𝐘𝐀𝐍𝐆𝐈𝐍𝐈𝐍 𝐑𝐔̈𝐙𝐆𝐀𝐑𝐈

𝟑𝟓 | ٣٥

تعلم أن تجعل نفسك سعيدًا عن طريق إسعاد الآخرين

»𝑳𝒆𝒓𝒏𝒆 𝒅𝒊𝒄𝒉 𝒔𝒆𝒍𝒃𝒆𝒓 𝒈𝒍𝒖̈𝒄𝒌𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒛𝒖 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒆𝒏, 𝒊𝒏𝒅𝒆𝒎 𝒅𝒖 𝒂𝒏𝒅𝒆𝒓𝒆 𝒈𝒍𝒖̈𝒄𝒌𝒍𝒊𝒄𝒉 𝒎𝒂𝒄𝒉𝒔𝒕.«

Müde öffne ich Augen als eine ungeduldige Stimme mich aus meinem Schlaf reißt. "Wach auf!", müde blinzele ich ein paar mal mit meinen Augen und warte bis sich meine Sicht verschärft. Said. Sofort öffnen sich meine Augen. Seitdem Semra nach ihrer Frage verschwunden ist, hab ich mit Said kein Wort über die Sache gesprochen. Ich habe zwar gemerkt das er sichtlich angespannt und verwirrt war, jedoch ihm bewusst war, dass es dort nicht der richtige Zeitpunkt war um über dieses Thema zu sprechen. Ehrlich gesagt war ich ihm über sein verständnisvolles Verhalten ziemlich dankbar gewesen und hätte auch überhaupt nicht damit gerechnet das er auf diese Art und Weiße reagieren wird. Der Aufstand der sich entwickeln hätte können, abgesehen von Said und anderen - es war eine öffentliche Veranstaltung die für mein Vater, für die Firma und vor allem für die Familie sehr wichtig war. Umso glücklicher bin ich, dass der gestrige Abend ein purer Erfolg war. Alhamdulillah für alles. Unterdrücke ein Gähnen. "Wie viel Uhr haben wir?" Frage ich und massiere kurz meine Schläfe. "Zehn Uhr, yallah steh auf!" Zehn Uhr schon? Das ist doch für ihn wie fünf Uhr morgen. Leider. Ich bin noch müde! "Was ist den los? Was willst du von mir?" Frage ich ihn und blinzle um den Schleier der Müdigkeit aus meinen Augen zu bekommen. Will er reden? Eine Erklärung haben über das was passiert ist gestern Abend? Ziehe die Decke höher. Mir ist kalt, ich hätte doch meine Kuscheldecke zum schlafen nehmen sollen. "Wir gehen jetzt joggen", erklärt mein Bruder motiviert und will mir die Decke wegziehen, als ich es gerade noch schaffe den dunkelgrauen Stoff fest zu halten. Meine Brüder und ich gehen des Öfteren zusammen joggen. Am meisten mit Said. Das Ganze mit dem Joggen fing damals an, als ich in der Schule eines Tages im Sportunterricht ausgelacht wurde, dass ich keine Ausdauer hätte. Das ich diese Fähigkeit zu dem Zeitpunkt nicht konnte war die eine Sache, dafür aber ausgelacht zu werden hat mir mehr weh getan.

"Nicht heute", nuschle ich und schließe die Augen. "Doch, ganz sicher heute. Steh jetzt auf Junge!" Ruft er leicht genervt und zieht diesmal mir die Decke komplett weg. "Nö!" Rufe ich pampig und blinzle um meine Sicht zu verschärfen. "Wenn du jetzt nicht aufstehst", beginnt er mit seiner Drohung und hält kurz inne um sie auszusprechen. "Mädchen ich spring auf dich drauf!" Faucht er mit zusammen gezogenen Brauen. "Sehe ich aus wie ein Boden das du Kartoffelsack dich auf mich wirfst?" Murre ich und greife nach meinem Kissen, schmiege meine linke Wange an sie und atme glücklich aus. Ich liebe es meine Wange an zu schmiegen, besonders wenn es ein Kissen ist. "Drei", beginnt er mit dem runter zählen. Ignoriere es. "Zwei", spricht er weiter und sieht mich abwartend an. Sehe zu ihm hoch und sehe wie ernst er es meint. "Eins", zieht er das Wort gefährlich in die Länge. Er wird es durchziehen. Ich kenne diesen Blick. Meine Augen weiten sich von der einen Sekunde auf die andere als ich sehe wie er ansetzt zum springen. Im richtigen Moment rolle ich mich zur Seite und er fliegt mit dem Bauch direkt auf die Matratze. Zucke zusammen und atme erleichtert darüber aus, dass er nicht auf mir gelandet ist. Gebe genervte Geräusche von mir und werfe ein Kissen gegen sein Kopf. Mit seiner linken Hand fängt er elegant das Kissen auf und wirft es diesmal gegen mein Kopf. Schnalze mit der Zunge und lege das Kissen auf mein Schoß ab während ich nach meinem aufgeladenem Handy greife. Ich sehe das ich einige Nachrichten, darunter geschäftliche E-Mails erhalten habe. Das Kissen was auf meinem Schoß liegt, lege ich auf Saids Rücken ab und lege anschließend mein Kopf drauf während ich die Nachrichten durch lese. Zwei davon beantworte ich schnell, die anderen vermerke ich mir in meine Erinnerungen, dass ich mich sie in paar Stunden kümmere. Sie erfordern mehr Zeitaufwand und diese Zeit wird mir mein lieber Bruder, so wie es ausschaut nicht geben wollen. Sehe raus. Vielleicht ist es doch nicht verkehrt etwas joggen zu gehen. Bewegung tut gut und ich war lange nicht mehr joggen. Sehe auf meine Beine. Alhamdulillah ich bin gesund.