𝓥ierundneunzig

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𝓙ungkook

Ich verinnerlichte seine Worte regelrecht, sie drangen in meinen Kopf und am liebsten hätte ich sie sofort wieder vergessen. Denn sie lösten etwas in mir aus, was ich nicht fühlen wollte - Reue. Er erwartete genau das von mir, was ich nicht halten könnte und somit wäre mein Versprechen eine einzige Lüge. Allerdings würde es ihn genauso sehr verletzen, wenn ich nun seine Worte ablehnte und ein innerer Kampf begann.

Was war mir wichtiger? Mein Beruf oder Taehyung?

Diese Frage hatte ich mir so oft in letzter Zeit schon gestellt und jetzt musste sie endlich beantwortet werden. Ich konnte keinen Augenblick länger mehr in diesem Zwischending leben und rief darum im Schnelldurchlauf meine bereits gefassten Überlegungen ab.

Schließlich kam ich zu einer Lösung, die für mich am sinnvollsten war. Nur so konnte ich am Ende glücklich werden und weiterleben, ohne am schlechten Gewissen zu sterben. In meinen Augen gab es keinen anderen Weg und diese Entscheidung beeinflusste ebenso mein Versprechen gegenüber Taehyung.

Ich wollte kündigen und dafür sorgen, dass Taehyung niemals von meiner Mission erfuhr, um bei ihm bleiben zu können.

"Ich kann es dir leider nicht hundertprozentig versprechen, aber ich werde alles in meiner Macht stehende tun, damit es so sein wird", sagte ich lächelnd und beugte mich wieder etwas vor, um seine weichen Lippen zu küssen. Auch wenn Enttäuschung in seinen Augen geglänzt hatte, wusste ich, wie sehr er sich über meine Worte im Grunde freute und spürte es auch in dem Kuss, welcher mich von meiner Liebe zu Taehyung überzeugt hatte.

Da es langsam doch ein wenig unangenehm wurde, hob ich leicht mein Becken und bewegte mich etwas, damit mein Freund sich mir entziehen konnte. Eigentlich wollte ich aufstehen, um das Bett zu putzen, doch die starken Arme des Dunkelhaarigen hielten mich davon ab. Er zog mich zu sich und begann, sanfte Küsse in meinem Nacken zu verteilen, unter denen ich wohlig die Augen schloss und aufseufzte.

"Ich liebe dich so sehr", hauchte ich unbewusst und bemerkte, wie er seine Küsse stoppte. Besorgt warf ich einen Blick über meine Schulter, sah ihn aber mit seinem wunderschönen Lächeln und wie seine Augen vor Freude funkelten. Es war schon unglaublich, welch Ausmaß diese drei Worte von mir bei ihm hatten und hätte ich das schon früher gewusst, hätte ich sie ihm sicherlich öfter gesagt. Auch tat es unglaublich gut zu wissen, dass man geliebt wird, mit allen seinen Fehlern und Eigenarten.

"Ich liebe dich auch, kleiner Keks", wisperte Taehyung in mein Ohr und biss zärtlich hinein, weshalb ich leicht die Luft einsog. Als sich seine Lippen wieder meinem Nacken widmeten, glitt seine eine Hand über meinen Arm hinauf und spielte mit meinem Ohr. Manchmal war er so verspielt und liebevoll und ich liebte diese Momente. Allgemein liebte ich jeden Moment mit ihm, da er für mich der wichtigste Mensch geworden war.

Es erschreckte mich beinahe schon, dass ich inzwischen so dachte. Ich hatte immer versucht, mir das Gegenteil einzureden und endlich vor mir selbst zuzugeben, dass ich Taehyung ehrlich liebte, war ein unbeschreibliches Gefühl. Ein Gefühl, welches ich für immer festhalten wollte.

Doch irgendwann hörten seine Küsse auf und ich spürte, wie er sich leicht aufrichtete. Sofort drehte ich mich etwas, um ihn ansehen zu können und zeigte ihm mein Hasenlächeln bei seinem Anblick. Die Haarsträhnen hingen ihm noch immer leicht verschwitzt ins Gesicht, wobei ich doch das Meiste getan hatte und ließ ihn ziemlich niedlich aussehen, während er seine Worte sprach.

"Heute werden wir uns einen wunderschönen Tag machen. Ich möchte dir meine Liebe beweisen, so oft und intensiv wie nur möglich, ja?"

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Où les histoires vivent. Découvrez maintenant