𝟓𝟑 |

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»Was Du hast, können viele haben. Doch was Du bist, kann keiner sein.«

Züleyha

Mit frisch gekauften Brötchen in der Hand, welche sogar noch ganz warm sind, betrete ich frierend das Haus und bin endlich froh zum warmen zu sein. Wir haben gerade kurz nach zehn und ich komme erst jetzt nach Hause. Ich bin kurz darauf einfach in Azems Armen eingeschlafen und als ich aufgewacht bin war ich immer noch in seinen Armen. Da es schon hell war bin ich panisch aufgestanden, da ich gedacht habe das wir schon Mittag haben und bin dabei fast hingefallen, hätte er mich nicht festgehalten.

Ganze fünf Stunden waren wir dort oben gewesen und knapp vier Stunden davon habe ich damit verbracht zu schlafen. Als ich meine Augen geöffnet hatte, war er immer noch wach. Er sah zwar nicht müde aus doch seine Augen sagten mir was anderes. Auch wenn er es abgestritten hatte. Aus diesem Grund habe ich ihn auch direkt nach Hause geschickt und ihm gesagt das er schlafen soll. Ob er es auch wirklich tut. Tja das ist die Frage.

„Wo warst du?"

Ich hebe mein Kopf und sehe Amin, wie er die Treppen runter gelaufen kommt. Er trägt eine schwarze Jogginghose und ein schwarzen Hoodie. Ich halte die Tüte mit den warmen Brötchen hoch und schließe die Tür hinter mir. Er nickt nur und will grad weiter laufen. „Amin?" Ich wollte ja noch mit ihm sprechen wegen gestern.

Er dreht sich fragend um. Ich laufe die drei Treppen hoch und stelle die Tüte auf der Kommode ab. „Shu?" Was? Fragt er mich und wartet bis ich weiter spreche. „Shu sar Amin?" Frage ich ihn was los ist. „Nichts." Antwortet er und kratzt sich am Nacken. Ich ziehe meine schwarzen Stiefel aus und sehe mit leicht zusammengezogenen Brauen unglaubwürdig zu ihm hoch. Noch ein Riese.

„Wie nichts? Was war das den gestern im Wohnzimmer?" Steige ich direkt ins Thema rein. Er zuckt mit den Schultern. „Wieso wolltest du unbedingt zu diesem neuen Kaffee hin?" Ich ziehe meine Jacke, mein Schal und meine Mütze aus und hänge alles ordentlich auf. „Kannst du dich an Leyla erinnern?" Fragt er mich plötzlich.

„Leyla? Welche Leyla?" Ich überlege. „Ah meinst du die Brünette bei dem Ausflug? Mit der du bei den Gruppenaufgaben Parter warst?" Mein Bruder nickt und ich sehe wie seine Augen freudig aufblitzen. Moment mal. Eine Sekunde.

„Was mit ihr?" Mein Mundwinkel zuckt leicht hoch als ich ihm diese Frage stelle. Rieche ich da etwas? „Als ich letztens mit den Jungs dort war, war sie auch dort," fängt er an zu berichten und sieht dabei weg. Oh ja, ich rieche da etwas. „Und du hast gehofft sie wieder dort zu sehen?" Vervollständige ich seinen Satz fragend. Er nickt nur und schaut mir immer noch nicht in die Augen. Och.

Ich nehme die Tüte mit den Brötchen und lege meinen Arm auf seine Schulter. „Das wird schon, habt ihr miteinander gesprochen?" Ich sehe ein grinsen auf seinen Lippen. „Ja, an der Kasse." Es weckt eine Erinnerung bei ihm und wie ich sehe eine schöne. Das freut mich. „Ich glaube ihre Schwester arbeitet dort." Erzählt er weiter und wir laufen den Flur weiter. „Ja?" Ich sehe zu ihm und sehe wie er nickt. „Mal schauen was daraus wird. Wir haben uns echt gut verstanden." Lächelnd sehe ich zu ihm. „Nasip." Er nickt.

Wir betreten die Küche, wo sich - wie ich nach einem Blick feststellen kann, fast alle meine Brüder befinden. Alle bis auf Latif. Er hat immer noch nicht auf meine Nachrichten geantwortet und langsam fange ich an mir sorgen zu machen. Ich hatte versucht ihn anzurufen doch da ist er auch nicht ran gegangen. „Frische Brötchen?" Höre ich Amir fragen. Ich nicke. „Eywa Ehrenfrau! Ich hatte gerade richtig Bock drauf."

𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈Where stories live. Discover now