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أكرم من تحبهم بالكلمات الجميلة وحتى الأعمال الرفيعة

»𝑬𝒉𝒓𝒕 𝒅𝒊𝒆𝒋𝒆𝒏𝒊𝒈𝒆𝒏 𝒅𝒊𝒆 𝒊𝒉𝒓 𝒍𝒊𝒆𝒃𝒕 𝒎𝒊𝒕 𝒔𝒄𝒉𝒐̈𝒏𝒆𝒏 𝑾𝒐𝒓𝒕𝒆𝒏 𝒖𝒏𝒅 𝒎𝒊𝒕 𝒏𝒐𝒄𝒉 𝒔𝒄𝒉𝒐̈𝒏𝒆𝒓𝒆𝒏 𝑻𝒂𝒕𝒆𝒏

Es ist gerade halb vier in der Nacht und ich stehe schon wieder zitternd im Bad und wasche mein Gesicht in der Hoffnung, danach besser schlafen zu können

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Es ist gerade halb vier in der Nacht und ich stehe schon wieder zitternd im Bad und wasche mein Gesicht in der Hoffnung, danach besser schlafen zu können. Schon wieder ein Alptraum, schon wieder das selbe. Seufzend trockne ich tupfend mein Gesicht ab und fahre mir anschließend über mein angeschwollene Haut. Ich bin müde. Erschöpft schließe ich meine Augen. Das reicht. Das kann doch nicht so weiter gehen! Ich öffne wieder meine Augen und sehe mich im Spiegel an. Zwei grüne blasse, übermüdete Augen sehe ich und stelle seufzend fest wie kaputt ich ausschaue. Wortwörtlich kaputt. Meine Haut ist blass, jegliche Farbe ist verschwunden. Meine schwarzen Haare verwuschelt, meine Lippen sind rissig und spröde. Meine Augen sind angeschwollen und meine Augenringe machen sich auch deutlich bemerkbar. Ein typisches Züleyha Gesicht nach einem Alptraum. Ich sehe von meinen Haaren zurück in meine Augen und seufze. Ich muss hier raus. Und zwar jetzt sofort. Entschlossen verlasse ich das Bad und ziehe mich schnell um. Die Müdigkeit ist auf einmal wie weg geblasen. Ich fühle mich zwar noch mitgenommen und etwas schlapp wegen dem Traum doch sonst fühle ich keine einzige Müdigkeit in meinen Adern. Schnell greife ich nach meiner dicksten Jogginghose in schwarz, unten drunter ziehe ich zuvor eine Leggings an, damit mir nicht so schnell kalt wird.

Auf mein dünnes schwarzes langarmiges Shirt ziehe ich einen dicken grauen Pulli an. Schnell streife ich meine Kuschel Socken über meine langen dünnen Socken drüber, damit auch meine Füße es warm haben. Fertig verlasse ich nach fünf Minuten mit meinem Handy in der Hand leise das Zimmer und hebe die Kapuze meines Oberteils hoch, während ich leise runter laufe. Meine Brüder und mein Vater schlafen alle und sie will ich keinesfalls wecken, da mein Vorhaben dann direkt ins Wasser fallen wird. Nachdem ich die Treppen runtergelaufen bin, laufe ich durch die große runde Öffnung, die keine Tür besitzt und befinde mich auch schon im Flur wo ich meine Kapuze richte und eine schwarze Mütze von Amin über streife. Wo meine ist weis ich nicht. Es kann aber auch sein das ich meine anhabe. Amin und ich haben nämlich die selbe Mütze in schwarz gekauft gehabt damals. Anschließend ziehe ich die graue Kapuze wieder hoch und greife diesmal nach meiner Jacke, um sie anzuziehen. Als ich diese anhabe schlüpfe ich noch in meine weißen Adidas Originals Continental 80 und ziehe mein Schal noch an. Fertig. Kurz halte ich inne und lausche. Es ist still. Kein Ton ist zu hören. Keine Schritte, kein Atem einfach nichts. Ich habe also keinen geweckt. Sehr gut. Aber ich muss auch sagen ich bin inzwischen geübt darin. Das ist nicht mein erstes Mal. Leise laufe ich die letzten drei Stufen runter, verlasse das Haus und steige in mein Auto ein um direkt loszufahren. Ich biege rechts ab und fahre die Straße runter. Ich schlucke und schalte die Sitzheizung an damit mir schneller warm wird. Meine Hände sind schon kalt und das obwohl ich grad mal zwei Minuten draußen bin. Ich bin da etwas eine Frostbeule wie man unschwer erkennen kann. Nach knapp zehn Minuten bin ich auch schon an meinem Ziel angekommen. Die Plattform. Die Straßen waren logischerweise ziemlich leer gewesen, sodass ich nicht lange gebraucht habe. Eher im Gegenteil: ich war schneller an meinem Ziel. Vom weiten erkenne ich einen schwarzen Benz, welcher ein paar Meter vor der Bank geparkt worden ist. Normalerweise würde ich da parken. Verwundert ziehe ich meine Brauen zusammen. Azem. Ich drücke nochmal etwas stärker aufs Gas um mich schneller dem Wagen zu nähern um das Autokennzeichen lesen zu können. Ich beuge mich leicht vor und erkenne das Kennzeichen. Es ist das von Azem! Ja, es ist Azems Wagen. Er ist hier. Mit klopfendem Herz stelle ich den Motor ab, nehme die Decke vom Beifahrersitz und steige aus. Ich habe ihn kurz bevor ich schlafen gegangen bin angerufen doch er hatte nicht abgenommen. Auch als ich ein zweites und drittes Mal seine Nummer gewählt habe, ist er nicht ran gegangen. Das ich jetzt ihn hier sehe geht Freude und ein ungutes Gefühl gleichzeitig in mir auf. Ich weis nicht was mich erwartet doch schließe den weißen Wagen ab. Aufgeregt laufe ich auf die weiß gestrichene Bank zu, auf der er bereits mit gespreizten Beinen sitzt und mit hochgezogener Kapuze auf die Stadt schaut. Ich erkenne sein Gesicht nicht und setzte mich einfach ohne was zu sagen neben ihn hin. Ich hätte vielleicht ein aufzucken oder mindestens erwartet, dass er sein Kopf zu mir dreht. Doch nichts. Nichts der gleichen geschieht. Ob er erkannt hat das ich es bin? Ja bestimmt. Er hätte sich doch sonst bewegt. Ich räuspere mich um mich auch offiziell bemerkbar zu machen. "Decke?" Frage ich ihn mit einem sanften Ton und halte die graue Decke in meiner Hand leicht hoch und deute somit drauf das ich sie meine. Er schnalzt lediglich mit der Zunge und schaut mir dabei nicht einmal in mein Gesicht. Ähm okay. Ich nicke und lehne mich zurück an die Bank. Wieso ist er um diese Uhrzeit hier? Ist er öfters hier? Muss er eigentlich gerade nicht Zuhause in seinem Bett liegen und schlafen? Musst du selber nicht schlafen? Nein! Das ist was anderes! Ihn lässt wohl offensichtlich auch was nicht schlafen und zu gerne wüsste ich was es ist, doch traue mich nicht wirklich ihn das zu fragen. Auch wenn er kein Wort bisher zu mir gesagt hat, schüchtert mich seine Ausstrahlung gerade etwas ein. Vielleicht ist genau eben das der Grund für das einschüchtern, dass er nichts gesagt hat. Obwohl nein, muss nicht sein. Ich merke einfach das was mit ihm nicht stimmt. Ich spüre das. "Wieso bist du hier?" Frage ich ihn geradewegs raus und schlucke. Toll, vielleicht doch nicht so direkt gefragt. Doch direkt fragen liegt nunmal in meinen Genen. Azem lässt sich Zeit mit der Antwort und ich warte geduldig drauf. Schon fast glaube ich dran das er mir nicht antworten wird, als ich seine Tiefe Stimme zu hören bekomme. „Wieso bist du es?" Stellt er mir eine Gegenfrage und strahlt dabei nichts anderes aus als reine Kälte. Stopp! Wieso ist er gerade so kalt zu mir? Habe ich was gemacht? Mein Herz zieht sich spürbar zusammen und ich atme aus in der Hoffnung der Schmerz klingt somit ab. "Habe mich danach gefühlt." Gebe ich ihm dann eine ehrliche Antwort und überspiele so gut es geht das ich gekränkt bin. Er soll das nicht wissen. Ich will unbedingt auf das Ereignis vor paar Stunden kommen doch weiß nicht wie. Ich habe irgendwie das Gefühl das sein Verhalten gerade damit zusammen hängt. Eine andere Idee hätte ich zumal auch gerade nicht. "Schämst du dich eigentlich nicht?" Fragt er dann. Ich hebe meine Brauen und drehe mein Kopf direkt nach rechts zu ihm. "Wie bitte?" Frage ich und ziehe meine Brauen nun leicht zusammen. "Schämst du dich nicht?" Wiederholt er seine Worte. "Mit einem anderen Mann" Nennt er sich anderen Mann? Ach Azem wenn du wüsstest.. "ganz alleine um diese Uhrzeit hier auf dieser Bank zu sitzen während dein Freund wer weis wo ist?" Sekunde mal, Freund? Welcher Freund? Was redet er? "Nein?" Antworte ich ihm. Es stimmt ja. Ich schäme mich nicht um diese Uhrzeit hier zu sein. Ich wusste außerdem nicht mal das er hier ist! Aber zugegeben, als ich ihn hier dann gesehen habe, habe ich mich nicht danach gefühlt gehen zu wollen. Eher im Gegenteil. Ich wollte bleiben. Erst recht bleiben. Azem spannt sein Kiefer an und fährt sich angespannt durch sein Bart. „Was nein Mädchen?" Mädchen? „Azem." Spreche ich mahnend seinen Namen aus. Ich hasse es wenn man Mädchen zu mir sagt. "Rede Klartext." Fordere ich ihn auf. Was für schämen? Was für Freund? Was für Mädchen? Von was redet er eigentlich? Ich sehe wie er mit sich kämpft. Los spucks doch endlich aus, du erstickst ja noch dran.. "Wer war dieser Typ heute huh?" Knurrt er und schaut mir immer noch nicht in die Augen was mich gerade so unfassbar stört. Ich will in seine Augen sehen! "Konntest du deshalb auf meine Nachrichten nicht antworten weil du mit deinem Freund", betont er extra das letzte Wort. "unterwegs warst? Ich kann ja wohl Freund sagen," Er atmet laut die Luft aus. "So wie vertraut ihr mit einander wart könnte man fast denken-" Er unterbricht sich selber und schnaubt aggressiv auf. Ich öffne mein Mund, in der Absicht ihn aufzuklären doch schließe ihn wieder als ich sehe das er weiter reden will. "Ich meine die Züleyha die ich kenne lässt sich nicht einfach so von einem Typ anfassen." Okay das reicht. Was will er gerade bezwecken? "Azem komm mal zu dir," Erwiedere ich scharf. „Was redest du?" Ich höre wie er sauer ausatmet. Ihm gefällt mein Ton nicht. Azem hasst es wenn man mit erhobener Stimme mit ihm redet. Vor allem wenn man noch lauter ist als er es war. Schon seid früher war er so drauf. "Wie was redest du oğlum?" Ruft er. "Wer war dieser Typ neben dir?!" Wird er noch lauter. "Schrei nicht." Entgegne ich ihm diesmal ruhig und seufze dann. Sag es einfach, es bringt nichts. "Issam." Antworte ich ihm und mein Mundwinkel zuckt hoch als es in meinen fast eingefrorenen Gehirnzellen Klick macht. Höre ich etwa gerade Eifersucht? "Wer ist Issam?!" Blafft er und sieht zur Seite. Oh ja, definitiv Eifersucht. "Mein Cousin!" Rufe ich und verkneife ein grinsen. "Mein Cousin Issam an den du eigentlich auch erinnern könntest." "Was?" Fragt er verwundert und kratzt sich an seinem Bart. Nicht lachen Züleyha! Nicht lachen! "Er ist mein Cousin Azem. Den Mann den du gesehen hast war der Sohn von meiner Tante. Issam El-Khalil, sagt dir der Name noch was?" "Hmhm." Bekomme ich nach paar Sekunden zu hören. Mein Mundwinkel zuckt augenblicklich hoch und ich drehe schnell mein Kopf zur Seite, so dass er mein grinsen nicht sehen kann. Vielleicht braucht er auch gerade seine Minute für sich um runter zu kommen. Plötzlich spüre ich seinen Arm an der Bank lehne und hebe die Brauen ohne zu ihm zu schauen. Er räusperte sich. Ein Annäherungsversuch? „Kein Freund?" Fragt er und ich schüttle mit dem Kopf. "Kein Freund." Bestätige ich es ihm und spüre wie er seinen Arm plötzlich um mich legt. Ein schmunzeln schleicht sich erneuert auf meine Lippen und ich beiße jetzt auf meine Unterlippe, dass es sich nicht zu einem immer breiter werdenden grinsen entwickelt. Ach Azem ach. Was machst du nur mit mir? Ruckartig zieht er mich zu sich und drückt mich fest an sich. Ich hebe überrascht die Augen und höre nur wie er erleichtert ausatmet. Moment mal, erleichtert? Was hat er denn gedacht? Unauffällig versuche ich seine Nähe zu genießen. Ich fühle mich wohl. Er lässt mich wieder ruckartig los. "Tamam das reicht." Redet er leise vor sich hin weshalb ich ihn am liebsten in die Wange kneifen würde. Süß. "Wieso schläfst du eigentlich nicht?" Frage ich ihn als mir die Frage wieder einfällt und warte auf seine Antwort. Aufgrund seiner Kapuze konnte ich ihm immer noch nicht in die Augen sehen, was mich gerade so unglaublich stört. Ich will sie ihm eigentlich runter ziehen, dann wiederum auch nicht alleine aus dem Grund das sein Kopf dann frieren würde. Es ist zwar kein Wind gerade zu spüren, doch es ist trotzdem eisig kalt hier oben. Kälter als unten was aber auch normal ist da wir uns auf einem Berg befinden. "Nicht müde." Fragend sehe ich ihn an. "Wie?" Er dreht sich endlich zu mir. "War einfach nicht müde." Ich schlucke. "Und du?" Fragt er mich. Ich zucke mit den Schultern und denke wieder zurück an meinen Traum was mir ein schlechtes Gefühl verpasst. "Schlecht geschlafen." Murmel ich nur und atme die Luft aus. „Hast du Alpträume?" Fragt er ernst. Ich nicke wenig später und sehe auf meine Hände die auf meinem Schoß sich befinden. Wieso kann er einfach nicht nochmal seinen Arm um mich legen?

𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈Where stories live. Discover now