𝓩weiunddreißig

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𝓙ungkook

Mit einer dampfenden Kaffetasse stand ich in der Küche und lehnte lässig mit dem Rücken an der Küchentheke. Mein Blick lag draußen, auf den Dächern Seouls, die vom hellen Sonnenlicht beleuchtet wurden und gelegentlich glitzerten.

Aus irgendeinem Grund war ich froh über dieses gewaltig große Fenster unserer Küche und nahm vorsichtig einen Schluck meines Lieblingsgetränks. Zufrieden schloss ich die Augen, ließ den Geschmack des Kaffees auf meiner Zunge zergehen und atmete passend dazu ihren Dampf ein.

"Jungkook!"

Überrascht drehte ich mich in die Richtung der wütenden Stimme, unwissend, was los war. Ich entdeckte Taehyung, der mit schnellen Schritten auf mich zukam und sein sonst so hübsches Gesicht wütend verzogen hatte. Mit funkelnden Augen starrte er direkt in meine und ließ einen Schauer über meinen Rücken jagen.

"Was ist denn los?", fragte ich verunsichert und stellte die Tasse zur Seite, um mich ganz meinem wutenbrannten Freund zu widmen, der nun vor mir stand. Er baute sich vor mir auf und zischte mit lauter Stimme folgende Worte: "Wie konntest du nur?"

Ich runzelte verwirrt die Stirn, kam aber zu keinem Entschluss, da Taehyung sofort weitersprach.

"Mich ausspionieren? Ist das dein Ernst? Wie kannst du nur ein Spion sein und diese 'Beziehung' gnadenlos ausnutzen?", schrie er laut, wodurch ich leicht zusammenzuckte. Dass er die Wahrheit erfuhr, war mir klar, aber dennoch war ich unvorbereitet. Es kam so plötzlich und unerwartet...damit konnte ich nicht umgehen.

"Tae, ich-", setzte ich an, wurde aber sogleich harsch von ihm unterbrochen.

"Wenn du noch einmal meinen Namen aussprichst, kann ich für nichts mehr garantieren", schnaubte er deutlich verärgert und legte seine Hände an meine Hüften. Ich wurde nervös, gerade machte er mir wieder unglaublich viel Angst und ich konnte nicht herausfinden, was er vorhatte.

Mithilfe seiner Kraft drehte er mich um, sodass ich mit dem Bauch vor der Theke stand und erschauderte, als er meinen nackten Oberkörper mit seinen Fingern nicht gerade schonend aufkratzte. Er stand direkt hinter mir, verhinderte jeden Fluchtweg und beschleunigte somit meine Atmung.

Ich konnte mir mit Mühe Schmerzenslaute unterdrücken. Auch wenn es unangenehm war, welche Handlung seine Hände gerade an mir ausübten, war es dennoch aushaltbar und ich wartete voller Sorge ab.

Lange beschäftigte er sich nicht mit meinem Rücken, als er auf einmal meine Boxershorts herunterzog und seine flache Hand auf meinen Hintern klatschen ließ. Ich keuchte leicht, der Schmerz zog sich über meinen ganzen Rücken hinauf und die Stelle pochte nun. Allerdings blieb es nicht bei einem Schlag, sondern es folgten ein paar weitere, einer stärker als der andere.

Schließlich ließ Taehyung einen Moment von mir ab. Ich hatte meinen Oberkörper bereits auf die Theke gestützt und spürte, wie Schweißperlen über meine Stirn rannen. Es lag sicher nur an meiner Angst, aber der Schmerz ließ sich leider ebenso wenig verleugnen.

Mein Kopf schreckte in die Höhe, als ich die harte Spitze Taehyungs an meinem Loch spürte. Dass er genau jetzt erregt war, verwunderte mich nicht nur, es war schon beinahe gruselig. Was stimmte mit ihm heute nicht?

Mit einem Ruck und ohne jegliche Vorwarnung drang er in mich ein, sodass ich vor Schmerz meinen Kopf in den Nacken warf. Ich schrie, doch kein Ton kam über meine Lippen. Der Schrei schien in meinem Hals festzustecken.

Taehyung ließ mir keine Gewöhnungszeit, sondern stieß gnadenlos hart in mich, doch mehr als durchgängiges Wimmern brachte ich nicht zustande. Es fühlte sich so an, als würde ich zerreißen und war unerträglich. Solchen Sex hatte ich noch nie und schon jetzt flossen stumme Tränen über meine Wangen.

Wohl eher grundlos packte Taehyung mich am Hinterkopf und drückte meine Stirn gegen die kühle Holztheke, während er weiter in mich stieß. Ich biss mir auf die Lippe, verstand nicht, was das sollte und versuchte einfach durchzuhalten.

"Was~ ngh~ soll das... D-Daddy?", keuchte ich mit größtem Kraftaufwand. Kein einziges Stöhnen erklang aus meiner Kehle, denn diese Art von Sex erregte mich nicht. Stattdessen schienen die Schmerzen immer schlimmer zu werden, doch noch immer gelang es mir nicht zu schreien. Egal, wie sehr er mich leiden ließ.

"Anders kann ich dich nicht bestrafen", meinte Taehyung kühl und stoppte seine Bewegungen. "Du hast ja sowieso keine Gefühle für mich, daher wird eine Trennung höchstens mich verletzen. Um dir weh zu tun, muss ich diese Methode anwenden."

"Das ist nicht wahr, Daddy. Ich hab Gefühle", gab ich schwach von mir und drehte meinen Kopf, soweit es mir möglich war, in seine Richtung. Doch der hasserfüllte, abschätzige Blick von ihm ließ mich direkt ängstlich die Augen wieder schließen, bevor er weiter tief und schmerzvoll in mich stieß.

Die inzwischen bekannten Kopfschmerzen traten wieder ein und mein Schädel fing an zu dröhnen. Ich hob leicht den Kopf und erblickte unter dem Tränenschleier fliegende Untertassen, die anscheinend die Luft unsicher machten. Mich selbst belächelnd schloss ich kurz die Augen, doch als ich sie erneut öffnete, war das schwebende Geschirr immer noch in der Luft.

Eines flog geradewegs in mein Blickfeld, auf mich zu. Ich hatte keine Chance zu reagieren, schon knallte es gegen meine Wange.

Anhand des Schlags schlug ich die Augen auf und setzte mich sogleich aufrecht hin. Ich war schweißgebadet und mir war unglaublich heiß. Halb panisch sah ich mich um, die Angst saß mir immernoch in den Knochen. Direkt neben mir saß Taehyung und beobachtete mich mit großen Augen. Vorsichtig legte er seine Hand auf meine Wange, auf die er vermutlich geschlagen hatte, um mich zu wecken, doch ich nahm sie ohne zu zögern weg und rutschte ein Stück zur Seite.

"Fass mich nicht an!", zischte ich, dabei war mir bewusst, dass er nichts Schlimmes getan hatte. Auch in seinen Augen war die Verwirrung zu erkennen, bevor er besorgt die Hand zurück zog. Langsam kam ich wieder näher und betrachtete ihn im sanften Licht der Nachttischlampe.

"Du hast geschrien. Ist alles okay, Kookie?", fragte er mich ruhig, wodurch bei mir der Damm brach. Ich schlang meine Arme um seinen Oberkörper und vergrub meinen Kopf in seiner - im Gegensatz zu meiner - kühlen Haut. Tränen hatten sich bereits angebahnt, doch hielt ich sie zurück. Es gab keinen Grund zum weinen.

"Es tut mir leid, Tae", murmelte ich nur, wohl wissend, dass er mich verstanden hatte. Ein wenig unbeholfen begann dieser dann, meinen Rücken zu streicheln, ehe er ein leises "Warum?" hauchte.

Diese Frage allerdings blieb unbeantwortet, da mir einfach die Kraft zum Reden fehlte und ich mich nur an meinen Freund klammerte. Verzweifelt und in der Sorge, er könne jeden Moment einfach verschwinden. Dabei kämpfte ich gegen die Tränen und verarbeitete langsam die Erinnerungen, die sich in mein Gehirn gefressen hatten.

"Du hast mich mit deinem Wimmern geweckt und warst so unruhig. Ich nahm an, dass du schlecht geträumt hast und hab versucht, dich zu wecken. Ist alles in Ordnung?", erklang nach einiger Zeit wieder Taes Stimme. Leicht nickte ich, inzwischen hatte sich nicht nur mein Herzschlag normalisiert, auch ich war wieder zur Ruhe gekommen.

"War wohl ein Albtraum", nuschelte ich gegen seine Haut und atmete erschöpft aus. Seinen Duft einsogend kuschelte ich mich ein wenig enger an ihn und schloss die Augen, in der Hoffnung, wieder schlafen zu können.

"Fieberträume. Davon hab ich schonmal gehört. Aber keine Sorge, es war nur ein Traum. Was auch immer du geträumt hast", sagte er leise und hinterließ einen Kuss auf meinem Scheitel. Die Wärme, die er trotz meinem - mehr oder weniger vorhandenen Hass - in mir auslöste, tat gut und auch wenn mir durch das Fieber heiß war, wollte ich mehr davon, weshalb ich dicht bei ihm blieb. Er legte uns beide hin und zog die Decke über uns, bevor er die letzten Worte in dieser Nacht aussprach.

"Hab keine Angst, Kookie. Ich werde nicht zulassen, dass dir irgendetwas geschieht."

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt