𝟏𝟓 | ١٥

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كل شخص في حياتنا هو إما اختبار أو عقاب أو هدية

»𝑱𝒆𝒅𝒆𝒓 𝑴𝒆𝒏𝒔𝒄𝒉 𝒊𝒏 𝒖𝒏𝒔𝒆𝒓𝒆𝒎 𝑳𝒆𝒃𝒆𝒏 𝒊𝒔𝒕 𝒆𝒏𝒕𝒘𝒆𝒅𝒆𝒓 𝒆𝒊𝒏 𝑻𝒆𝒔𝒕, 𝒆𝒊𝒏𝒆 𝑺𝒕𝒓𝒂𝒇𝒆 𝒐𝒅𝒆𝒓 𝒆𝒊𝒏 𝑮𝒆𝒔𝒄𝒉𝒆𝒏𝒌

Am nächsten Tag bin ich für meine Verhältnisse viel früher wach als sonst

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Am nächsten Tag bin ich für meine Verhältnisse viel früher wach als sonst. Von Schlaf war in der vergangenen Nacht kaum die Rede gewesen. Wie denn auch, wenn die ganze Zeit Azem in meinem Kopf herumschwirrt? Als ob er sich in meinem Gehirn fest verankert hat. Nachdem mich Musa netterweise nach Hause gefahren hat, ging ich ohne groß auf die Fragen meiner Brüder einzugehen auch schon direkt duschen und anschließend ins Bett. Mein kompletter Körper ist verziert mit blauen Flecken. Meine Haut war schon immer sehr empfindlich gewesen und diese Empfindlichkeit hat sich deutlich gezeigt. Trotz der Erschöpfung und der Müdigkeit lag ich bis drei Uhr morgens hellwach im Bett und wurde erst gegen Viertel nach sieben von alleine wieder wach. Ich hatte mir vorgenommen wieder zu beten, doch habe leider das Morgengebet verpasst. Also habe ich es direkt nach dem Aufstehen nachgeholt. Gerade starre ich die Decke über meinem Bett an und stelle mir aktuell eine Frage. Wieso zur Hölle kann ich nicht wie ein normaler Mensch funktionieren, dass ich nach Müdigkeit und Erschöpfung auch dementsprechend meinen benötigten Schlaf ausschöpfe? Denn ich bin müde, doch egal wie sehr ich mich drum bemühe, schlafen kann ich nicht. Seufzend setzte ich mich auf und spüre im selben Moment, wie die Erschöpfung meiner Glieder durch meine Adern fließt.

Ich beschließe spontan spazieren zu gehen, um den Kopf wenigstens etwas freizubekommen, schlafen kann ich sowieso nicht mehr und etwas frische Luft tut immer gut. Also vollbringe ich meine Morgenroutine im Bad, ziehe mich schnell in breite und vor allem gemütliche Klamotten um und verlasse anschließend das Haus. Mit Kopfhörern in den Ohren lausche ich meiner Musik und laufe die Straße abwärts. Die Sonne ist – trotz dass man sie heute nicht wirklich erkennen kann – bereits am Horizont aufgegangen. Ich biege rechts ab. Das Schöne an unserem Haus ist ihr noch schönerer Standort. Circa eine Viertel Stunde – je nach Verkehr, mit dem Auto in die Stadt und zu Fuß ungefähr zehn Minuten in den nahegelegenen Wald mit dem kleinen See am Rand. Ich liebe es hier. Ein wunderschöner Ort. Sowohl im Winter als auch im Sommer. Über den Sommer haben meine Brüder und ich sehr viel Zeit dort verbracht. Schwimmen im See, Picknicken auf der Wiese oder einfach nur Spaziergänge durch den Wald. Im Winter konnte man dann auf dem See Schlittschuh fahren. Ich werde niemals vergessen, wie ich mit Said ausgerutscht bin und mein Knöchel verstaucht hatte. Ihm ist nichts passiert. Dafür hat er Schläge von Aschraf kassiert, da er angeblich nicht ausreichend auf mich aufgepasst hat. Ich war damals vierzehn Jahre alt gewesen, Said frische sechzehn. Der Arme, ich kann mich so gut dran erinnern als wäre es erst gestern geschehen.

𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈Место, где живут истории. Откройте их для себя