𝓝eun

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𝓙ungkook

"Heilige Scheiße!"

Meine lauten Worte, die ich ausrief, während ich die Tür zum Café aufstieß, ließen die Gäste erschrocken zusammenzucken. Ihre überraschten und abschätzigen Blicke richteten sich ganz auf mich, doch ich ignorierte es gekonnt. Mir war egal, was die Leute über mich dachten.

Auch Jimin, der hinter der Kasse war, sah zu mir. Kaum hatte er mich erkannt, bildete sich ein fröhliches Lächeln auf seinen Lippen, welches allerdings direkt wieder verschwand. Ich humpelte zu ihm und er schenkte mir einen mitleidigen Blick, den ich nur augenverdrehend abwinkte.

Er sagte kein Wort, sondern deutete nur einem Kellner, der ihn stets aufmerksam beobachtete, dass er herkommen und ihn ablösen sollte. Der junge Mann war es gewohnt, Jimin verschwand öfter in sein Hinterzimmer. Auch wenn Jimin fast ständig anwesend war, arbeitete er nur einen geringen Teil. Zudem war heute Samstag und auch ich musste nicht arbeiten. Meine Schicht war nur von Montag bis Donnerstag.

Bevor wir zum Hinterzimmer gingen, ließ er mir einen Kaffee durch. Dankbar fing ich an zu grinsen. Diese Kaffeemaschine war magisch. Sie machte den besten Kaffee weit und breit und schon immer beruhigte mich ihr traumhafter Geschmack.

-

"Ist alles in Ordnung, Kookie?", war die erste Frage seinerseits, als wir uns auf den Sesseln in seinem Zimmer niederließen.

"Nein. Taehyung hat mich verdammt nochmal erwischt. Ich konnte mich zwar rausreden, aber er meinte, ich hätte eine Bestrafung verdient." Ein völlig entnervtes Seufzen meinerseits unterbrach mich, bevor ich weiter meine Klagen aussprach. "Mir tut mein kompletter Unterleib weh und noch etwas. Er hat seine verdammten Spielsachen benutzt. Du weißt, wie sehr ich sie hasse."

Jimin sog scharf die Luft ein und sah mich wieder mitleidig an. Er fühlte meine Qualen mit und verdeutlichte es auch oft genug. Ihm gingen Spielsachen beim Sex genauso gegen den Strich wie mir.

"Tae ist ein Arsch. Ein verdammter, sexverrückter Arsch", sprach ich endlich meine Gedanken aus, die ich in den letzten Tagen so oft gefasst hatte. Unruhig rutschte ich auf meinem Sitz hin und her, ich fand einfach keine bequeme Pose. Noch ein Grund, warum ich Spielzeug hasste.

"Tut mir wirklich leid, Jungkook. Ich würde dich da gerne rausnehmen, aber wir kommen immer näher. Es wird nicht mehr lange dauern, bis Taehyung zerstört ist, keine Sorge", versuchte er mich irgendwie zu beruhigen, doch ich zog nur eine Augenbraue hoch. 'Zerstören' passte an dieser Stelle absolut gar nicht, aber ich wollte meinem Hyung nicht widersprechen. Er sah so zuversichtlich aus und durfte es auch ruhig weiterhin bleiben. Vielleicht überzeugte er mich ja.

"Ich werds überleben. Schließlich hab ich mich freiwillig gemeldet", meinte ich nachdenklich und starrte einen zufälligen Punkt auf meinem Schoß an. Jimins belustigtes Schnauben ließ mich allerdings aufsehen.

"Wenn man bedenkt, dass du anfangs noch überzeugter Top gewesen wärst. Nach bereits einem Monat warst du schon totaler Bottom", grinste er. Schon immer hatte er mich gerne damit aufgezogen und selbst jetzt setzte ich eine Miene auf, die meine miese Laune verriet.

"Er kann sehr überzeugend küssen", schnaubte ich zur Verteidigung. Es stimmte aber. Selbst ohne Liebe waren Taehyungs Küsse ein Traum. Er war definitiv der wohl beste Küsser, den ich je kennenlernen würde. "Aber warum wolltest du mich jetzt eigentlich sehen?"

Ich war ziemlich erleichtert darüber, das Thema wechseln zu können und auch in Jimins Blick legte sich die gewohnte Sachlichkeit. Mir war es deutlich lieber, wenn wir über die Arbeit sprachen, obwohl er neben meinem Kollegen auch mein bester Freund war, mit dem ich gerne Zeit verbrachte.

"Es geht um Hoseok. Er soll dich ersetzen."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt