𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈

𝟕 | ٧

يعمل حبه كالشمس التي تجعل كل زهور روحي تنبض بالحياة بإشراقها

»𝑺𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑳𝒊𝒆𝒃𝒆 𝒘𝒊𝒓𝒌𝒕 𝒘𝒊𝒆 𝒅𝒊𝒆 𝑺𝒐𝒏𝒏𝒆, 𝒅𝒊𝒆 𝒂𝒍𝒍𝒆 𝑩𝒍𝒖𝒎𝒆𝒏 𝒎𝒆𝒊𝒏𝒆𝒓 𝑺𝒆𝒆𝒍𝒆 𝒎𝒊𝒕 𝒔𝒆𝒊𝒏𝒆𝒎 𝑺𝒕𝒓𝒂𝒉𝒍𝒆𝒏 𝒛𝒖𝒎 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒆𝒓𝒘𝒆𝒄𝒌𝒕.«

Und wahrlich es ist besser, ein Opfer menschlicher Schwäche zu werden, als zu den Starken und Unterdrückern zu gehören, welche die Blumen des Lebens mit ihren Füßen zertreten. Zertreten und jeglichen Duftanteil, Hoffnung aus ihr erdrücken genauso wie die Rufe welche mich von meinen tiefen Träumen reißen. "Züleyha!" Ich schrecke aus meinem Schlaf auf. Diese Stimme raubt einem sofort jeden hartnäckigen Schlafanteil und löst ihn direkt Luft auf. Unwissend, was gerade abgeht, setze ich mich sofort auf. Warum werde ich die letzte Zeit immer mit einem Gebrüll aufgeweckt? Noch ganz schlaf betrunken, versuche ich blinzelnd eine klare Sicht zu erlangen. Ein wutentbrannter Latif knallt in nächsten Moment die Tür auf und betretet in großen Schritten mein Zimmer. Verwirrt blicke ich verschlafen zu ihm hoch. So wütend habe ich ihn lange nicht mehr gesehen, was mich um ehrlich zu sein auch gerade ziemlich einschüchtert. Ich blinzele ein paar mal, bis sich meine Sicht endgültig verschärft und ziehe direkt scharf die Luft ein. Was ist ihm denn widerfahren? Latif hat seine dichten Augenbrauen zusammengezogen und seine Augen spucken reine Wut, die mich am liebsten verschlingen würden. Er packt nach meiner Decke und zieht sie aggressiv zurück, dass die Decke im nächsten Moment auf dem Boden vor meinem Bettende liegt. Der fliegende Teppich meiner Träume wurde heute zu einer fliegenden Decke.

Ich reiße erschrocken die Augen auf, als ich hoch in sein Gesicht blicke. "Was ist passiert?" Allmählich fange ich an, mir ernsthafte Sorgen zu machen. Was ist geschehen, dass mein Bruder so wütend ist? Ein Gedanke der Vermutung bannt sich auf. Stopp mal. Obwohl nein, nein, nein, das ist doch ausgeschlossen, oder? Ich meine, wie hätte er das mit Azem und der Aktion im Einkaufszentrum mitbekommen können? Meine Brüder sind bekannt in der Stadt. Egal wo ich auch hingehe, spätestens als mein Nachname genannt wird, wissen alle wer ich bin und zu wem ich gehöre. Das hat um ehrlich zu sein Vor- und Nachteile. Na ja, Ansichtssache. "Mit wem treibst du dich herum, huh?", brüllt er mich an. Meine Pupillen weiten sich in Sekunden. Wie bitte? "Du wurdest gesichtet mit einem Mann", knurrt er. Die Wärme schießt unkontrolliert in meinen Kopf und breitet sich in Lichtgeschwindigkeit in meinen Adern aus. Ich habe nichts Falsches getan. "Was redest du da, Latif?" Versuche ich herauszufinden, von wem er das erfahren haben könnte. Latif schaut mir eindringlich abwechselnd von einem Auge in das andere, als ob er nach der Antwort auf seine Frage in ihnen sucht. "Ich bringe dich um", droht er mir knurrend. Sein Körper zittert stärker. Entsetzt stehe ich auf und schubse ihn, doch er bewegt sich kein Zentimeter. "Beruhige dich mal, wie redest du?" Rufe ich sauer.