𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈

𝟕𝟕

‎تأتي خيبة الأمل أحيانًا من أولئك الذين أعطيناهم كل شيء

»𝑫𝒊𝒆 𝑬𝒏𝒕𝒕𝒂̈𝒖𝒔𝒄𝒉𝒖𝒏𝒈 𝒌𝒐𝒎𝒎𝒕 𝒎𝒂𝒏𝒄𝒉𝒎𝒂𝒍 𝒗𝒐𝒏 𝒅𝒆𝒏𝒆𝒏, 𝒅𝒆𝒏𝒆𝒏 𝒘𝒊𝒓 𝒂𝒍𝒍𝒆𝒔 𝒈𝒆𝒈𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒉𝒂𝒃𝒆𝒏.«

Der Gedankenfluss in meinem Kopf findet einfach nicht sein Ende. "Nimm ihren Namen nicht in dein Mund!" Ich schlucke. "Findest du nicht das ich das Recht habe zu wissen wer sie ist?" Mein Herz schmerzt. "Geht dich nichts an." Ich atme auf. Geht dich nichts an. Geht dich nichts an. Geht dich nichts an. - Wie in einer Dauerschleife wiederholen sich seine Sätze in meinem Kopf und verpassen mir jedes Mal einen schmerzenden Stich in die linke Brust. Es verletzt mich aber noch mehr verletzt es mich, dass er mir nicht mal ein Grund nennen kann wieso er nicht mit mir spricht darüber spricht. Vertraut er mir nicht? Zitternd greife ich nach einem Taschentuch und putze mir die Nase. Es sind insgesamt nun fast drei Tage vergangen und in diesen drei Tagen haben wir uns kein einziges Mal gesehen. Zugegeben wollte ich noch am selben Tag zu ihm und die Sache geklärt haben da ich mich so belastet gefühlt habe, doch er würde nicht reden wollen und ich will nicht das Thema ohne seine Antwort auf meine Frage beenden. Gestern war immerhin ein schöner Tag. Ich habe ehrlich das Gefühl zu spüren bekommen eine Freundin gefunden zu haben. Ich war glücklich gestern. Auch wenn Herz gebrochen ist hab ich, auch wenn es nur für einen Moment war Freude in mir gespürt. Ich weiß nicht wie oft ich in während ganzen Tagen eine Nachricht getippt habe oder seine Nummer gewählt habe. Doch den nächsten Schritt bin ich nicht gegangen. Gestern Abend genauso. Ich wollte ihn so sehr anrufen doch es ging nicht. Ich weiß nicht genau an was es liegt doch irgendwie konnte ich nicht. Vielleicht ist der Grund, dass ich mir gewünscht habe, dass er den Schritt wagt und mich anruft um mit mir zu sprechen. Ich meine, ich habe doch das Recht dazu es zu wissen, wieso redet er einfach nicht mit mir? Will er nicht? Kann er nicht? Ich will es doch verstehen, was ist so verdammt schwer daran? Ich dachte wir können über alles reden. Ist es eine Frau die damals in seinem Leben eine wichtige Rolle gespielt hat? Hatte er mit ihr eine Beziehung geführt und will es mir deshalb nicht sagen? Unbewusst schüttle ich wie von alleine mit dem Kopf. Was ein sinnloser Gedanke. Das hätte er doch, wenn es so was überhaupt gäbe, mir von Anfang an gesagt. Ich würde ihn doch für nichts verurteilen, ich hoffe das weiß er. Ich habe ihn doch schon und er hat mich, wir haben gesagt für einander, nicht gegeneinander. Doch wieso verhält er sich dem entgegen? Ich atme aus und wische ein letztes Mal meine Tränen weg ehe ich mein Kinn auf meiner Hand abstütze und nachdenklich auf meine dunkelgraue Bettdecke blicke. Und was wenn sie wirklich eine Frau von damals war? Nein, das kann nicht sein. Das passt nicht zu all den Dingen die er zu mir gesagt. Nein. Aber wer ist sie dann? Jemand aus seiner Familie vielleicht? Nein, dann hätte er mir das doch schon gesagt. Seufzend schließe ich die Augen und lege meine Hände auf mein Gesicht. Zu viele Gedanken plagen mich. Ich werde noch doch noch wahnsinnig. Mehrmals habe ich bereits überlegt einfach Latif drauf anzusprechen, doch habe mich zu sehr von seiner Reaktion gescheut weshalb ich nicht das Gespräch aufgesucht habe. Das Gespräch hätte ich aber so oder so nicht aufsuchen können, da er einfach schon wieder verschwunden ist. Wir wollten heute doch was unternehmen? Wo ist er schon wieder? Auf meine Nachrichten antwortet er auch nicht. Auf WhatsApp sehe ich nur ein Hacken. Er hat also kein Netz. Wo steckt er schon wieder? Ich habe mir schon immer gewünscht das meine Brüder und mein zukünftiger Mann sich verstehen würden. Mir war natürlich schon immer bewusst das es etwas schwieriger wird mit den sechs doch trotzdem habe ich die Sache nicht als Unmöglich abgehackt. Ich hatte die Hoffnung das es so kommen würde und wenn ich mal so überlege, ist es das ja auch. Auch wenn nicht alle, aber immerhin der Großteil meiner Brüder mögen ihn. Amir scheint nun Azem auch zu akzeptieren alleine wegen der Sache mit dem Fußball und die Schlägerei mit Cemil. Alleine der Gedanke an Cemil löst eine Gänsehaut auf mir aus die ich mir sofort von den Armen versuche weg zu streichen. Doch was ich festgestellt habe, ich habe keine Angst mehr vor Cemil. Ihn wieder zu sehen hat meine Angst Grenze überschritten und mich unbewusst stärker gemacht. Alhamdulillah, auch wenn wir es nicht vielleicht immer sofort oder auch gar nicht sehen, nichts geschieht ohne Grund. Wäre das nicht passiert hätte ich niemals diese Panikvolle Angst in mir überwunden. Alhamduillah. Was Azem wohl jetzt macht? Seufzend lege ich mich zurück und streiche über meine linke Brust. In der Nacht hatte ich wahnsinnige Schmerzen durch die ich auch aufgewacht bin. Allgemein war diese Nacht sehr schwer für mich. Ich habe versucht Latif zu erreichen doch er ist nicht dran gegangen, in seinem Zimmer war er auch nicht. Aus irgendeinem Grund hatte ich das intensive Bedürfnis zu ihm zu gehen. In seiner Nähe zu sein doch ich habe ihn nicht erreicht. Und irgendwann wurde mir das alles zu viel, Emotionen, wahnsinnige Schmerzen auf der Brust, die Schlaflosigkeit was im Endeffekt wohl der Grund auch dann war, wieso ich anfangen musste zu weinen. So verliefen die Stunden im Großen und Ganzen auch bis zum Morgengrauen. Lange musste ich nicht mehr so viel weinen.