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الكلمات مثل المفاتيح ، استخدمها بشكل صحيح وستكون قادرًا على إغلاق الأفواه وفتح القلوب.

»Die Worte sind wie Schlüssel, benutze sie richtig und du wirst Münder schließen und Herzen öffnen können.«

Züleyha

Es ist genau eine Woche vergangen. Heute wollte Azem mir ein paar Orte zeigen, wo er ein Teil seiner Kindheit verbracht hat, nachdem er damals weggezogen ist. Irgendwie habe ich das Gefühl, das viel mehr dahinter steckt. Das hat sich bereits auch schon bewahrheitet. Denn an jeder Stelle, wo wir bereits waren, war er immer so sehr in Gedanken versunken. Wir sind schon seid knapp drei Stunden unterwegs. Am Vormittag haben Said und Azem das erste mal miteinander telefoniert. Das war das erste richtige Gespräch zwischen ihnen. Wie es abgelaufen ist? Mein Bruder kam zunächst einfach in mein Zimmer herein spaziert während ich gerade dabei war mich zu schminken und parallel mit Azem telefoniert habe. Da Said von Azem und mir Bescheid weiß hab ich keine Panik geschoben aber drauf geachtet, dass er die Tür direkt hinter sich zu macht, was er ausnahmsweise auch direkt getan hat. Und dann ging es los. Die beiden haben sich sich recht euphorisch unterhalten. Said war anfangs ziemlich aufgeregt gewesen was einfach nur zuckersüß mit anzusehen war. Im Verlaufe des Gespräches haben die beiden sich sehr gut mit einander verstanden was mich enorm glücklich gemacht hat. Sie haben erstaunlich viel geredet und gelacht und sich einfach nur prächtig verstanden. Mit einem strahlenden Gesicht hat Said anschließend das Zimmer verlassen nachdem die beiden Nummern getauscht haben. Ich habe sogar noch sehen können wie er Azem als Enişte eingespeichert hat, was mich umso glücklicher gemacht hat. Denn es ist irgendwo auch ein Zeichen der Akzeptanz Azem gegenüber und das er dieses Gefühl bereits empfindet ist ein sehr gutes Zeichen.

Heute ist das Wetter nicht besonders gut. Es regnet schon ununterbrochen seid dem ich heute morgen aufgewacht bin. Zwar ist es erst ein Nieselregen gewesen doch wurde mit den Stunden immer stärker. Da es heute auch etwas kühler ist, habe ich sicherheitshalber eine dünne Jacke mit einer Kapuze mitgenommen. Die Regentropfen prasseln gerade gegen die Scheibe des Autos und sorgen für einen angenehmen Regen Sound. Wir hören keine Musik. Sprechen nicht. Hören einfach nur dem Regen zu und schweigen. Azem ist auch gerade ziemlich in Gedanken, was heute morgen am Telefon nicht anders war. Auch als er mit Said gesprochen hat ist mir das nicht entgangen. Ich sehe zu ihm und sehe wieder weg. Am liebsten würde ich was sagen doch möchte ihn keinesfalls mit seinen Gedanken stören. Ich freue mich eher gleich wieder ein Teil von ihnen werden zu dürfen. Mein Blick huscht kurz zu ihm. Sein Bart scheint gewachsen zu sein was ihm mehr als nur gut steht. Er trägt heute kein Gel in den Haaren was mir persönlich besser in der Kombination mit einem schwarzen dünnen Pulli gefällt. Azem war schon als Kind ein sehr hübscher Junge gewesen. Über diese Augen konnte keiner hinweg schauen. Ich kann mich sehr gut daran erinnern wie die Mütter von den Mädchen immer zwei mal zu ihm geschaut haben und sich ihre Schwiegersohn Gedanken ausgemalt haben. Ich schaue weiter aus dem Fenster wo ein Tropfen gerade die Scheibe runter rollt. Wir waren schon an ein paar Orten gewesen und dies ist jetzt einer der letzten meinte er vorhin. Ich merke schon an Azem, dass der Ort wohin wir gerade hinfahren mit einer der schmerzvollster ist. So kommt es mir jedenfalls vor. Er ist angespannt und tut nichts anderes außer vor sich hin zuschauen. Ab und zu mahlt er mit dem Kiefer und lässt seine Hände unbewusst zu Fäuste bilden. Jedes mal wenn es soweit kam, habe ich nach seiner Hand gegriffen und über sie gestreichelt während ich innerlich für ihn gebetet habe.

𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈Where stories live. Discover now