𝟑𝟐 | ٣٢

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وحده خير من الشركة السيئة ، والرفيق الصالح خير من وحده

»𝑨𝒍𝒍𝒆𝒊𝒏𝒔𝒆𝒊𝒏 𝒊𝒔𝒕 𝒃𝒆𝒔𝒔𝒆𝒓 𝒂𝒍𝒔 𝒆𝒊𝒏 𝒔𝒄𝒉𝒍𝒆𝒄𝒉𝒕𝒆𝒓 𝑮𝒆𝒔𝒆𝒍𝒍𝒔𝒄𝒉𝒂𝒇𝒕𝒆𝒓, 𝒂𝒃𝒆𝒓 𝒆𝒊𝒏 𝒓𝒆𝒄𝒉𝒕𝒔𝒄𝒉𝒂𝒇𝒇𝒆𝒏𝒆𝒓 𝑮𝒆𝒇𝒂̈𝒉𝒓𝒕𝒆 𝒊𝒔𝒕 𝒃𝒆𝒔𝒔𝒆𝒓 𝒂𝒍𝒔 𝑨𝒍𝒍𝒆𝒊𝒏𝒔𝒆𝒊𝒏

Samstag

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Samstag. Wir haben bereits Mitte Dezember und der Winter zeigt sich allmählich von seinen kühlsten Tagen. Seit genau zwei Stunden sind wir wieder zurück in Berlin und der erste Ort wo ich mich nach dem Ausflug befinde, ist der Friedhof. Es herrscht immer noch etwas dicke Luft doch ich bin mir sicher, dass sich diese bald legen wird. Ich hoffe es zumindest. Gerade lege ich die weißen Rosen aufs Grab ab und ziehe anschließend den grauen, dicken Schal enger um meinen frierenden Körper. Meine Hände sind versteckt in den schwarzen Handschuhen, dessen Aufgaben es ist, mir Wärme an diesem äußerst kühlen Tag zu schenken. Leicht zitternd sitze ich auf dem kalten, weißen Grabstein Rand und blicke runter auf das Grab. Ich bin zu lange nicht mehr hier gewesen und um ehrlich zu sein, tut das mir innerlich schon etwas weh. "Auf jeden Fall ist heute Abend die Gala", erzähle ich weiter und streiche etwas kalte Erde, welche auf dem Rand des Grabsteins liegt, auf den Boden. Schon seit einer halben Stunde befinde ich mich hier auf dem Friedhof am Grab meiner Mutter und erzähle ihr ausführlich von den vergangenen Wochen. Mein Blick fällt auf das weiße mit schwarz beschriftete Grabstein. "Ich habe schon mein Kleid, muss es noch später abholen aber glaub mir, wenn du es sehen würdest, es würde dir richtig gefallen Mama." Schmerzhaft entweicht mir ein leichtes Lächeln von den Lippen und ich spüre einen leichten Stich im Herzen. Ich kann mir einfach richtig gut vorstellen, wie ich auf dem Stuhl vor meinem Schminktisch sitzen und sie hinter mir stehend meine Haare frisieren würde. "Wie gesagt, der Ausflug war trotzdem irgendwie ganz schön." Den Teil mit Latif und all den Ereignissen hatte ich mit Absicht weggelassen. Ich will sie nicht traurig machen.

"Kannst du dich an den Jungen erinnern, mit dem ich früher immer gespielt habe? Für den du immer Brot mit Salça gemacht hast?" Wechsele ich das Thema und muss direkt schmunzeln, als ich an Azem denke. "Ich habe ihn wieder getroffen Mama", flüstere ich und lächele. Noch breiter lächelnd denke ich an unsere erste Begegnung damals in der Firma. Suban Allah, wie schnell die Zeit doch vergangen ist. "Ich bin Allah so dankbar Mama" und wie ich das bin. Ich habe oft an ihn gedacht. Oft mich gefragt wo er ist, was er macht und ob er noch an mich denkt. Alles was ich weiß ist, dass er zurück in den Libanon gegangen ist. Gerne hätte ich ihn besucht doch leider ist es mir nicht möglich gewesen. "Wir verstehen uns echt gut" ich muss leise lachen. "Genau wie damals" mein Lächeln verblasst langsam. Damals, damals wo Mama noch gelebt hat, damals wo alles so schön war, jetzt ist es auch schön, keine Frage. Ich bin endlos dankbar doch trotzdem spüre ich eine tiefe Leere in mir. An manchen Tagen mehr, an manchen weniger und ich glaube heute ist so ein Tag, wo diese unbeschreiblich schmerzende leere besonders spürbar ist. "Ich wünschte du wärst hier Mama", fahre ich fort. "Ich wünschte du könntest mir Antworten Mama. Ich wünschte ich könnte deine Stimme hören und deinen Duft in mich einatmen" meine flüsternde Stimme bricht ab und ich sehe mit einem zitternden Kinn weg. Ich will doch nicht weinen, jedes Mal nehme ich es mir fest vor doch wenn es um meine Mutter geht, bin ich einfach verdammt nah am Wasser gebaucht. Leise seufzend streiche ich mir die Tränen vom Gesicht weg und spüre wie die nächste schon geflossen kommt. Mein inneres zittert stark. Ya Allah.

𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈Where stories live. Discover now