Httyd alternate

1.1K 54 4
                                    

You'll be alright

Astrid P.o.V.

Er hat das ganze Dorf gerettet. Frieden mit den Drachen geschlossen. Und ist bei alle dem auch noch fast draufgegangen. Und so danken sie es ihm?! Das darf doch nicht wahr sein! Ohnezahn haben sie in der Arena in einen Käfig gesperrt und Hicks, hat zwar als allererstes eine Beinprothese von Grobian bekommen, wurde dann auf seinem Zimmer aber gleich angekettet. Keiner hat mir je einen Grund gesagt. Wenigstens durfte ich nach Hicks sehen. 

Es kam mir vor, als sei er erst gestern mit Ohnezahn am Roten Tod nach oben geflogen und wurde dort von seinem Sattel gestoßen und alle dachten er sei tot. Aber das war bereits Wochen her. Wochen voller dummer Kommentare der anderen, voller Sticheleien, voller Angst und Bange.

Ich könnte wirklich kotzen bei dem Gedanken, wie die anderen sich verhalten. Sie haben alle das selbe gespürt wie ich, als sie eine Bindung mit den Drachen aus der Arena eingegangen sind. Und was tun sie jetzt?! Sie verleugnen sie! Ich würde am liebsten täglich mit dem blauen Nadder, dem ich noch keinen Namen gegeben habe, herumfliegen. So könnte ich vielleicht mal für ein paar Stunden alles andere um mich herum vergessen. Aber nein. Sie haben sie zu Ohnezahn gesperrt. Warum sah es trotz alle dem auf der Dracheninsel keiner ein, dass die Drachen nicht das sind, was wir dachten?! Naja, denken im Fall der anderen Berikaner. So langsam glaube ich die haben alle geschlafen, als Haudrauf Hicks lebend in Ohnezahns Flügeln gefunden hat.

Ich begab mich im Moment auf den Weg zu Hicks. Haudrauf ließ mich heute wieder zu ihm. Wenigstens meine Gefühle für ihn versteht er. Ich will garnicht wissen, was passiert, wenn Hicks aufwacht. Ob er schreien wird, etwas tun wird, abhauen wird....eins ist sicher: es wird nichts gutes sein.

Auf seinem Zimmer sah ich ihn. Auf ein paar Fellen und einem Kissen liegen. Mit einer Decke über dem Körper und einer Hand an einer Metallfessel, die an der Wand befestigt war. Ich setzte mich neben ihm in den Schneidersitz und legte seinen Kopf auf meinen Schoß. Plötzlich brummte Hicks kurz. Ich erschrak total, fasste mich aber gleich wieder und rüttelte etwas an ihm. Ein schmerzhaftes Stöhnen fand seinen Weg zu meinen Ohren. Ich unterließ es sofort Hicks in irgendeiner weise zu bewegen. Da tat er es selbst. Langsam öffnete er seine Augen und sah direkt zu mir. Er konnte ja nicht anders, da ich mich genau vor ihn gelehnt habe. Hicks blinzelte einige male, obwohl der Raum nicht gerade von vielen Kerzen erhellt wurde. »Astrid...was ist passiert?«, hauchte Hicks mit trockener Stimme. »Einiges«, entgegnete ich bedrückt. Hicks setzte sich auf die Knie, mit der Hand am Kopf, auf und sah sich um. »Wo ist Ohnezahn?« Ich senkte den Kopf. »Eingesperrt. Genau, wie die anderen Drachen der Arena, die wieder mit nach Berk sind.« »Warum sind sie eingesperrt?!«, schrie Hicks in einem solchen Ton, das man nicht vermuten würde, dass er eben erst wieder das Bewusstsein erlangt hat. »Ganz Ruhig Hicks. Dir geht es noch nicht so gut, dass du dich jetzt hier dermaßen aufregen kannst.« »Antworte mir.« »Ich weiß es selbst nicht. Keiner will mir Antwort geben. Es läuft alles drunter und drüber, seit dem Vorfall auf der Dracheninsel. Und das nicht im guten Sinne. Es ist, als sei die Insel in einem schizophrenen Zustand, doch die eine Seite ist noch immer dominanter als die andere. Und das ist leider die Falsche.« »Warum? Was passiert denn?« »Die anderen verleugnen die Drachen, das Dorf akzeptiert sie noch weniger, dein Vater will über nichts Auskunft geben«, ich stoppte kurz, »Und das«, ich nahm die Kette in die Hand, die Hicks anscheinend noch garnicht bemerkt hatte. »W....warum bin ich angekettet?« »Ich sag doch, dein Vater will über nichts Auskunft geben.« Plötzlich schrie Hicks lauthals durchs Haus »VATER!!« Ich zuckte etwas zusammen, da Hicks mir regelrecht ins Ohr brüllte. Er nahm das alles nicht wirklich gut auf. Wer kanns ihm auch verübeln? Ich hätte echt warten sollen, bis ich mehr weiß oder bis Haudrauf ihm das alles erklärt hat. Schlecht durchdacht, Astrid. Hicks begann verzweifelt an der Kette zu reißen. »Hey, Hey, Hicks«, Ich legte meine Hände auf seine Schultern, was ihn dazu brachte mich anzusehen. In einem sehr ruhigen Ton sagte ich »Beruhig dich. Alles wird wieder gut. Ich verspreche es dir.« Hicks sackte etwas zusammen. Er sah wirklich sehr erledigt aus. Seine Meisten Verletzungen waren noch von dem Feuer, doch auch dieses herumgeziehe an der Kette hat ihm, seine ohnehin schon geringe, Kraft geraubt. Er ließ den Kopf etwas hängen. Ich streckte meine Beine aus und zog ihn etwas zu mir. »Leg dich hin, Hicks. Du siehst nicht gerade gut aus.« Genau in dem Moment kippte er nach vorne über. Ich fing ihn etwas ab, sonst hätte er sich noch an meinem Rock verletzt. Ich weiß nicht, ob er wieder bewusstlos geworden war oder einfach keine Kraft mehr hatte. Sachte strich ich ihm ein paar Haare aus dem Gesicht. Mir tat es so weh ihn so zu sehen. Bedrückt schloss ich meine Augen und legte meinen Kopf etwas auf seinem ab. Leise begann ich etwas zu singen.

»When all those shadows almost killed your light. I remember you said, "Don't leave me here alone". But all that's dead an gone and passed tonight.

Just Close your eyes, the sun is going down, you'll be alright, No one can hurt you now, Come morning light, You and i'll be safe and Sound«

Ich konnte von Hicks ein beruhigtes brummen hören. Auch, wenn ich ihn jetzt minimal beruhigen konnte, wird das nicht so bleiben. Mir kamen völlig grundlos auf einmal Tränen hoch. Urplötzlich. Es war die ganze Situation, die mich im Moment zum weinen bringt. warum können die anderen Wikinger Hicks und die Drachen nicht einfach akzeptieren? Es kann doch nicht sein, dass sie nach dieser Vertrauensprobe noch immer Zweifel haben! Ich fragte mich, wie es wohl wäre, würde das Dorf die Drachen annehmen. Sie nicht verleugnen... Wie das wohl so wäre...


Oneshots (HTTYD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt