Der Strand

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Hicks P.o.V.

Ich hab echt lange nachgedacht, ob ich das tun soll, oder nicht. Ich hab mich dafür entschieden. Ich wollte mal wieder etwas Zeit nur mit ihr verbringen. Wirklich nur mit ihr. Auch ohne Drachen. Ich hatte bereits alles hergerichtet. Eine Decke, Fackeln, ein bisschen was zum Essen. Und....falls ich mich dazu traue...noch ein paar Blumen in einem Versteck. Es wurde immer später und bald begann es zu dämmern. Zum Glück war sie gerade auf dem Dorfplatz. »Hicks, da bist du ja. Wo warst du den halben Tag? Stand nicht Training an?«, fragte Astrid gleich, als sie mich sah. »Oh, Sorry, das hatt ich wirklich total vergessen.« »Ist ja nicht schlimm, nur die Warterei mit Rotzbacke in der Nähe hat meine Nerven etwas strapaziert.« »Auch das tut mir Leid. Aber ich bin jetzt eigentlich nicht zu dir, um übers Training zu reden.« »Worüber denn dann?« »Komm«, ich nahm Astrids Hand und lief etwas zügiger zu einem noch bestehenden Loch der flüsternden Tode. »Was wollen wir hier?« »Da rein.« »Da rein?« »Jap« Ich sprang einfach nach unten, noch immer mit Astrid an der Hand. »Hicks?! Was wird das??« »Ich möchte dir etwas zeigen.« »Und das wäre?« »Siehst du gleich.« Wir liefen einen kleinen Umweg, damit die Sonne bereits etwas tiefer steht, wenn wir an dem abgelegenen Strand aus dem Tunnel treten. Taff hatte mich vor ein paar Wochen auf die Idee gebracht, als wir Fleischklops retten mussten. Er hat so von diesem Strand geschwärmt, dass ich ihn mir ansehen musste. Dort war es wirklich wunderschön. Warum dann also nicht mit Astrid etwas Zeit dort verbringen?

»Hicks? Wie weit willst du denn noch in dieses Labyrinth gehen?« »Wir sind gleich da. Da vorne ist schon das Licht.« »Ok. Kannst du mir dann jetzt sagen, was du miiiiiir.....« Wir traten aus dem Tunnel und hatten einen der wahrscheinlich schönsten Sonnenuntergänge vor uns, die es nur gibt. Es verschlag Astrid regelrecht die Sprache. Ihr Mund war etwas aufgefallen und die Augen ungläubig aufgerissen. Ich zog sie an ihrer Hand etwas weiter auf den Sand. Näher zu der Decke. »Hicks? Was hast du vor?«, fragte Astrid prüfend. »Mal wieder etwas Zeit nur mit dir verbringen. Das ist schon so lange her, dass ich mich kaum erinnere.« »Übertreib jetzt nicht.« »Wann haben wir denn das letzte mal etwas zusammen unternommen? NUR wir beide.« Astrid öffnete den Mund, als wolle sie etwas sagen, doch es kam nichts heraus. Sie senkte nachdenklich den Blick und sah in den Sand. »Das....das war...mir fällt nichts ein.« »Siehst du. Das machen wir einfach jetzt. Lass uns einfach nur hier zusammen sitzen und den Sonnenuntergang genießen.« Ich setzte mich auf die Decke und sah erwartungsvoll zu Astrid. Mit einem Lächeln setzte sie sich neben mich. Mit der Zeit rückten wir immer näher zusammen, ohne es wirklich zu bemerken. Als die Sonne wirklich schon fast verschwunden war lehnte sich Astrid an meinen Arm und legte ihren Kopf auf meine Schulter. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Die Sonne verschwand komplett und wir hatten einen klaren Sternenhimmel über uns. Ohne auch nur ein Wort zu tauschen legten wir uns beide auf den Rücken und sahen in den Nachthimmel. Ich hatte ja vorhin von Essen gesprochen. Ich platzierte eine Schale mit Beeren zwischen Astrid und mich, genau auf Handhöhe. Sie bemerkte das und begann etwas zu essen. Ich tat es ihr gleich nach. »Sag mal...wie hattest du es eigentlich geschafft Ohnezahn abzuschießen? Du hast mir ja bereits erzählt, dass er verletzt im Wald lag. Und an dem Abend des Angriffs hattest du ja behauptet einen Nachtschatten erwischt zu haben. Also wie hast du es geschafft ihn vom Himmel zu holen? Keiner hatte ihn je am Nachthimmel gesehen.« »Oh, ähm...du siehst ja die Sterne.« »Ja.« »Und wenn ich jetzt diese Beere hier in die Luft und über dich werfe verdeckt sie ja auch etwas.« »Ja...« »Und so war es mit Ohnezahn. Er hat beim fliegen die Sterne verdeckt, die ich zuvor noch gesehen hatte. So hatte ich eine ungefähre Ahnung, wo er sich befindet und konnte ihn ins Visier nehmen. Wirklich gesehen habe ich ihn erst in einem Feuer, das er mit einem seiner Schüsse neben mir entzündet hatte. Dann zog ich mein Katapult in die Richtung, in die er flog und schoss. Eigentlich war es reines Glück ihn zu erwischen. Weniger Glück dabei war der Riesenhafte Albtraum, der mich danach gejagt hat.« Astrid begann zu lachen, was mich ansteckte. Nach einigen Minuten des Lachens beruhigten wir uns wieder. Auf einmal drehte Astrid ihren Kopf zur Mitte hin. »Hey Hicks?« »Hm?« Ich sah jetzt auch zu ihr. Nur wenige Zentimeter trennten unsere Gesichter voneinander. »Danke, dass du dich widersetzt hast einen Drachen zu töten.« »Du....dankst mir dafür, dass ich ihn nicht töten KONNTE? Aktiv widersetzt hab ich mich ja erst danach.« »Für alles einfach. Dafür, dass du uns Frieden beschert hast.« »Haha, Nichts zu Danken, Milady.« Ich wurde etwas rot, als ich bemerkte, was ich eben gesagt hatte. Astrid kicherte kurz. Vollkommen entgegen meinen Erwartungen lehnte sie sich zu mir und gab mir einen Kuss. Wofür war der plötzlich? Ihre Lippen lagen noch immer auf meinen. Jetzt konnte, nein musste, ich endlich die Gelegenheit nutzen und sie auch küssen. Vorsichtig ,und gespannt auf ihre Reaktion, begann ich meine Lippen etwas zu bewegen. Ich spürte, wie Astrid begann zu grinsen. Sie wollte also, dass ich mitmache. Ich begann noch etwas mehr mit ihr zu interagieren. Ein Kribbeln in mir, was bei jedem Kuss aufkam, verstärkte sich um das bestimmt hundertfache. Ziemlich zeitnah gingen Astrid und ich mit unseren Gesichtern etwas zurück, sahen uns aber noch immer an. »Sei ehrlich Hicks, sollte das ein Date sein?« »Eigentlich nicht. Ich wollte eigentlich wirklich nur etwas Zeit mit dir verbringen. Aber wo wir uns schon geküsst haben. Ich hätte da noch etwas für sich.« Neugierig sah Astrid zu mir. Ich stand schnell auf und holte die Blumen aus ihrem Versteck. »Wow...Hicks...Blumen?« »Zu eilig?« »Nein. Sie sind auch wunderschön. Ich bin nur etwas überrascht. Danke.« Astrid nahm die Blumen an sich und betrachtete sie lächelnd. »Hicks, ich glaube wir sollten nach hause.« »Glaub ich auch.« Wir standen auf und begannen durch den Tunnel zurück zum Dorf zu laufen. Nach ein paar Metern griff Astrid nach meiner Hand. Da kam kurz das Kribbeln wieder. Ich brachte Astrid bis zu ihrer Hütte, vor der sie mir noch einen sachten Kuss auf die Wange gab. »Schlaf gut Hicks.« »Du auch, Astrid.« Auf die Blumen in ihrer Hand sehend verschwand Astrid in ihrer Hütte.

Oneshots (HTTYD)Where stories live. Discover now