Oneshots (HTTYD)

httyd / bh6

Hicks P.o.V

Ich bin bereit. Mein Roboter ist komplett ausgereift und kampfbereit. Das ist nicht mein erster Botfight. Aber der erste mit diesem Roboter. Das Design ist an das atemberaubende Fabelwesen Drache angelehnt. Schwarz, mit vier Beinen, Flügeln. Er kann sogar eine Art Feuer speien. Ich bin ziemlich stolz auf meinen Roboter.
Die letzten drei Fights habe ich locker gewonnen und schön Geld kassiert. Auf einmal setzte sich ein kleiner Junge vor mich. Vielleicht 14 Jahre alt, mit einem kleinen, puppenähnlichen Roboter. Er erinnerte mich irgendwie an mich, als ich so klein war, nur waren meine Haare damals noch nicht so verwuschelt. "Wer bist du denn?", fragte ich lachend. "Hiro. Willst du nur reden oder auch fighten?"-"Dann los." Wir gaben beide unseren Einsatz in den Topf und warteten das Startsignal der Veranstalterin ab. Der Fight begann und nur wenige Sekunden später hatte ich schon gewonnen. "Das war doch noch nicht alles. Das kauf ich dir nicht ab. Als ob jemand mit einem so leicht zu schlagenden Roboter fighten geht und dann noch wettet."-"Du bist schon länger dabei, kann das sein?"-"Da hast du noch in die Windel gemacht, kleiner."-"Ok. Dann lass uns noch einmal kämpfen."
Der zweite Kampf sah schon anders aus. Der kleine Junge zog seine Steuerung auseinander und begann wie ein Profi die Tasten zu drücken. Wusst ichs doch. Jetzt war es schon schwieriger den Püppchenroboter zu schlagen. Ich kenne diese Technik. Die einzelnen Glieder konnten sich trennen und selbst argieren. Als drei einzelne Roboter. Das erschwerte den Kapf für mich um einiges. Wo gegen sollte ich denn jetzt kämpfen? Ehe ich überhaupt etwas angreifen konnte begannen die kleinen Teile meinen Roboter lahmzulegen. Sie versuchten es zumindest. Da ich von dieser Technik bereits gehört hatte, hab ich vorgesorgt. Hiro konnte meinen Roboter nicht auseinander nehmen. Lahmgelegt hat er ihn irgendwie trotzdem. Fassungslos sah ich auf meinen, sich nicht rührenden, Roboter. Ich drückte den "aufstehen" Knopf immer und immer wieder. Es tat sich aber nichts. Wütend hob ich meinen Blick zu Hiro, welcher mich hämisch angrinste und sich das Geld nahm. Ich hob meinen Roboter hoch und verschwand.
Zuhause suchte ich nach dem Problem und behob es sofort. Währenddessen fluchte ich die ganze Zeit. Ich hatte fast die Hälfte meines heutigen Gewinn an diesen kleinen Anfänger verloren! Auf einmal öffnete sich die Garagentür. Ich erschrak mich total und fiel von meinem Stuhl. "Hicks, was machst du noch so spät hier? Du hast morgen Uni."-"Ich weiß. Aber ich muss Ohnezahn reparieren."-"Ich kann immernoch nicht verstehen, wie du diesen Roboter so nennen konntest."-"Ist doch auch egal. Lässt du mich das jetzt noch in ruhe fertig machen?"-"In ruhe? Ich hab dich im Wohnzimmer fluchen hören!"-"Gut. Lässt du mich es einfach fertig machen?"-"Nein. Du wirst sonst in der Uni wieder schlafen und im Labor nichts tun! Wir gehen jetzt schlafen!"-"Na schön. Warum musst du immer so streng sein, Astrid?" Darauf zuckte sie nur mit den Schultern. Meine Freundin nahm meine Hand und zog mich zu unserem Schlafzimmer. Dort zogen wir uns beide um und legten uns ins Bett.
Am Morgen ging ich relativ ausgeschlafen zur Uni. Direkt ins Labor. Das Gefühl fast überfahren zu werden ist besser als jeder Kaffee. Ich lief an Gogo vorbei und weiter zu meinem Bereich. Auf dem Weg wurde ich fast rosa gefärbt und habe fast feinste Apfelscheiben ins Gesicht bekommen. An meinem Bereich setzte ich mich gleich an den PC und ließ diesen hochfahren. In der Zeit zog ich meinen Kaffee aus der Tasche und stellte diesen neben mich. Am PC begann ich gleich weiter mein Projekt zu programmieren. Auf einmal flog die Tür auf und Tadashi kam herein. Gefolgt von einem kleinen Jungen. Honey Lemon kam zu mir und zog mich aufgeregt zu Tadashi. Da sah ich diesen anderen Jungen erst richtig. Meine Augen verschmälerten sich und ich sagte wütend "Du!" Er sah zu mir nach oben und begann zu lachen. "Ta-Ta-Tadashi? Der arbeitet mit dir? PHAHAHA!"-"Hiro! Was soll das? Hicks ist einer der besten auf dieser Schule. Hör auf ihn auszulachen."-"Ich dachte wahre Wissenschaftler befassen sich nicht mit Botfights!"-"Wer sagt das?!", entfuhr es mir. Tadashi sagte zeitgleich: "Tun sie auch nicht." Jetzt sahen wir uns verblüfft an. "Wieso sollten wir keine Botfights machen?"-"Das ist illegal."-"Botfights sind nicht illegal. Das wetten auf Botfights, das ist illegal", sagten Hiro und ich gleichzeitig. Honey Lemon und Wasabi begannen zu lachen. Gogo grinste nur. Konnte sie überhaupt lachen? Ich kenn sie schon ne weile, aber wüsste darauf keine Antwort. Ich funkelte Hiro wieder etwas böse an. "Was will der kleine überhaupt hier? Der ist viel zu jung für die Uni."-"Nach der High School kommt doch die Uni, oder?", fragte Hiro angeberisch. Soll das jetzt heißen der hat die High School schon durch?! Mit 14?! "Hiro ist mein Bruder, Hicks. Ich wollte ihm die Schule zeigen, dass er endlich mit den Botfights aufhört."-"Hicks macht aber auch Botfights."-"Jetzt nimm mich nicht als Beispiel, nur um diese Kämpfe weitermachen zu dürfen. Wenn du wirklich schon die High School hast, mit deinen 14 Jahren (?), solltest du ein Auge auf diese Uni werfen und nicht riskieren erwischt zu werden."-"Und was machst du?"-"Nicht immer illegal spielen. Und vorallem spare ich das Geld."-"Wofür denn?!"-"Geht dich nichts an!" Beleidigt stapfte ich wieder an meinen PC. Ich verdiene ja hier in der Uni nichts. Ich muss hineinzahlen. Meine Mutter hat nicht gerade das meiste Geld und Astrid verdient auch gerade genug. Ich will nicht immer ihr Geld in meine Ausbildung stecken, weshalb ich diese Botfights auf Geld mache. Sonst würde ich es ohne Einsatz machen, weil es mir einfach Spaß macht.

Nach der Uni setzte ich mich gleich wieder an meinen Roboter und reparierte ihn weiter. Nach zwei Stunden war ich fertig und der Roboter war wieder voll funktionsfähig. Erschöpft ließ ich mich neben Astrid auf das Sofa fallen. Sie fuhr mir einmal durch die Haare und meinte kichernd: "Ich sehe den Rauch aus deinem Kopf aufsteigen"-"Witzig Milady"-"Ach komm, sei nicht so negativ drauf." Ich seufzte nur und sah auf den Fernseher. Astrid begann plötzlich mir wieder einen Zopf zu flechten. Etwa auf Ohrhöhe, etwas weiter hinten am Kopf. Als Astrid damit fertig war kuschelte sie sich an mich und meinte "Entspann dich mal wieder. Du bist in letzter Zeit immer so gestresst."-"Entschuldige. Ich weiß auch nicht, warum."

- Einige Wochen später -

Heute war ein Wettbewerb der Uni. Ich besuchte diesen nicht. Ich brauchte die Zeit mit Astrid. Wir machten uns einen romantischen Abend. Doch gegen Mitternacht kam ein Anruf ein. Geschockt senkte ich das Telefon und legte auf. Astrid kam zu mir und riss mich mit ihrer Hand an meinem Gesicht aus dem apathischen Zustand. "Was ist denn passiert?"-"Tadashi....er...ist-ist tot." Jetzt riss auch Astrid ihre Augen auf. Sie kannte Tadashi nicht so gut wie ich, mochte ihn aber trotzdem sehr. Man konnte ihn eigentlich nur mögen. Astrid nahm mich gleich in den Arm, wo mir einige Tränen in die Augen kamen.

Ein paar Tage später war die Beerdigung. Auch Professor Callaghan war bei dem Feuer umgekommen. Auf der Beerdigung entdeckte ich Hiro. Er sah echt am Boden zerstört aus. Ich vergaß die Tatsache, dass ich ihn nicht wirklich leiden kann, und ging zu ihm. Er saß auf den Stufen des Friedhofgebäudes. "Hey Hiro."-"Was willst du?"-"Vorerst dir Gesellschaft leisten."-"Kannst du wieder gehen?"-"Können ja, tun nein."-"Lass mich doch einfach in Ruhe!"-"Hiro. Ich werde dich nicht alleine Sitzen lassen."-"Ich dachte du kannst mich nicht leiden."-"Das stimmt. Aber was ich noch weniger leiden kann ist es, wenn jemand alleine den Verlust eines geliebten Menschen durchstehen will. Das ist nahezu unmöglich."-"Woher willst du das denn wissen?!"-"Sowas erkennt man, wenn man auf der Beerdigung seines Vaters ist. Hätten Astrid und meine Mutter mir nicht Gesellschaft geleistet und das alles mit mir durchgestanden, wäre ich heute wahrscheinlich nicht so, wie ich bin."-"Eine Nervensäge?"-"Ne die war ich vorher schon. Frag nur mal meine Freunde. Das meinte ich auch garnicht. Hätten die zwei mir nicht geholfen, wäre ich ein depressiver Trauerkloß. Und Hiro, beim besten willen, du sollst nicht so einer werden. In dir steckt so vieles, das du noch garnicht entdeckt hast. Finde es."-"Holla, du kannst aber reden."-"Ja das hör ich öfter." Hiro lachte ganz kurz auf. "Da haben wirs. Ein Lachen. Schonmal ein Anfang."