Bahnhofsprügelei

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Astrid Hofferson stand gerade an am Bahngleis und wartete auf den Zug um 1:00 Uhr Nachts. Auf einmal ertönte aus der Unterführung, welche zu den einzelnen Gleisen führt, eine gewisse Diskussion. Jemand versuchte sich rauszureden. Astrid wurde stutzig und lief zu der Treppe. So leise es ging schlich sie nach unten und lugte um die Ecke. Sie sah ein ihr bekanntes Gesicht. Ein junger Mann mit braunen Haaren, den sie mehrmals die Woche hier am Bahnhof sah. Er lief langsam an die Wand. Vor ihm stand ein viel größerer und muskolöserer Mann, welcher mit seinen Fingern knackste. Astrid konnte sowas nicht durchgehen lassen. Sie setzte ihre Tasche ab und stapfte wütend in Richtung Geschehnis. "HEY!" Sie wurde ignoriert. "Lass ihn in Ruhe!" Jetzt reagierte der Typ. Er schlug seinem Gegenüber einmal kräftig in die Magengrube und drehte sich dann langsam zu Astrid um. Er wollte bedrohlich wirken, was bei Astrid aber nicht wirklich Wirkung fand. Der junge Mann an der Wand war zu Boden gesunken. "Dagur lässt sich nicht von kleinen Mädchen sagen, was er zu tun hat!" Auch Dagur war Astrid kein unbekanntes Gesicht. Aber er war in letzter Zeit nicht sehr oft in Erscheinung getreten. "Tja, Dagur sollte mal lernen, dass er auf Mädchen hören sollte. Sie sind nämlich das intelligentere Geschlecht." Dagur drehte sich kurz zur Seite und rief "Jungs! Kümmert euch um den Helmpfling. Ich erteile der Puppe hier eine Lektion." Da kamen mehrere Männer, alle über 20, auf den verletzten Jungen am Boden zu. Aber Astrid musste sich jetzt mit Dagur rumschlagen. Und rumschlagen war das richtige Wort. Denn er wollte gerade auf Astrid losgehen. Aber diese wusste sich zu verteidigen. Doch das tat sie nicht lange, denn sie ging so schnell es ging in den Angriff über. Astrid traf die richtigen Stellen, um Dagur so zu verletzten, dass er sich entschied abzuhauen. Astrid schnaufte kurz durch und verscheuchte dann die restlichen Schläger. Sie sah zu dem jungen Mann herunter. "Bleib...bleib wach. Ich rufe einen Krankenwagen." Astrid rannte so schnell sie konnte zu ihrer Tasche und die Stufen nach oben zum Gleis. Dort wählte sie schnell den Notruf. "Hallo, hier ist Astrid Hofferson. Ich stehe am Hauptbahnhof von Berk an Gleis 9 und 10. In der Unterführung wurde ein etwa 20 jähriger zusammengeschlagen. Ich bleib bei ihm und versuche ihn wach zu halten. Kommen sie schnell."-"Wir haben einen Krankenwagen losgeschickt. Sie können auflegen." Das tat Astrid auch und rannte gleich wieder in die Unterführung. Sie kniete sich neben dem Jungen auf den dreckigen Boden und hob seinen Kopf fest.
"Hey, hey! Augen offen lassen!", rief Astrid während sie dem bekannten Gesicht auf die Wange klopfte. Mit krazig, schwacher Stimme gab er zurück "Ich versuchs."-"Wie heißt du denn?"-"Hicks."-"Ok, Hicks. Wie alt bist du?"-"20. Und du?"-"Ich bin vor kurzem auch 20 geworden."-"Wann denn?"-"Gestern."-"Oh, haha, toller erster Tag mit 20. Gleich mal in Probleme geraten."-"Ach, das ist nicht der Rede wert. Es gibt schlimmeres."-"Wie heißt du eigentlich?"-"Astrid", sie lächelte Hicks an, um ihn aufzumuntern, "Ich sehe dich hier immer am Bahnhof durchlaufen."-"Ich weiß. Ich seh dich auch immer."-"Wo fährst du denn so hin?"-"Ich fahr zur....zur...zur" Hicks wollte die Augen schließen. Aber Astrid ließ das nicht zu. Sie klopfte ihm wieder auf die Backe. "He! Wach bleiben! Wo willst du hin, Hicks?"-"Ich wohne hier in Berk. Ich bin eben von der Arbeit gekommen."-"Was arbeitest du denn?"-"Ich bin...ich bin experte für Fabelwesen. Und Runen und..."-"Wach bleiben! Es ist jetzt nicht die Zeit für einen Ausflug nach Walhalla!" Hicks lachte etwas. "Ich wohne auch hier in Berk. Und arbeite in dem Café da vorne."-"Ich weiß. Ich kauf mir dort nur etwas, wenn du da bist. Du bist die netteste Verkäuferin."-"Was man nicht alles für sein Trinkgeld tut, was?" Wieder brachte Astrid Hicks zum lachen. Obwohl das für ihn ziemlich schmerzhaft war. "Warum kommst du so spät erst von der Arbeit?"-"Ich hab...hab den Zug verpasst. Was machst du hier so spät?"-"Ich hatte mal ausnahmsweise Spätschicht."-"Ah, ok, ok. Dann danke ich mal besser der Person, die dich heute eingeteilt hat." Beide lachten kurz. Aber Astrid musste das Gespräch am laufen halten. "Erm....Hicks, was ist denn dein Lieblingsfabelwesen?"-"Das sind Drachen."-"Erzähl mir davon." Astrid rutschte so zu Hicks, dass sie seinen Kopf auf ihren Oberschenkel legen konnte. Hicks sah zu ihr und begann zu reden. "Dass du nichts über Einhörner wissen willst."-"Einhörner sind viel zu...zu Regenbogen, Kitsch, Mädchen und das alles. Drachen sind viel cooler. Aber du bist der Experte, also fang mal an zu erzählen." Hicks freute sich, dass Astrid sich wirklich zu interessieren scheint. "Also Drachen sind sehr eigenständige Wesen. Sehr intelligent. Sehr kampfstark. Sie sind Raubtiere. Manche jagen sogar Artgenossen. Drachen....Drachen können fliegen. Sie sind...sehr....stur-", plötzlich fielen Hicks' Augen zu und sein Kopf etwas zur Seite. Astrid erschrak total und sah panisch die Unterführung entlang. So langsam sollten die Notärzte mal kommen. "Hier hinten!", schrie Astrid in die Unterführung. Dann sah sie endlich die Notärzte auf sie zurennen. Einer der Retter schob sie von Hicks weg, damit seine Kollegen arbeiten konnten. Diese legten ihm eine Nackenstütze an, schlossen ihn an diverse Kabel an, legten ihm einen Zugang.
Astrid stand an der anderen Wand. Sie wurde von einem der Sanitäter beruhigt und gelobt. Die anderen brachten Hicks mit der Liege zu ihrem Fahrzeug. Es kam noch ein zweiter Sanitäter zu Astrid. Anscheinend hatte sie auch ein paar Schrammen abbekommen. Diese wurden kurz versorgt. Als Astrid versorgt war wollte sie eigentlich mit den Sanitätern zu dem Fahrzeug laufen und mit zum Krankenhaus fahren. Doch auf halbem weg kamen ihr Polizisten entgegen. Diese wollten wissen, was vorgefallen war. Astrid erzähle alles und ließ sich dann ins Krankenhaus fahren. Dort wurde sie in Hicks' Zimmer gebracht. Er war inzwischen wieder wach und war sehr erfreut von Astrids Besuch. Wer weiß wie das ohne sie augegangen wäre.

Oneshots (HTTYD)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt