𝓝eunundneunzig

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𝓙ungkook

"Hey Hyung, was-"

"Nicht reden, arbeiten. Hilf mal kurz", unterbrach Jimin mich und drückte mir meine Kellnerschürze sowie einen Notizblock in die Hand, ehe er zum nächsten Tisch stürmte. Verwundert sah ich ihm hinterher, seufzte dann aber und machte mich ebenso an die Arbeit. Warum musste das Café schon wieder so voll sein?

Allerdings konnte Jimin mich unmöglich nur zum Arbeiten hierher gerufen haben, darum ging ich einfach meinem Job nach und bediente die Kunden, während ich wartete. Viele wollten extra mich als Kellner, weshalb Jimin mich gerne in meiner Freizeit hier einsetzte.

"Oppa, du siehst so gut aus", jammerte ein kleines Mädchen und streckte ihre Arme nach mir aus. Ich lachte verlegen auf und beugte mich etwas zu ihr herunter. Kleine Kinder waren einfach niedlich und ich liebte es, wie sie sich mir gegenüber verhielten.

"Entschuldigen Sie bitte, Tua ist ein wenig... selbstbewusst", sagte ihre Mutter peinlich berührt und legte dabei ihre Hand auf die Schulter des Mädchens. Dieses sah ihre Mutter beleidigt an und dann wieder zu mir, während sich ein Lächeln auf ihren kleinen Lippen bildete.

"Das macht nichts. Ich bin es gewohnt", lächelte ich und zückte einen Stift, um endlich die Bestellung aufzunehmen. Innerlich war ich froh darüber, dass die Kunden nichts von meinem Freund wussten. Wer weiß, wie sie sich ansonsten mir gegenüber verhalten würden.

Nur wenige Minuten später hielt mich Jimin bei der Theke zurück. Ich wollte eigentlich noch einmal los, um den Leuten etwas zu bringen, falls sie ihr Getränk geleert hatten oder etwas wollten. Doch seine kleine Hand hielt mich auf, die nach meinem T-shirt gegriffen hatte.

"Jungkook, gerade ist es ruhig. Ich möchte dich nicht zu lange hier behalten, hör mir zu", fing Jimin an und fixierte meine Augen. Ich zögerte einen Moment, nickte dann aber und lehnte mich gegen die Theke, während ich abwartend die Arme vor meiner Brust verschränkte. "Was ist los?"

"Die Mission ist gerade auf dünnem Eis", erklärte Jimin ernst und blickte mir tief in die Augen. Ich schluckte bei seinen Worten, ehe ich mich leicht aufrichtete, das konnte nichts Gutes bedeuten.

"Mission?"

Im selben Augenblick, als seine tiefe Stimme erklang, zuckte ich zusammen und drehte mich sofort perplex zu meinem Freund um, der mit erhobener Augenbraue hinter uns stand. Jimin biss sich ertappt auf die Unterlippe. Dabei trat hinter Taehyungs Rücken jemand anderes hervor - Yoongi.

Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie sich Jimins ganzer Körper anspannte und er Yoongi regelrecht anstarrte. Aus seinen Augen sprühten Funken und ich spürte die unangenehme Stimmung zwischen uns zu deutlich. Auch Yoongis kleine Augen verengten sich zu Schlitzen, sein Blick ruhte lediglich auf Jimin. Mir schien er nicht einmal Beachtung zu schenken. Kannten sich die zwei etwa?

"Jungkook, was bedeutet das?", durchbrach Taehyung schließlich das Schweigen und stellte Blickkontakt zu mir her. Mein Herz begann vor Angst zu klopfen, ich war überfordert. Seine Stimme war kalt, so monoton. Und es schwang definitiv eine Spur Enttäuschung mit.

"I-Ich kann das erklären", stotterte ich unbeholfen und sah hilfesuchend zu Jimin, der mich ebenso zu ignorieren schien, wie Yoongi es tat. Aber ich wusste nicht einmal, was ich sagen sollte und brauchte dringend Unterstützung.

"Wir sprechen uns daheim", sagte Taehyung dann schlicht, womit er mich noch mehr aus dem Konzept brachte, und machte Anstalten zu gehen. Nur Jimin und Yoongi schienen sich noch nicht lösen zu wollen und starrten einander an, als ginge es um Leben uns Tod. "Komm Yoongi."

Erst durch Taehyung wendete sich der Schwarzhaarige ab und sie verließen genauso schnell das Café, wie sie hineingekommen waren. Noch immer nicht verstehend, was gerade passiert war, sah ich zu Jimin. Dieser schnaubte hörbar sauer und biss die Zähne aufeinander, wie ich an seinen angespannten Kiefer erkennen konnte.

"Jimin? Was war das?"

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now