𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈

𝟑𝟗 | ٣٩

ممتنًا لما ذهب وما تبقى ولكل ما سيأتي

»𝑫𝒂𝒏𝒌𝒃𝒂𝒓 𝒇𝒖̈𝒓 𝒅𝒂𝒔, 𝒘𝒂𝒔 𝒈𝒆𝒈𝒂𝒏𝒈𝒆𝒏 𝒊𝒔𝒕, 𝒇𝒖̈𝒓 𝒅𝒂𝒔, 𝒘𝒂𝒔 𝒈𝒆𝒃𝒍𝒊𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒊𝒔𝒕 𝒖𝒏𝒅 𝒇𝒖̈𝒓 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔, 𝒘𝒂𝒔 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒆𝒏 𝒘𝒊𝒓𝒅.«

Nach der Begegnung gestern mit Azem, habe ich ihn weder gesehen, noch etwas von ihm gehört. Viel ist danach sowieso nicht passiert. Said hatte mich angerufen und mich angemotzt, da er der Meinung war ich würde zu lange brauchen. Das ich die Maiskörner gekauft habe hat er mir zu Beginn auch nicht glauben wollen. Und warum? Ich weiß es nicht. Typisch Said, erst nachdem ich mein Handy zwischen mein Ohr und meiner Schulter eingeklemmt, die Auto Tür geöffnet und die Packung raus geholt und damit etwas rum geraschelt habe, hat er angefangen es mir zu geglauben. Ich musste ihm sogar ein Bild schicken was mich um ehrlich zu sein auch etwas gekränkt hat. Wie kann man so wenig Vertrauen in seine kleine Schwester haben? Ob mich all diese Prozeduren all meine Nerven gekostet hat? Nicht ganz aber zugegeben ich war enorm nah dran. Azem hatte mich lediglich leicht belustigt angesehen, wie ich gestresst fast die ganze Zeit mein Handy knapp zehn Centimeter von meinem Ohr halten musste. Und warum? Weil mein Bruder zusätzlich wie ein Mädchen rum geschrien hat. Mein armes Ohr. Ihm scheinen die Maiskörner echt sehr wichtig zu sein. Also bin ich letztendlich deutlich genervt ins Auto gestiegen und bin anschließend nach Hause gefahren. Nicht mal von Azem konnte ich mich richtig verabschieden, da Said sich geweigert hat aufzulegen. Leider blieb somit mein Ohr nicht lange verschont von seiner Stimmfarbe, die mir auf der Heimfahrt jeden Nerv gekostet hat. Abgesehen von dem ganzen Motzen von Said während der Fahrt nach Hause was ich durch ein Auflegen letztendlich beendet hatte, da es mir langsam echt zu viel wurde, ging es Zuhause, zusätzlichen von Amirs Meckerei weiter. Und was das Problem von Amir war? Die Verspätung seines Lieblingsgetränkes. Von Empathie haben meine Brüder noch nie etwas gehört. Bis auf Khalid. Aber Khalid ist sowieso unvergleichbar.

Ein neuer Tag beginnt und für heute habe ich mit Melek geplant, in der Stadt nach ein paar Sachen für sie zu schauen, da morgen schon Mittwoch ist und somit der Henna Abend von Derya stattfinden soll, wo wir auch zusammen hingehen werden. Lana Teyze ist bereits in Spanien, bei ihrer Familie und der kranken Cousine um sie zu besuchen. Ich hatte lange überlegt ob ich sie anrufen soll. Da sie vielleicht keine Zeit hat, habe ich ihr eine Nachricht geschrieben. Eine Antwort habe ich noch nicht erhalten, was natürlich bei dem ganzen Stress verständlich ist. Eigentlich wollte ich heute mit meinem Auto in die Stadt rein fahren, was allerdings im Endeffekt nicht geklappt hat, da mein Wagen nicht angesprungen ist. Ich war sowieso schon zu spät dran - was mich natürlich zusätzlich gestresst hat, da ich ein Mensch bin welcher sehr viel wert auf Pünktlichkeit legt. Also habe ich mich vor ein paar Minuten auf das Angebot von Latif eingelassen, von ihm gefahren zu werden. Allerdings mit einem kleinen Stopp, da er mit Said etwas zu erledigen hat. Genervt sehe ich aus dem Fenster. Zu spät kommen macht mir einfach schlechte Laune. Seufze leise. Was soll man machen, es läuft nicht immer so wie man es will. Und so kommt es, dass ich gerade sichtlich gelangweilt hinten in der schwarzen E-Klasse von Latif sitze. Schon bereits seit zehn Minuten ist er und Said in diesem Box Club verschwunden, wo beide sich mit Hamza, dem Junge aus aus dem türkischen Supermarkt, treffen werden. Während der ganzen Fahrt, saß Said aufgeregt neben Latif, welcher ihn nur genervt angeschaut hat. Nichts neues zwischen den beiden. Heute ist einfach nicht mein Tag, sehe leicht schmollend auf mein Handy und streiche über den Rand während meine Kopfhörer in meinen Ohren sind und das Lied Spiegelbild von Kianush und PA Sports sich abspielt, sehe auf die Uhr.