𝓢iebzehn

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𝓣aehyung

Ich konnte Jungkook gerade so noch rechtzeitig auffangen, bevor sein Körper Bekanntschaft mit dem Boden machte. Ich legte meine Hände jeweils an seinen Rücken und in seine Kniekehlen, sodass ich ihn auf meine Arme heben und mich wieder aufrichten konnte. Egal wie verletzt und betrogen ich mich fühlte, er war immer noch mein Baby und in solch einem Zustand könnte ich ihn definitiv niemals hierlassen.

Ohne noch einmal zu diesem Chanyeol zu sehen, der sich noch immer gekrümmt seinen Bauch hielt, wandte ich mich mit Jungkook auf dem Arm um und erblickte Yoongi. Dieser sah entschuldigend zu mir und mit großen Schritten ging ich auf ihn zu, nur um kurz vor ihm halt zu machen. Dass wir uns eigentlich noch immer auf einer Party befanden und vermutlich gerade aller Augen auf uns gerichtet waren, ignorierte ich, sondern widmete meine ganze Aufmerksamkeit meinem besten Freund.

"Ich habe nicht alles von dem verstanden, was Jungkook vor sich hin gebrabbelt hat, allerdings erwähnte er Drogen. Solltest du damit etwas zu tun haben, wird es noch ein Nachspiel geben, das kann ich dir versichern." Ich pausierte kurz und musterte sein nun ausdrucksloses Gesicht. Ich wusste, dass er das eigentlich nur für mich tat, weil er sich Sorgen um mich machte und mich beschützen wollte, aber wenn es meinem Jungkook schlecht ging, ging es mir auch schlecht.

"Ich werde diese Sache mit Jungkook klären, allerdings denke ich nicht, dass er freiwillig bei deinem Plan mitgemacht hat. Ich melde mich bei dir, Yoongi."

Mit diesen Worten verließ ich ihn und daraufhin die Party und machte mich auf den Weg zu meinem Auto, das am Straßenrand stand. Es war gar nicht so einfach, Jungkook möglichst vorsichtig auf den Rücksitz zu legen, doch es gelang mir und ich konnte selbst einsteigen und zu unserem Apartment fahren. Einige würden vermutlich in ein Krankenhaus fahren und natürlich machte ich mir Gedanken über seine Bewusstlosigkeit, doch ich vertraute einfach auf meine Naivität und darauf, dass es wirklich nichts Ernsteres war und er irgendwann schon wieder aufwachte.

Ich parkte den Wagen und hob Jungkook wieder heraus, fuhr mit dem Fahrstuhl nach oben und betrat schließlich unsere vier Wände. Geradewegs führte mich mein Weg ins Schlafzimmer, wo ich ihn behutsam auf dem Bett niederließ und die Decke noch über ihn ausbreitete. Sanft strich ich ihm einige seiner schwarzen Haarsträhnen aus der leicht verschwitzten Stirn und gab noch einen Kuss darauf, ehe ich wieder aufstand und mir aus der Küche etwas zu trinken holte. Damit ging ich wieder zurück und schloss die Tür, legte mich nun selbst in das Bett und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab.

Jungkook sah tatsächlich so aus, als würde er nur ruhig schlafen und das beruhigte mich ein wenig. Dass ich in dieser Nacht keinen Schlaf finden würde, war mir klar, denn immerhin musste ich auf ihn aufpassen. Auch wenn mein Herz noch immer ein wenig stach, sobald diese Bilder wieder in meinen Kopf kamen, wie dieser Typ seine Lippen auf die meines Freundes gedrückt hatte, war mir mittlerweile klar, dass Jungkook mich nicht willentlich betrogen hatte. Ungeschoren würde er zwar nicht davonkommen, aber nun war erst einmal das Wichtigste, dass es ihm wieder gut ging.

Beinahe gedankenverloren streichelten meine Fingerspitzen über die gerötete Stelle an seiner Wange und sofort tat es mir leid, dass ich ihn geschlagen hatte. Es war zwar nicht zum ersten Mal gewesen, doch sonst tat ich es aus reinem Vergnügen und auch niemals so unglaublich stark. Ich hatte die Tränen in seinen Augen gesehen, die meine Ohrfeige mit sich brachten und ich wusste schon jetzt, dass ich mich das erste Mal dafür entschuldigen würde.

„Ich liebe dich", hauchte ich in sein Ohr, nachdem ich meinen Arm um ihn gelegt und seinen Kopf auf meine Brust gebettet hatte, während ich nun darauf warten musste, dass er wieder aufwachte. Danach würden wir darüber reden und ich war mir sicher, dass sich alles zum positiven aufklären würde.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Onde histórias criam vida. Descubra agora