venezianer Karneval

732 35 3
                                    

Bald würde der Karneval in der Hafenstadt Venedig beginnen. Die Engen Straßen zwischen den Häusern und neben den unzähligen Kanälen, genauso wie die großen Plätze der Stadt werden gefüllt sein mit maskierten Menschen, die, egal welcher Herkunft oder welches Standes miteinander feiern werden. Eine schöne und unbeschwerte Zeit, bevor die Menschen das Fasten beginnen. Die Zeit der Sünde und des Vergnügen. 

Astrid freut sich bereits seit Wochen auf den Karneval, denn sie darf endlich daran teilnehmen. In den vorherigen Jahren wurde es ihr immer von ihrer Mutter verboten, da nicht nur fröhliche Gesellen auf den Festlichkeiten herumlaufen. Die junge Frau hatte sich in den vergangenen Wochen extra für den Karneval ein Kleid genäht und eine Maske entworfen, welche von einer Bekannten ihrer Mutter hergestellt wurde. Das war jedoch nur eine Ausnahme. Masken auf Wunsch kosten Unmengen von Geld. Geld, das Astrids Familie nicht wirklich hat. Deshalb durfte sie auch nur eine kleine, normale Maske gestalten, welche um die Augen herum und auf der Nase liegt. Sie hatte das Kleid und die Maske in ihrer Lieblingsfarbe gehalten. Blau. Ihre Maske wurde um die Augen und am Rand von einem gelbgoldenem Glitzer umrandet und hatte kleine Verzierungen in der selben Farbe. Das Kleid war ein einfaches, tailliertes Kleid, welches ab der Hüfte locker auseinander ging. Es war in dem selben Blau, wie ihre Maske und hatte einen weißen Unterrock, welcher am unteren Rand und am linken Bein bis knapp unter der Hüfte zu sehen war. Um nicht von den falschen Menschen angesprochen zu werden hatte Astrid sich für einen quadratischen Ausschnitt entschieden, welcher zwar ihr Dekolleté zeigte, aber nichts von ihrer Brust. 

Astrid stand fertig umgezogen im Laden ihrer Mutter, welche noch ihre Maske hatte. Sie präsentierte ihrer Tochter das Ergebnis ihres Designs. »Ist sie so geworden, wie du sie dir vorgestellt hast?« »Sie ist perfekt. Danke Mama.« Astrid nahm ihre Mutter eng in den Arm. »Für dich alles, meine Süße.« Die beiden lösten sich wieder voneinander. »Und jetzt geh und hab Spaß. Aber pass auf dich auf.« »Natürlich, Mama.« Astrid nahm die Maske entgegen, gab ihrer Mutter noch einen Kuss auf die Wange und verschwand aus der Tür. Sie trug noch einen Umhang mit Kapuze, damit sie nicht beim Verlassen des Ladens erkannt wird. In einer kleinen Seitengasse zog sie die Kapuze ab und setzte sich ihre Maske auf. So lief sie nun zu den Festlichkeiten auf dem Piazza San Marco. Kaum kam sie an wurde sie wärmstens begrüßt. Noch nie hatte sie solch eine fröhliche Stimmung in dieser Stadt gesehen. 

Astrid besuchte den Karneval an jedem Abend und blieb bis tief in die Nacht. In einigen Tagen würde der Karneval jedoch mit dem Beginn der Fastenzeit enden. Die letzten Tage wollte Astrid noch voll auskosten. Doch leider musste sie an diesem Abend, an dem sie die selbe Atmosphäre genießen wollte, wie die vergangenen Wochen, sich mit einer kleinen Gruppe äußerst unangenehmer Männer herumschlagen. Sie hatte sich gerade an einem kleinen Stand einen Becher Wein gekauft, da wurde sie schon vom ersten angesprochen, auf ziemlich anzügliche Art und Weise.  Sie stieß ihn wortlos zur Seite und lief wieder in die Menge. Doch er ließ nicht locker. Er holte seine Freunde hinzu und versuchte es erneut. Astrid wand sich wieder aus der Situation heraus und zurück zum Stand, in der Hoffnung der Verkäufer würde etwas unternehmen, wenn die Typen wieder kommen. Es schien Wirkung zu zeigen, dass sie direkt bei einem anderen Mann stand. Zufrieden setzte Astrid ihren Becher an, um endlich etwas von dem Wein zu trinken. Plötzlich wurde der Becher von einer zweiten Person angehoben, sodass sich der Wein über Astrids Dekolleté und Kleid vergoss. Sie setzte wütend den Becher auf den Tresen des Standes. »Geht's noch?! Was soll das?!« »Das muss saubergemacht werden, Süße. Ich mach das schnell«, er nahm Astrid bei den Oberarmen und wollte sich zu ihrem Dekolleté herunterlehnen. Mit einem festen Tritt sprang er einen Meter zurück. Bevor Astrid ihm eine Lektion erteilen konnte, tat es ein weiterer Fremder. Er verjagte die aufdringliche Gruppe Männer und hob Astrid die Hand hin. Sobald sie diese annahm, wurde sie von dem Fremden vom Platz gezogen, in eine etwas abgelegenere Gasse. 

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now