Was ein Schlag auf... (Pirates)

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Was ein Schlag auf den Kopf alles verändern kann

Es war Zeit für eine Schatzsuche auf einer einsamen Insel. Und damit war wirklich einsam gemeint. Keine Menschenseele war im Dschungel oder am Strand anzutreffen. Leider auch nicht der ersehnte Schatz. Die Piratencrew machte sich wieder zur Abreise bereit und musste nurnoch wenige Dinge erledigen. Auf einmal wurde ein, der Mannschaft entfernt stehender, Kamerad niedergeschlagen und in das Innere der Insel geschleppt. Der zwanzigjährige junge Mann wurde erst wieder wach, als er schon aufrecht an einen Baum gebunden war. Von seinen Kameraden bemerkte keiner die Abwesenheit und sie brachen auf. Der braunhaarige Mann musste erst die stechenden Kopfschmerzen, die von seinem Hinterkopf ausgingen bezwingen, ehe er seine Situation abschätzen konnte. Als er begann sich umzusehen sah er vor ihm auf dem Boden ein Mädchen. Etwa sein alter. Sie kauerte und sah interessiert nach oben. Der Junge hielt sie für irgendeine Eingeborene eines wilden und unzivilisierten Stammes. Er neigte seinen Kopf nach links und sie tat es ihm nach. Dann stand sie auf und ging nahe an den Jungen heran. Betrachtete ihn genau. "Kannst-du-mich-ver-steh-en?", fragte der Pirat laut und brüchig. Das Mädchen sah ihn an, als sei er von allen guten Geistern verlassen. "Spinnst du? Natürlich versteh ich dich! Hältst du mich für eine diese lästigen Dschungelbewohnerinnen?!" Das überraschte den jungen Piraten jetzt sehr. "Ehrlichgesagt, ja."-"Tja falsch gedacht! Ich bin noch zivilisierter als du könnt ich wetten."-"Deshalb bist du eben auch wie ein Affe vor mir auf dem Boden gekniet."-"Man muss mit allem rechnen. Ich weiß ja nicht, was ich da niedergeschlagen habe."-"Du warst das?! Warum?!"-"Ganz einfach. Ich will hier weg! Und brauche ein Druckmittel für ein Schiff! Da ist ein Kamerad die Beste Wahl."-"Zu schade, dass ich allen auf meinem Schiff egal bin."-"WAS!? Du verarschst mich!"-"Nope. Ich könnte wetten sie sind bereits weg und haben meine Abwesenheit nicht einmal bemerkt." Vor Wut schnaubend rannte das blonde Mädchen zum Strand. Tatsächlich. Das Schiff war bereits Meilen entfernt. Sie stapfte aufgebracht zurück und klatschte ihrem gefangenen eine. "Was soll das? Da kann ich doch nichts dafür!"-"DOCH! MANN!! So ein verdammter Mist! Das darf doch nicht wahr sein!! DA KOMMT EIN SCHIFF UND ICH FANGE DEN NICHTSNUTZ!! ARGH!!" Das Mädchen wurde immer lauter und fuchtelte immer mehr mit ihren Armen umher. Bei ihrem letzten Schrei warf sie ihren Dolch, den sie schnell aus seiner Halterung zog, mit voller Wucht über den Kopf des vergessenen Piraten. Dieser hatte jetzt eine gewisse Lebensangst und sah gebannt auf seine Entführerin. Diese zog den Dolch wieder aus dem Holz, wobei sie dem Jungen sehr nahe kam. "Warum hast du mich denn überhaupt entführt?"-"Bist du schwer von begriff?! Weil ich hier verdammt noch mal weg will! Ich bin jetzt schon über ein halbes Jahr auf dieser vermaledeiten Insel! Die Kugel in meiner Pistole ist noch drin und mein Rum ist auch noch vollkommen da. Ich will hier nur weg. Und da ich weiß, dass hier angeblich ein Schatz ist, habe ich darauf gehofft mir einen Freifahrtschein für ein Schiff zu holen. Aber ich erwische ja einen UNWICHTIGEN BURSCHEN!!"-"Also wurdest du hier ausgesetzt?"-"Ja!"-"Und warum hast du dich nicht erschossen?"-"Weil ich eine Kämpferin bin. Weil ich verdammt noch mal überleben will!"-"Ok, und wie hast du hier überlebt?"-"Mein Geheimnis."-"Und was machst du jetzt mit mir? Ich kann dir nicht helfen."-"Ja. Du nützt mir nichts. Ich könnte dich töten!", dem jungen Piraten lief ein Schauer über den Rücken. Er wusste er würde bei dem Leben als Pirat dieses aufs Spiel setzen, aber er hatte nie erwartet auf einer einsamen Insel von einer Frau getötet zu werden. "Aber das tue ich nicht." Ein Stein fiel von dem Herzen des Piraten. "Ich lass dich am Leben, aber auch nur, weil ich sonst noch durchdrehe und nie von hier wegkomme. Und ich möchte auch kein Blut an meinen Händen haben."-"Dann habe ich eine Frage."-"Ja?"-"Wie heißt ihr, Verehrteste?"-"Astrid. Astrid Hofferson. Und ihr?"-"Hicks Haddock, zu ihren Diensten."-"Ja, Dienste hab ich hier genug für dich."-"Hier gibt es doch Garnichts, was soll es denn für Dienste geben?" Astrid Schnitt ihren Gefangenen los und führte sie zu ihrem Zuhause. Einer sehr gut versteckten Höhle bei einem Wasserfall. "Wow...das ist ja Atemberaubend hier drin. Aber ist es nicht etwas zu kalt?"-"Manchmal. Hast du eine Idee, wie ich es hier drin wärmer bekomme? Das wäre nämlich deine Erste Aufgabe."-"Ich glaube mir fällt da was ein", sagte Hicks in einem flirtenden Tonfall. "Komm mir jetzt nicht so, Bürschchen! Du machst, was ich dir sage und versuchst garnicht erst zu flirten oder mich sonst wie zu umwerben!"-"Ok, ok verstanden. Ich habs verstanden. Ich find trotzdem einen Weg."-"Gut. Ich besorg uns ein Essen." Astrid verließ ihre Höhle wieder und begab sich zum Fluss, um dort zu fischen. Hicks sah sich in ihrer Höhle um. Sie hatte sich ein Bett eingerichtet, was nicht einmal so unbequem aussah. Dann noch eine Art Schrank, Flaschen und Behälter aus ausgeschnitztem Holz, eine Feuerstelle. Alles in allem ein sehr guter Unterschlupf, wäre da nicht das gewisse Wärmeproblem. Hicks fand eine provisorische Decke vor, doch die würde nicht wirklich helfen und ein Feuer heizt hier auch nicht alles. Hicks grübelte und Grübelte. Da kam ihm eine Idee. Wahrscheinlich keine sonderlich gute, aber ein Anfang. Hicks lief schnell nach Draußen. Mit seinem Schwert versuchte er ein paar dünne Bäume zu fällen. Er wollte aber sein Schwert Wagemut auch nicht zerstören. Er hing sehr daran. Mit diesem Schwert hatte er all sein Können im Schwertkampf erlernt. Das Schwert war aber so fest, dass es die paar dünnen Bäumchen schaffte. Zurück bei der Höhle baute Hicks mit den Bäumen und ein paar Lianen eine Tür. Mit einer von ihm erfundenen Technik hing er diese an eine Seite des Höhleneingangs. Er verschloss die Tür und entzündete das Feuer. Als Astrid am Abend wieder kam und vor einer Holztür stand war sie ganz schön verwundert. Sie versuchte die Tür, so wie jede gewöhnliche Tür, zu öffnen, doch es gelang nicht. "HICKS! MACH SOFORT AUF ODER ICH-" Da öffnete sich die Tür. Astrid ging in ihre Höhle und legte den Korb mit den Fischen auf den Boden. "Was soll sie Tür?!"-"Diese Schiebetür ermöglicht es, es hier drin warm zu halten."-"Und wie?"-"Ganz einfach. Ich habe in einem Experiment festgestellt, dass die Hitze eines Feuers nach oben steigt. Daher kann es dir so nah am Boden schon einmal nicht so warm vorkommen wie oben an der Decke. Daher geht die Tür bis ganz oben. Unten ist sie jedoch ein Stück offen, dass frische Luft in die Höhle strömen kann. Sonst würden wir vermutlich sterben."-"Und was bringt die Tür jetzt genau?!"-"Ich vermute die Hitze ist nie zu dir gelangt, weil sie vorher die Höhle verlassen hat. Der Weg zu dieser echt riesigen Öffnung ist nämlich kürzer wie der zu deinem Schlafensplatz. Die Tür müsste die Hitze so hier in diesem Raum halten, dass sie alles erwärmt und auch dich erreicht." Astrid verstand, was ihr neuer Helfer sagen wollte. Wenn auch nicht sofort. "Clever. Echt clever", murmelte sie leise vor sich hin. "Jetzt hab aber ich eine Frage. Wo kann ICH denn schlafen? Es wird spät."-"Du kannst auf dem Boden schlafen. Morgen bauen wir dir auch ein Bett. Aber jetzt mach ich erst einmal etwas zum Essen." Während ihres gemeinsamen Abendessens erfuhren die Beiden etwas mehr über den anderen. Über sein Leben. "Du bist ausgesetzt worden, weil du dich auf Befehl deines Kapitäns und der Drohung, dass du sonst getötet wirst, prostituiert hast?!"-"Prostituiert stimmt nicht ganz. Es war ja nur einmal."-"Aber dein erstes mal!"-"Trotzdem. Ich hab ja kein Geld bekommen."-"Aber eine Gegenleistung."-"Es gibt Frauen die schlafen für weniger mit einem Mann!!"-"Trotz alledem hast du dich verkauft."-"Schön! Ich hab mich verkauft! Sprich mich nur noch mit Prostituierte an, wenns dir so besser passt! Das ist aber noch lange kein Grund mich hier auszusetzen!! Mir wurde der Tod angedroht, wenn ich das nicht mache! Ich hätte eher erwartet für meine Langfinger ausgesetzt zu werden, aber für einen Befehl?!"-"Mich wunderts noch direkt, dass dein Kapitän bei dem Leichtsinn dich nicht als eigene Frau zum Zweck benutzt hat."-"LEICHTSINN?! Sag du mal mit einer Klinge am Hals oder einer Pistole auf der Brust nein, wenn dir dein Leben lieb ist!"-"Schämst du dich denn garnicht dafür?"-"Etwas. Aber dann denke ich 'Hey, ich wurde hier ausgesetzt. Ich werde eh nie wieder Sex haben also WAS SOLLS!! Lieber einmal wie keinmal."-"Das ist also dein Motto? Interessant."-"Ich hab genug vom reden. Zumindest über mich. Warum bist du eigentlich so unwichtig?"-"Ich bin nicht unwichtig."-"Deine Crew hat dich aber nicht bemerkt, also bist du unwichtig. Jetzt erzähl warum." Das Gespräch nahm seinen Lauf und die beiden jungen Seefahrer liefen während sie sprachen zu ihren Betten. Doch auch dort redeten sie noch lange weiter. Astrid genoss es nach einem halben Jahr wieder menschlichen Kontakt zu haben und mit jemandem sprechen zu können, der kein Abendessen ist, mit dem sie nur aus Wahnsinn redete. Und Hicks, der genoss die Anwesenheit eines wunderschönen Mädchens, das auch noch kämpferisch etwas zu bieten hatte, und nicht auf einen einfachen, einmaligen Sex aus war. Obwohl, nach ihrer Geschichte war er sich da nicht mehr so sicher. Dieses Gefühl verschwand aber wieder, als sie ihm immer mehr Nachfragen stellte, um immer mehr über ihn zu erfahren. Auch wenn die beiden es nie zugeben würden, sie fanden den jeweils anderen ziemlich interessant. "Ich hätte nie erwartet mal einen intelligenten Mann zu treffen. Ich dachte die sind alle ausgestorben oder kurz davor. Kaum zu glauben, dass du kein Kapitän warst. Bei deinen Ideen hättest du vielleicht eins der erfolgreichsten Schiffe der Meere."-"Mit deinem Kampfgeist und vorallem deinem Geschick wärst du auch eine sehr gute Befehlsgebende, Astrid." Geschmeichelt lachte die junge Dame. Noch nie hatte ihr jemand ihr können angesehen. "Lass uns was festlegen. Hier und jetzt. Egal, was noch passieren wird", begann Hicks und raffte sich auf. "Ich höre", Astrid erhob sich ebenfalls und setzte sich zu Hicks. "Wir besorgen uns eine Piratencrew und ein Schiff. Alles soll unter unserem Kommando ablaufen. Wir werden die gefürchtetsten Captains der sieben Weltmeere."-"Das ist doch Traumdenken."-"Und wennschon. Lass es uns einfach festlegen. Mit einem Blutsschwur. Das ganze tritt eh nur in Kraft, sollten wir es von dieser Insel schaffen."-"Gut." Astrid zog ihren Dolch und schnitt sich in die Handfläche. Hicks nahm das kalte Eisen und tat es ihr nach. Die beiden reichten sich die blutende Hand und machten ihre Abmachung gültig. Astrid stand auf und holte aus einem ihrer "Schränke" zwei Stofftücher, die sie auf der Insel gefunden und gereinigt hatte. Sie wickelte eine vorsichtig um Hicks' Hand. "Wir wollen ja nicht, dass du vorher an einer Entzündung stirbst", sagte sie dabei. Hicks nahm das andere Stück Stoff und band es um ihre Schnittwunde. Die beiden legten sich schlafen, um am nächsten Tag genügend Kräfte zu haben.

Den Morgen versüßte Astrid den beiden mit ein paar Beeren, die sehr nahe zu ihrer Höhle wuchsen. Sehr früh machten sich die zwei auf Materialsuche für Hicks' Bett. Das war die einzige Aufgabe, die die beiden sich für diesen Tag stellten. Die Tage vergingen und die zwei verstanden sich immer besser. Und sie hoben auch den Überlebenswillen des jeweils anderen. Eigentlich war es sehr gut möglich auf dieser Insel zu überleben. Astrid hatte sich ja bereits eingelebt. Aber Hicks schaffte es in ihr den Wunsch hier weg zu kommen so stark zu machen, dass die beiden begannen sich Werkzeuge zu bauen. Aus diesen dann ein ganzes Schiff. Wenn auch nur ein kleines. Zusammen schafften sie es tatsächlich ein Seetüchtiges Schiff zu bauen. Bis dahin waren aber auch einige Monate vergangen. Und auch einige Nächte voller Lust, in denen es schwer war sich zurückzuhalten. Eines Abends, sehr kurz vor der Abreise von dieser Insel, war die Lust bei Astrid zu groß und sie überraschte Hicks mit ihrem weiblichen Charme. In dieser einen Nacht schliefen die beiden miteinander, was für eine ungewohnte Energie am nächsten Tag führte. An diesem wollten sie zwar nur Vorräte sammeln, doch es fiel ihnen trotzdem auf.
Auf ihrer Schiffsfahrt trieb dann Hicks die beiden zu einem weiteren nächtlichen Vergnügen. Als sie eine bewohnte Insel fanden und dort mit ihrem kleinen Schiff ankerten bot sich den beiden die Chance ein größeres Schiff zu erwerben. Sie nahmen das Angebot an, denn wer wüsste wie lange die kleine Inselnussschale noch halten würde. Die zwei fuhren von Insel zu Insel. Sammelten ein, was ihnen vertrauenswürdig vorkam oder es nicht in eine normale Piratencrew schaffte. Bis das Schiff der beiden an Hicks' Heimathafen ankam. Mit dieser Ankunft stand auch die Beziehung der beiden fest. Und auch die letzte Rekrutierung von Leuten für ihre Piratencrew, mit der sie es an die Spitze schaffen wollten. Mit Hicks' cleveren Plänen und Ideen und Astrids Wissen vom Kampf schafften sie es wirklich eine der gefürchtetsten Piratenschiffe der Welt zu führen.  

Oneshots (HTTYD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt