𝓕ünfunddreißig

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𝓣aehyung

Ich konnte meine Gefühlslage in diesem Moment nicht beschreiben, kein einziges Adjektiv würde dem nahe genug kommen, was ich gerade empfand. Ich wollte es erst nicht glauben, als Jungkook mir dieses Foto zeigte und ich mich an den jungen Mann auf den Unterlagen von Yoongi erinnerte. Auch wenn dies hier ein etwas älteres Foto war, war es dennoch unverkennbar derselbe Typ, den ich umbringen ließ.

Aber was noch viel schlimmer war, war die Tatsache, dass Jungkook mit einem Spion des Geheimdienstes verwandt war. Es müsste zwar nicht zwingend heißen, dass Yoongi recht behielt, doch auch das ließ mich nun unsicher werden.

"J-Jungkook, ich...", begann ich und wollte seine Hand ergreifen, doch er wand sich direkt heraus und stand von dem Sofa auf. Aber am schlimmsten war wohl sein Gesichtsausdruck, noch nie habe ich solch einen Hass in seinen Augen gesehen, weshalb ich einmal erschrocken zurückwich.

"Nichts Jungkook! Taehyung, ich...mein Cousin ist tot, verdammt! Verstehst du das nicht?!" Aufgebracht raufte er sich die Haare und als ich aus meiner Starre erwachte, griff ich wieder nach seinen Händen, egal, wie sehr er sich dagegen wehrte.

"Hey, Kookie." Ich zog ihn in meine Arme, wo er sich direkt an meine Brust schmiegte und erneut herzzerreißend zu schluchzen begann. Mit der Situation war ich wirklich mächtig überfordert, vor allem weil sich so viele Fragen aufwarfen. Fragen, die ich ihm gerne stellen würde. "Beruhige dich bitte. Ich bin doch da."

Als ich das sagte, schluchzte er noch einmal viel lauter auf und krallte sich in mein Hemd hinein, keine Antwort brachte er über die Lippen, während ich ihm unentwegt über die Haare strich und versuchte ihn zu beruhigen.

Irgendwann wurde seine Atmung ruhiger und auch sein Schluchzen weniger, sodass ich seinen Kopf leicht von mir hob und sein Gesicht mit meinen Händen umrahmte. "Bitte, sei mir nicht böse, aber ich muss das fragen." Ich atmete noch einmal tief durch, während er mich aufmerksam mit verweinten Augen ansah.

"Weißt du näheres über Hoseoks Aufgaben? Bist du darin involviert?"

Es tat weh, ihm diese Frage zu stellen, vor allem weil sie mein Vertrauen infrage stellte. Dessen war sich scheinbar auch Jungkook bewusst, denn seine Augem weiteten sich betroffen, ehe sie sich wieder mit Tränen füllten und er mir einmal schwach gegen die Brust boxte.

"T-Tae, was denkst du nur...Wie könnte ich...Ich liebe dich", gab er verzweifelt von sich und hatte mit der Tonlage alle Zweifel wieder fortgeschafft.

"E-Es tut mir leid. Ich weiß das doch, Kookie. Bitte sei mir nicht böse." Nun war ich derjenige, der verzweifelt versuchte, den anderen von seinen Worten zu überzeugen, schaffte es schließlich, indem ich mich zu ihm vorbeugte und ihn in einen sanften Kuss verwickelte.

Jungkook zögerte erst, erwiderte dann aber und schlang sehnsüchtig seine Arme um meinen Hals, ehe er sich auf meinen Schoß setzte und seine Hände durch mein Haar fahren ließ. Meine Finger strichen über seine Seiten und verschwanden unter seinem Shirt, weshalb er einmal aufkeuchen und den Kuss unterbrechen musste.

"Ich liebe dich so sehr", hauchte ich an seine Lippen und bekam dafür einen erneuten Kuss, der direkt leidenschaftlicher wurde. Unsere Zungen spielten miteinander, während unsere Hände ziellos über den Körper des Anderen wanderten. "Lass mich alles vergessen, Taeyhung. Wenigstens für einen kurzen Moment."

Ich nickte nur und küsste ihn erneut und dieser Augenblick machte es mir schlussendlich nun zu hundertprozent klar. Jungkook war alles für mich und seine Reaktion ließ mich dasselbe von ihm über mich denken. Auch wenn es absurd erschien, weil ein tragischer Moment aus seinem Leben mich zu dieser Erkenntnis brachte, konnte ich es nicht leugnen. In diesem Augenblick war ich mir sicher, dass ich alles für Jungkook tun würde, egal was er verlangen sollte.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now