𝓓reiundzwanzig

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𝓣aehyung

Seufzend schloss ich die Tür meines Büros hinter mir und lehnte mich noch kurz dagegen, ehe ich mich davon abstieß und auf meinen Schreibtisch zuging. Ich mochte diesen Raum, es war immerhin der Einzige in unserem Apartment, der nur für mich war und in den ich mich zurückziehen konnte. Ich liebte Jungkook zwar über alles, aber ich war immer ein Mensch gewesen, der seine Freiheiten brauchte. Und als wir zusammengezogen waren, war meine Bedingung gewesen, dass ich diesen Raum hier für mich hatte, weshalb er ihn auch nicht betreten durfte.

Das kam aber nicht zuletzt nur davon, weil es eben mein Raum war, sondern weil ich hier auch wichtige Daten wegen meiner Arbeit versteckte. Der Computer auf diesem Tisch barg unglaublich viele Geschäftsgeheimnisse und niemals durfte die jemand außer mir oder höchstens Yoongi in die Finger bekommen.

An ebendiesen Computer setzte ich mich jetzt und startete ihn, während ich in meinen Schubladen prüfte, ob alles noch an seinem gewohnten Platz lag. Ich vertraute Jungkook, keine Frage, aber in meiner Position entwickelte man immer einen gewissen Grad der Paranoia. Als ich festgestellt hatte, dass alles noch da lag, wo es hingehörte, wandte ich mich dem Laptop zu.

Mit ein paar wenigen Klicks hatte ich Skype geöffnet und natürlich war Yoongi online. Er musste immer verfügbar sein und er wusste, dass ich jemand war, der gerne die Person sah, mit der er sprach. Natürlich ging das nicht immer, aber jetzt gerade bot sich ja glücklicherweise die Möglichkeit.

Ich rief ihn an und er nahm beinahe nach dem zweiten Klingeln ab, ich wartete noch einen Moment, bis das Bild erschien, ehe ich mich in meinem Stuhl zurücklehnte.

"Hallo, Tae", begrüßte mich mein bester Freund, was ich mit einem leichten Winken beantwortete. Ich wollte zunächst abwarten was er zu sagen hatte und ihm war bewusst, dass ich so dachte.

"Es tut mir leid, was gestern gewesen ist", begann er und ließ leicht den Kopf hängen. Yoongi zeigte nicht oft seine Gefühle, aber wenn er es tat, war es ihm auch wirklich ernst. "Ich mache mir nur Sorgen um dich."

"Ich weiß", gab ich direkt zurück und lehnte mich wieder vor, sodass ich meine Hände auf der Tischplatte falten konnte. "Allerdings sollte dir der gestrige Tag genug Beweis sein, dass Jungkook kein Spion ist, so wie du es denkst."

Yoongi nickte leicht. "Möglicherweise hast du recht, aber zu der Annahme komme ich nicht wegen gestern."

Verwirrt hob ich eine Augenbraue. "Wie meinst du das?"

"Tae, du wirst verfolgt." Er machte eine künstlerische Pause. "Der Typ ist gut, aber nicht gut genug. Es ist mir bereits vor einigen Tagen aufgefallen. Soll ich wie üblich verfahren?"

Nachdenklich rieb ich mir einmal über das Kinn, hob dann aber anzeigend einen Finger. "Wie kommst du darauf, Yoongi? Mir würde es auffallen, wenn mich jemand beschattet."

Leicht überheblich grinsend schüttelte mein bester Freund den Kopf. "Nein, das würdest du nicht. Seitdem du mit Jungkook zusammen bist, bist du unachtsamer geworden."

Betroffen stieß ich einmal die komplette Luft aus meiner Lunge und lehnte mich wieder in dem Stuhl zurück. Ich drehte gleichgültig meine Hand in der Luft, ehe ich antwortete: "Von mir aus, mach was du willst. Ich muss jetzt los, störe mich heute nicht, denn ich verbringe den Tag mit Jungkook."

Yoongi nickte noch einmal als Antwort, bevor er auflegte und der Bildschirm schwarz wurde. Ich fuhr den Computer wieder herunter und stand auf, rieb mir noch einmal gestresst über die Nasenwurzel, ehe ich die Tür wieder ansteuerte. Es verfolgte mich also jemand und es gab nicht viele Möglichkeiten, wer es sein könnte. Am ehesten wollte der Geheimdienst meine Geschäfte aufdecken, doch ob sie wirklich so dreist waren und mir einen Beschatter an die Seite schickten, wollte ich nicht glauben.

Aber darüber durfte ich mir heute nicht zu viele Gedanken machen, denn immerhin hatte ich meinem Freund einen Tag nur für uns zwei versprochen und das würde ich auch einhalten.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now