𝓥ierundachtzig

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𝓙ungkook

Diese Abweisung, die er mir vor inzwischen einigen Stunden gegeben hatte, saß mir immer noch tief in den Knochen und ich konnte mich einfach nicht konzentrieren. Seit vorhin hatte er sich in unser Zimmer verzogen und eingeschlossen, sodass ich nicht einmal mit sanften Anklopfen eine Reaktion von ihm erhielt. Ich wusste langsam nicht mehr, ob es zu seiner Bestrafung beziehungsweise zu seinem Spiel gehörte oder doch etwas vollkommen anderes dahinter steckte. Jedenfalls besorgte es mich zutiefst und ich hoffte, er würde bald die Tür öffnen.

Vermutlich wurde die Wohnung schon zwei oder dreimal komplett von mir geputzt. Ich war so im Eifer gewesen, weil ich wieder zu Taehyung wollte. Diese Motivation wirkte wahre Wunder. Darunter hielt mich zudem etwas davon ab, wieder das Büro aufzusuchen. Es wirkte banal, da es mein Job war, aber ich wollte diesen Raum nicht mehr aufsuchen. Trotzdem ging mir schließlich die Arbeit aus. Selbst Noeu musste eine vollständige Fellpflege über sich ergehen lassen und saß deswegen von mir Abstand haltend am anderen Ende des Sofas, auf dem ich mich letztendlich niedergelassen hatte. Der Fernseher lief, aber ich konnte mich nicht auf die Sendung konzentrieren. Viel zu groß war die Sehnsucht nach Taehyung und seinen elektrisierenden Berührungen.

Doch dann horchte ich auf. Von oben war ein leises Klackern zu hören, als würde jemand gerade die Tür aufschließen. Sogleich setzte ich mich kerzengerade hin und lauschte angespannt. Meine Hoffnungen stiegen ins Unermessliche, während ich die Treppe im Blick behielt. Und tatsächlich kam nur wenige Sekunden später mein Freund herunter und sah mich ein wenig erschöpft an. Was hatte er denn gemacht, dass es ihn so fertig aussehen ließ?

"Daddy braucht jetzt ganz dringend sein Baby", erklärte er mit einem schiefen Grinsen und ich spürte, dass ihn etwas belastete. Ob es an meiner Bestrafung lag und er sich ebenso nach mir sehnte? Gut vorstellbar wäre es, immerhin waren seine Gefühle für mich noch immer stärker als meine eigenen.

Wie von einer Tarantel gestochen sprang ich auf, weshalb Noeu deutlich erschrocken zusammenzuckte und mich kurz beleidigt anfauchte, doch ich ignorierte sie. Stattdessen rannte ich beinahe schon auf Taehyung zu, der mir kurz ein zufriedenes Lächeln schenkte, ehe er die Treppen wieder hinauf ging.

Ich folgte ihm und beobachtete, wie er direkt auf das Bett zuging, auf welches er sich einfach drauffallen ließ. Perplex blinzelte ich. So etwas hatte er noch nie getan. Andererseits strahlte es eine gewisse Lockerheit aus, die ich zu gerne annahm und mich mitreißen ließ.
Kaum hatte ich neben ihm auf der Matratze Platz gefunden, wartete ich geduldig auf weitere Anweisungen. Ein Blick aus dem Fenster genügte und mir wurde klar, dass es bereits dunkel war. Hatte ich wirklich so lange geputzt und aufgeräumt?

"So, Baby. Wie wäre es mit einem kleinen Film?", schlug Taehyung vor und fröhlich nickte ich. Innerlich hoffte alles darauf, wieder seine Körperwärme spüren zu können, auch wenn ich befürchtete, dass dies so leicht nicht werden würde.

Taehyung hatte bereits alles vorbereitet und drückte lediglich auf die Fernbedienung. Mithilfe eines Kissens hatte er sich an die Wand zurückgelehnt und ich tat es ihm gleich, wobei ich versuchte, leise zu sein. Auch wenn außer meinen Beinen nichts unter der weichen Decke war, glühte ich förmlich. Ob es nur an Aufregung oder der Nähe des Brünetten lag, konnte ich nicht sagen.

Doch zufällig erhaschte ich einen Seitenblick auf meinen Freund, ohne es bewusst getan zu haben. Auf seinen Lippen befand sich ein gruselig wirkendes, dreckiges Grinsen. Es war der Auslöser dafür, dass mein Blut in den Adern gefror. Langsam drehte ich mich richtig hin und starrte auf dem Fernseher, wobei sich meine Augen weiteten.

Es lief ein Porno.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now