr beide habt doch früher so viel Zeit miteinander verbracht. Was würde ihr gefallen?« Sollte Hicks jetzt wirklich Rotzbacke einen hilfreichen Tipp geben? Um seine eigene große Liebe zu beeindrucken? Oder sollte er ihm doch eher eine falsche Information geben?

»Ich hab sie lange nicht mehr gesehen, Rotzbacke. Es kann auch gut sein, dass sie bereits vergeben ist. Vielleicht sogar eine Familie hat. Ich denke du solltest es lassen.« »Sollte sie wirklich einen Mann haben, was ich bezweifle, würde sie ihn für mich verlassen. Du siehst doch die Blicke, die sie mir zuwirft.« »Die Blicke, die aussehen, als müsse sie sich gleich übergeben oder die, welche aussehen, als würde sie dich jeden Moment zu Fischfutter verarbeiten?« »Du bekommst echt nichts mit! Du bist die schlechteste Hilfe, die es gibt«, damit verließ Rotzbacke das Zimmer wieder. Zufrieden darüber widmete sich Hicks wieder dem Banner. Wenn Rotzbacke nur wüsste, dachte er sich mit einem riesigen Grinsen.


Am nächsten Tag hatte Hicks alles bis zum Mittag vorbereitet. Doch auch das passte Taffnuss nicht. »NEIN! Ich sagte du sollst "Willkommen, Schwester des größten Schiffeversenkers" schreiben!« »Oh, ja, tut mir ausdrücklich leid. Es wird nicht noch einmal vorkommen.« An diesem Tag hatte Hicks keine Lust mit seinem Befehlshaber zu diskutieren. Er wollte nur endlich Astrid sehen und sie mit auf seine Kajüte nehmen, um die Sache von vor drei Jahren fortzuführen.

Alle sollten sich aufstellen, um die Zwillingsschwester ihres Kapitäns zu begrüßen. Als diese endlich auf dem Schiff auftauchte, gefolgt von zwei anderen Frauen, wollte die Hälfte gleich wieder verschwinden, doch Taffnuss gab ihnen den Blick mit seinem "guten Auge". Der Kapitän ging mit offenen Armen auf seine Schwester zu und nahm sie kurz in den Arm. »Drei Jahre, Schwesterchen. Was du nicht alles verpasst hast.« »Ich weiß, Bruder. Ich erwarte genauste Beschreibungen der explodierten Schiffe.« »Oh, die wirst du erhalten. SCHIFFSJUNGE!!« Hicks verdrehte die Augen. Er hasste es so genannt zu werden, lief aber trotzdem zu Taffnuss. »Ja?« »Bring die Freundinnen meiner Schwester zu ihren Schlafplätzen.« »Mit vergnügen.« Plötzlich leuchteten seine Augen auf. Hicks sprang förmlich zu Astrid, welcher er den Arm, um sich einzuhaken, anbot. Die junge Dame nahm dieses Angebot mit einem sanften Lächeln an. Sie tippte Heidrun an, dass diese den beiden ebenfalls nach unten folgte. »Ich kenne den Weg«, sagte Heidrun grinsend, als die drei unter Deck waren. Hicks und Astrid waren nun also alleine. Einen Gang schneller liefen die beiden zu Hicks' Kajüte. »Drei Jahre warte ich nun auf dich. Lass uns ja keine Zeit verschwänden!«, flüsterte Astrid in einer erotischen Tonlage in Hicks' Ohr.


Die Frauen blieben drei ganze Tage an Deck der Thorstonton. Doch der Aufenthalt neigte sich langsam dem Ende. »Was meinst du? Müssen wir wieder drei Jahre auf den anderen warten?«, fragte Hicks leise. »Ich hoffe nicht.« Die beiden liefen etwas niedergeschlagen an Deck, wo Taffnuss bei deiner Schwester stand. Die Brust herausgedrückt, als hätte er etwas wichtiges zu verkünden. »Männer, da wir sagten jeden aufzunehmen, der willig ist Schiffe auf spektakuläre Weise zu versenken, verkünde ich nun die Aufnahme meiner Schwester in diese Mannschaft!« »Und ich stelle es Heidrun und Astrid frei auch in diese Mannschaft zu treten.« Eine der angesprochenen hob langsam ihren Blick zu Hicks. Die beiden hatten wohl den selben Gedanken, denn sie liefen zeitgleich, Hand in Hand los zu Hicks' Kajüte. Heidrun erklärte »Das gilt als ein "Ja"« und griff selbst nach Fischbeins Hand. »Das ist ebenfalls ein Ja.«

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now