𝓗undertzweiundzwanzig

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𝓙ungkook

Ich liebte jeden einzelnen Kuss von Taehyung. Sie waren jedes Mal besonders und hinterließen in mir das schönste Glücksgefühl, das ich wohl je verspüren würde.

Aber Yoongi tat mir gerade unglaublich leid. Ich verstand ihn, wäre ich in seiner Haut, hätte ich wahrscheinlich gleich reagiert. Durch meinen Beruf hatte ich Taehyungs Liebe nur ausgenutzt und ihn belogen, bis es schließlich zu spät war und mein Herz sich für ihn entschieden hatte. Nur dadurch waren wir nun wieder vereint und ich war fest davon überzeugt, dass wir alles gemeinsam überstehen würden.

Yoongi hingegen war allein. Nachdem Jimin und er Schluss gemacht hatten, hatte er vermutlich seine ganzen Hoffnungen in Gefühle verloren. Wenn ich raten müsste, würde ich behaupten, dass der Schwarzhaarige nur mit meinem besten Freund glücklich werden konnte - egal, ob sie Feinde waren oder nicht.

Darum löste ich relativ schnell wieder den Kuss und atmete tief durch, sammelte meinen verbleibenden Mut, den Yoongi mit seinen verletztenden Worten zuvor nieder gemacht hatte, um diesen tapfer anzusehen. Er musterte mich mit einem verächtlichen Blick, der meinen Mut beinahe wieder komplett schwinden ließ, aber der Arm von Taehyung, der nun um meine Schultern lag, gab mir Kraft. Somit schaffte ich es, mich zu räuspern und ihn anzusprechen.

"Yoongi...ich weiß, du willst nichts von mir hören. Ich weiß, du vertraust mir nicht, das hast du immerhin noch nie getan. Allerdings würde ich alles, sogar mein eigenes Leben dafür geben, nur um Taehyung glücklich zu machen. Er bedeutet mir so viel, was ich leider erst viel zu spät gemerkt habe. Aber mir ist die Liebe wichtiger als mein Job. An diesen bin ich auch überhaupt nur wegen meiner Familie geraten. Meine Eltern waren Agenten, mein Cousin ebenso...er wollte es, damit ich lernte, auf mich selbst aufzupassen, da ich immerhin ohne Eltern aufwuchs. Es war nie mein Wille, Agent zu werden", erklärte ich meinen Hintergrund, doch Yoongi schnaubte nur verärgert.

"Wann lernst du endlich, dass deine Lügen nichts bringen werden?", fragte er giftig zurück, was mich leicht verunsichert auf meine Lippe beißen ließ, dennoch war noch nicht alles gesagt.

"Ich habe mich für die Liebe entschieden. Du und Jimin habt euren Job gewählt. Ihr beide seid unglücklich ohne einander. Ihr braucht euch. Und das wisst ihr beide. Aber ihr wollt es nicht einsehen, nicht wahrhaben. Ihr wollt nicht von eurem Feind abhängig sein. Dabei könnte das so schön sein."

Während meinen Worten weitete mein Gegenüber überrascht seine Augen. Augenscheinlich hatte er nicht damit gerechnet, dass ich Jimin mit ins Spiel brachte. Doch hatte er sich schnell wieder gefangen und warf mir einen bitteren Blick zu, der mich sofort einen Schritt zurückweichen ließ.

"Du hast keine Ahnung, Jungkook. Du weißt nicht, wie wir uns fühlen, was wir durchmachen. Die Situation mag ähnlich wirken, aber sie ist trotzdem ganz verschieden. Aus uns wird niemals etwas werden können. Ich musste das einsehen und Jimin wird es auch tun", knurrte er mich an. "Es gibt kein 'wir'. Keiner von uns wird je einen Partner finden, denn darin hast du recht. Wir können ohne einander nicht glücklich werden. Nur verfolgen wir unterschiedliche Ziele. Und diese sind daran Schuld, dass uns das Schicksal wieder trennt."

So viel Schwäche in seiner Stimme zu hören, brachte mich durcheinander und schuldbewusst ließ ich den Kopf hängen. Er hatte natürlich recht, aber ich wollte Jimin glücklich sehen - und wenn er das mit Yoongi war, würde ich alles dafür geben, die beiden zusammen zu bringen.
Dass dieser aber so abblockte, hätte ich nicht erwartet und das machte meinen Plan, ihn nach seinem Ausraster zu beruhigen, komplett zunichte. Mit jeder verstreichenden Sekunde bezweifelte ich mehr, dass er mir jemals vertrauen, oder gar mich leiden könnte, allerdings konnte er mich nicht von Taehyung trennen. Nicht, wenn dieser das nicht wollte.

"Hör zu, Jungkook. Nur, weil Taehyung dir vertraut, heißt das nicht, dass ich es auch tue. Ich werde nicht zulassen, dass du ihn erneut verletzt, welche Mittel ich wählen muss, ist mir dabei egal. Und was Jimin angeht...wir haben keine Zukunft und werden nie eine haben. Lass es einfach sein."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now