𝓔inunddreißig

4.7K 439 49
                                    

𝓣aehyung

Ich war normalerweise nicht schnell aus der Ruhe zu bringen, aber solche Situationen überforderten mich. Als Laie mich nun um Jungkook zu kümmern, war mir definitiv zu viel, ich wusste weder, was ich nun als nächstes tun sollte, noch worauf ich achten musste.

Er schlief nun schon seit ein paar Stunden, wälzte sich unruhig hin und her und besonders das Schwitzen wegen des Fiebers bereitete mir Sorgen. Direkt bekam ich wegen gestern Abend ein schlechtes Gefühl, er hatte mir gesagt, dass er sich erschöpft fühlte, doch ich ignorierte das. Umso mehr musste ich mich nun um ihn kümmern, wobei ich mit jeder verstreichenden Minute ratloser wurde.

Yoongi hatte mir auf meine Bitte hin Medikamente vorbeigebracht, doch ich traute mich nicht, meinen Freund zu wecken und sie ihm zu verabreichen. Immerhin war Schlaf in so einer Situation doch wichtig, oder nicht?

Ich tat also nichts anderes, als gelegentlich das nasse Tuch aufzufrischen, das ich ihm immer wieder auf die Stirn legte, wenn es hinunter fiel. Nicht ein einziges Mal verließ ich das Schlafzimmer, außer kurz ins angrenzende Badezimmer zu gehen, aber auch von dort hatte ich einen guten Blick auf den jungen Mann im Bett.

Es war bereits Nachmittag, als er seine Augen das erste Mal wieder öffnete, mittlerweile hatte sich auch seine sonst schnelle Atmung beruhigt, aber seine Lider flatterten noch leicht, während seine Augen meine Erscheinung suchten.

"T-Tae." Seine Stimme war rau und kratzig, klang ganz anders als sonst, aber weil er endlich wieder aufgewacht war, sah ich darüber hinweg und rutschte näher zu ihm.

"Kookie, wie geht es dir?" Statt einer Antwort lächelte er leicht und hob schwach seinen Arm, damit er seine Hand auf meine Wange legen konnte. "Ich mag es, wenn du mich so nennst."

Mit dieser Aussage brachte er mich leicht zum Lachen und ich legte meine Hand auf seine. "Scheinbar geht es dir etwas besser", stellte ich dann fest, beobachtete aber skeptisch, wie er versuchte sich aufzusetzen.

"Hast du Hunger? Man sollte wohl am ehesten eine Suppe essen, oder? Ich werde sofort runtergehen und dir eine machen."

Ich stand bereits auf, um mein Vorhaben in die Tat umzusetzen, doch seine Hand an dem Saum meines Shirts hielt mich zurück. "Tae, bitte geh nicht. Bleib bei mir."

Ich runzelte die Stirn, kam seinem Wunsch aber nach und setzte mich wieder, bevor ich meine Hand prüfend auf seine Stirn legte. "Du glühst noch immer."

Jungkook nickte leicht, wollte mich aber an meinem Kragen näher zu sich ziehen. "Bitte gib mir einen Kuss, Tae."

"Du bist krank", gab ich zurück und wollte tatsächlich widerstehen, doch wenn er mich so mit großen Augen ansah, konnte ich einfach nicht vernünftig sein.

Ich lehnte mich also weiter vor und berührte ganz zart seine Lippen, Jungkook schlang sehnsüchtig seine Arme um meinen Hals und übte noch ein wenig mehr Druck aus, doch bevor es ausarten konnte, löste ich den Kuss wieder. "Kleiner, du weißt, wie sehr ich dich liebe, aber wir sollten es hier bei diesem einen Kuss belassen."

Er schmollte zwar leicht und verschränkte beleidigt die Arme vor der Brust, doch ich war mir sicher, dass er Verständnis hatte. Ich selbst war von mir etwas überrascht, normalerweise ließ ich nie eine Gelegenheit aus, die sich zu Sex entwickeln könnte, aber meine Gefühle für Jungkook überraschten mich noch immer und ließen mich ungewohnt handeln.

"Ich werde dir jetzt trotzdem eine Suppe machen. Du solltest dich stärken", informierte ich ihn, worüber er etwas widerwillig nickte. Deshalb lehnte ich mich erneut vor und küsste ihn leicht auf seine Stirn, ehe ich mich aufrichtete und schon zur Tür ging.

"Tae?"

Ich drehte mich noch einmal zu meinem Freund und sah ihn abwartend an, er atmete noch einmal durch und sah mir aber weiterhin ins Gesicht. "Ich liebe dich."

Ein kleines Lächeln umspielte nun meine Lippen. "Ich liebe dich auch, Kookie." Und nach diesen Worten verließ ich nun wirklich das Zimmer, um ihm etwas zu essen zu machen.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now