𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈

𝟕𝟓 |

‎يرسل لك الله غريباً يشاركك نفس المصير ، فقط حتى يصبح الغريب صديقًا في نهاية اليوم

»𝑨𝒍𝒍𝒂̂𝒉 𝒔𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒕 𝒅𝒊𝒓 𝒆𝒊𝒏𝒆𝒏 𝑭𝒓𝒆𝒎𝒅𝒆𝒏 𝒅𝒆𝒓 𝒈𝒆𝒏𝒂𝒖 𝒅𝒂𝒔𝒔𝒆𝒍𝒃𝒆 𝑺𝒄𝒉𝒊𝒄𝒌𝒔𝒂𝒍 𝒕𝒆𝒊𝒍𝒕 𝒘𝒊𝒆 𝒅𝒖 𝒔𝒆𝒍𝒃𝒔𝒕, 𝒏𝒖𝒓 𝒅𝒂𝒎𝒊𝒕 𝒂𝒎 𝑬𝒏𝒅𝒆 𝒅𝒆𝒔 𝑻𝒂𝒈𝒆𝒔 𝒆𝒊𝒏 𝑭𝒓𝒆𝒎𝒅𝒆𝒓 𝒛𝒖 𝒅𝒆𝒊𝒏𝒆𝒎 𝑭𝒓𝒆𝒖𝒏𝒅 𝒘𝒊𝒓𝒅.«

Ein letzter Blick in den Spiegel genügt, ehe ich nach meiner Tasche greife und mein Zimmer verlasse. Ein Tag ist vergangen. Ein kompletter Tag ist nach diesem gestrigen, furchtbaren, schmerzhaften Tag vergangen. Alhamdulillah – ‎الحمد لله. Gestern habe ich den ganzen Mittag auf der Plattform mit meinem Zeichenblock und meinen Kabelkopfhörern verbracht und meine ganze Trauer und Frust in das Zeichen gesteckt und zugegebenermaßen, es ist was recht ordentliches dabei rausgekommen. Es sind zwar nur Entwürfe, verziert durch ein paar getrockneten Tränen aber trotzdem empfinde ich gefallen daran. Wie auch nicht. Entwürfe von dem Haus zu entwerfen, was ich mir für meine Zukunft mit Azem vorstellen kann, hat es geschafft meine Wut und Trauer ihm gegenüber zu lindern. Ich kann mir gut vorstellen mit ihm gemeinsam die Entwürfe irgendwann auszuarbeiten.

Heute habe ich ein Treffen mit einer ganz bestimmten Person die ich Monate lang nicht mehr gesehen habe. Umso mehr freue ich mich sie heute zu sehen denn es war eine Sache, die wir schon seit Monaten vor haben. Seufzend laufe ich die Treppen runter in den Flur und sehe Said, wie er schon bereit steht und gerade sein Kopf von seinem Handy zu mir hoch hebt. "Wurd auch mal Zeit." Ich ignoriere seine Worte und laufe zu meinen Schuhen. Said kommt heute mit. Der Grund? Azem. Er hat irgendwie erfahren das ich heute vor habe in die Stadt zu gehen und hat mir direkt Said angehängt. Wie er es erfahren hat bleibt mir ein halbes Rätsel doch ein ziemlich sicheres Instinkt in mir sagt: Said.

Anfangs habe ich komplett mich dagegen gewährt doch die Worte von Azem scheinen bei meinem jüngsten Bruder mehr Gewicht zu haben im Vergleich zu meinen. Ist er jetzt mein Bruder oder sein Bruder? Said würde jetzt mit Sicherheit sagen: "Ist er dein Enişte oder meiner? Natürlich höre ich auf mein Enişte." Nach unserer Diskussion am Vormittag hat sich die Situation in eine kleine, halb so wilden Schlägerei gewendet, die Said natürlich gewonnen hat. Er hat auch all seine Kraft genutzt, wie soll ich da auch eine Chance haben? Idiot. Na soll er nur mal abwarten, er wird schon sehen was er davon hat. Ich sehe sein grinsen. Er denkt genau an das was ich denke. Depp. "Grins nicht", murre ich und ziehe meine weißen Nike Sneakers an. "Ich fahre", gibt Said breit grinsend von sich und zieht sich seine Sonnenbrille an. Ich hebe die Brauen. Sonst fahre ich doch immer wenn wir zusammen unterwegs bin. "Nein?", wende ich ein. Ich bin mir so sicher das diese plötzlich Wendung wegen Azem ist. "Doch", sagt mein Bruder und schaut zu mir. "Ich habe klare Anweisungen erhalten von meinem Enişte," betont er das letzte Wort. "An die halte ich mich und Khalas." Ich schnalze mit der Zunge und atme laut aus. "Wahnsinn, dass du mal hörst auf das was dir gesagt wird."