𝓗undertacht

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𝓙ungkook

Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich nachvollziehen, warum Taehyung es so hasste, zu verreisen. Schon als kleines Kind sah ich nur die Abenteuer, die neuen Orte und was man alles entdecken konnte. Mich hatte alles Neue fasziniert und darum waren Reisen für mich unbeschreiblich schön.

Doch nachdem ich zum ersten Mal mit dem Flugzeug geflogen war, hatte sich mir fast der Magen umgedreht. Den ganzen Flug über war mir schlecht gewesen und ich hatte mich absolut nicht wohl gefühlt. Auch wenn ich mich nicht übergeben musste, ich freute mich definitiv nicht auf den Rückflug.

Außerdem hatte ich ein beklemmendes Gefühl in meiner Brust. Mir war klar, dass das nur an Taehyung liegen konnte, auch wenn ich gerne eine Alternative hätte. Denn immerhin vermisste ich ihn schrecklich und nun nach China zu reisen, nachdem er hier seine letzte Geschäftsreise verbracht hatte, schien mir nicht sonderlich klug. Es weckte in mir einfach zu stark das Gefühl, ich könne ihn hier finden. Das war einfach nur dämlich.

Aber tatsächlich verband mein Kopf China mit Taehyung. Das löste noch größeren Kummer aus und ich war gerade einmal zwei Stunden hier, nur um erneut an Liebeskummer zu leiden. Jimin hatte recht. Diese Welt war einfach nur unfair.

Seufzend drehte ich mich auf dem Bett um, auf dem ich seit meiner Ankunft lag und nahm mein Handy zur Hand. Mir wurden einige Daten sowie Bilder von einem zwielichtigen Typen zugeschickt, den ich beschatten sollte. Schon viel zu lange hatte ich keinen Ninja mehr gespielt, obwohl das eigentlich meine Lieblingsaufgabe war. Wenn ich mich anstrengte, war ich wie unsichtbar für andere Menschen.

Ich scrollte durch die Bilder und versuchte mir sein Gesicht einzuprägen. Das würde wohl eine Weile dauern, aber wenn ich mich morgen auf die Suche nach ihm machen wollte, war es wohl von Nöten. Mir fiel es nicht sonderlich leicht, Menschen in der Menge zu erkennen.

Laut meinem Wissen sollte er morgen auf einen Markt gehen, um jemanden zu treffen, mit dem er Geschäfte abschließen wollte. Selbstverständlich wurde ich nicht dazu auserkoren, diese zu verhindern, aber dennoch sollte ich möglichst viel darüber herausfinden. Vor allem sein Geschäftspartner war von großer Wichtigkeit. Nur, wenn wir diesen kannten, konnten wir ihn problemlos überwachen.

Wieder und wieder las ich mir seinen Namen durch. Im Jaebum. Je tiefer ich den Namen verinnerlichte, desto mehr fiel mir auf, dass ich ihn irgendwoher kannte. Er löste eine Erinnerung in meinem Kopf aus, die ich einfach nicht zuordnen konnte. Und auch die Bilder halfen mir an dieser Stelle kein Stück weiter.

Ich nahm einen kleinen Zettel zur Hand, um alle Informationen, die ich morgen benötigte zu notieren. Der Platz, zu dem mich das Taxi bringen musste, den Namen des Mannes und ein kleines Foto, um ihn sicher erkennen zu können. Zudem noch ein paar kleine Nebeninfos, die mir beim Aufspüren helfen konnten. Dazu gehörten sein Autokennzeichen, was er gerne aß und welches Parfüm er am liebsten benutzte.

Schließlich legte ich den Stift und das Blatt zu Seite, ebenso wie mein Handy. Ich war müde und das sicherlich nicht nur durch den Flug. Jimin wusste Bescheid, dass ich angekommen war, meine Sachen hatte ich einigermaßen ausgepackt und gegessen hatte ich auch. Ruhiger Schlaf wäre das Letzte auf meiner heutigen Liste.

Doch auch wenn ich es mit allen Mitteln zu verhindern versuchte, dachte ich an Taehyung, während ich meine Augen schloss und versuchte, in die Traumwelt hinüberzudriften. Wieder war ich der Meinung, dass jedes andere Land besser für mich geeignet gewesen wäre. Bis ich schlussendlich an meinen letzten Kuss mit Taehyung dachte, an die Gefühle, die dieser mit sich getragen hatte und mit klopfendem Herzen einschlief.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt