𝓓reißig

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𝓙ungkook

Am nächsten Morgen wachte ich ungewöhnlicherweise früher als sonst auf. Selbst Taehyung schlief noch friedlich neben mir, was mich verwunderte. Nie wachte ich vor ihm auf.

Da ich den Grund nicht kannte, versuchte ich, in meiner morgendlichen Benommenheit aus dem Bett zu krabbeln, was mir mehr oder weniger gelang. Schlafen konnte ich definitiv nicht mehr, aus einem x-beliebigen Grund war ich hellwach.

Vorsichtig streckte ich meine Beine aus dem Bett und stand langsam auf. Schon hierbei machte sich der Schmerz deutlich in meinem Hinterteil spürbar, weshalb ich schmerzerfüllt keuchte. Dass meine Beine einfach kraftlos unter mir nachgaben, bemerkte ich nicht einmal.

Eine Erinnerung an den gestrigen Abend benebelte mir die Sinne und ich begann einen ungewöhnlichen Groll auf Taehyung zu verspüren. Der Tag sollte perfekt werden und mir zeigen, was ich gerade fühlte, da in diesem Chaos sich nichts klar bestimmen ließ. Und was tat er? Er machte alles zunichte und bescherte mir einen der anstrengendsten Abende überhaupt. Auch wenn ich einst Top war, hasste ich es nun, selbst etwas tun zu müssen und ihn zu Reiten war eindeutig auf meiner Blacklist.

"Jungkook? Jungkook!" Die raue Morgenstimme meines Freundes, über den sich meine Gedanken gerade noch beklagt hatten, verleihte mir ein angenehmes Gefühl von Geborgenheit und ich versuchte schwach, meinen Kopf zu ihm zu drehen. Erst jetzt spürte ich die Kälte des Bodens, auf dem ich lag und legte eine Hand neben meinen Kopf, um mich aufzurichten.

Abgesehen davon, dass mir dies nicht gelang, sprang Taehyung aus unserem Bett heraus und kam sofort auf meine Seite. Er kniete sich neben mich, einen besorgten Blick aufgelegt und strich über meinen nackten Oberschenkel. Ich trug zum Schlafen nichts weiter als Boxershorts, genau wie er.

Meine Augen folgten seinen Bewegungen und die Kälte in mir wich. Stattdessen erfüllte mich eine beruhigende Wärme und ich schloss zufrieden die Augen.

"Kookie, geht es dir gut?", fragte Taehyung deutlich besorgter, als er aussah und musterte mich. Beim Klang meines Spitznamens öffnete ich verwundert wieder die Augen. So nannte er mich sonst nie.

Schwach nickte ich und zwang mich zu einem Lächeln, was jedoch laut der Reaktion des Brünetten nicht annähernd überzeugend war. Seine eine Hand wanderte unter meinen Rücken und seine andere zu meinen Kniekehlen, bevor er mit einem bestimmten Kraftaufwand sich aufrichtete und mich wieder aufs Bett verfrachtete.

Er legte seine warme Hand auf meine Stirn und sie fühlte sich plötzlich überraschend kühl an.
"Mein Gott, bist du heiß", murmelte Taehyung stirnrunzelnd und strich sanft über meine Wange. Ein kurzes Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich erwiderte ein heiseres "Ich weiß".

Nun fing auch Taehyung an zu lächeln, nur kurz, doch es reichte, um mein Herz zu erwärmen. Mit schnellen Schritten ging er zum Badezimmer und kam mit einem Fieberthermometer wieder zurück. Es war zu meinem Glück fürs Ohr gedacht und wenige Sekunden später schien Taehyung komplett in Panik zu geraten.

"39,1°C. Ist das gefährlich? Das ist doch tödlich, oder? Muss ich dich ins Krankenhaus fahren? Mensch, Kookie, was soll ich tun?", rief er durch den Wind und fuhr sich nervös durch seine weichen Haare, bis ich meine Hand ausstreckte und ihn berührte.

"Erst bei 40 oder 41° wird es gefährlich", erklärte ich ihm, leicht lächelnd, um ihm seine Sorge zu nehmen. Eigentlich müssten wir beide heute arbeiten, doch daraus würde nun sicher nichts mehr werden.

"Ich pflege dich heute gesund und hole gleich ein kaltes Tuch. Warum musst du auch krank werden, Kleiner?", fragte er mich, tatsächlich ein wenig ruhiger und gab mir einen liebevollen Kuss auf meine glühende Stirn. Doch zu einer Antwort kam ich gar nicht erst, da mein Bewusstsein sich verabschiedete und ich in einen Fiebertraum verfiel.

𝐆𝐨𝐨𝐝 𝐨𝐫 𝐋𝐨𝐯𝐞?│ᴛᴀᴇɢɢᴜᴋ ✓Where stories live. Discover now