LXXIX

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„Na gut... aber ich möchte, dass du mit dabei bist, wenn ich die Aussage mache. Alleine schaffe ich das nicht..." Sichtlich bedrückt senkt Felix seinen Blick, weshalb ich ihn auf der Stelle in die Arme nehme. „Natürlich, ich mache alles für dich."

Changbin PoV:

„Guten Tag, mein Name ist Mr. Bang. Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich meinen Sohn Chan mitgebracht habe. Er geht auch auf eure Schule und ich dachte, es könnte eventuell hilfreich sein, wenn er mit dabei ist." Während ich ihnen die Tür aufhalte betreten Mr. Bang und sein Sohn, welcher ungefähr in unserem Alter sein dürfte, das Haus. „Hi, ich bin Chan. Ich glaube ich habe euch schon öfter zusammen auf dem Schulhof gesehen." Mit einem freundlichen Lächeln streift er sich die Jacke von den Schultern, wobei Felix sich immer weiter hinter mir versteckt.

„Ja, dass kann sein. Kommen Sie bitte mit in unser Esszimmer. Meine Mutter hat sich mal wieder viel zu viel Mühe gegeben und ganz viele Snacks zubereitet." Mit Felix Hand fest im Griff, gehe ich vor zu unserem Esstisch, woraufhin sich die beiden wenig später dort niederlassen. Warum bin ich überhaupt so nervös? Ich bin nicht derjenige, der gleich eine Aussage machen muss. Ich hoffe Felix schafft das. Er war heute schon den ganzen Tag so ruhig und nachdenklich.

„Ich hoffe es ist in Ordnung, dass ich mitgekommen bin. Ich habe in der Schule schon ein paar Sachen mitbekommen und da ich Schülersprecher bin, habe ich meinem Vater angeboten die Kommunikation mit den Lehrern zu übernehmen. Wenn du dich wohler damit fühlst, kann ich auch draußen warten." Auf mich persönlich wirkt dieser Chan ganz in Ordnung, aber die Entscheidung liegt nach wie vor bei Felix. Er wird gleich über seine Unangenehmen Erfahrungen reden und nicht ich. „Wenn du es niemandem erzählst, ist es in Ordnung für mich."

„Gut. Hast du die schriftliche Einwilligung deiner Eltern dabei? Es ist nur zur Sicherheit, damit es später keine Probleme gibt." Fragt Mr. Bang nach, woraufhin Felix ihm zögerlich den Zettel zuschiebt. „Ja, sie haben es unterschrieben." Es war nicht einfach für ihn seine Eltern davon zu überzeugen den Zettel zu unterschreiben. Er hat ihnen bis heute nicht die gesamte Wahrheit anvertraut, weil er ihnen nicht noch mehr Sorgen bereiten möchte. Seiner Mutter geht es wohl nicht so gut, seitdem er im Koma lag.

„Ok, dann lass uns anfangen. Ich würde gerne erst alles von dir hören und im Anschluss ein paar Fragen stellen. Wenn du eine Pause brauchst kannst du mir jeder Zeit Bescheid geben." Mit einem verständnisvollem Lächeln legt er sich etwas zum Schreiben zurecht, wobei Felix meine Hand allmählich fester drückt. Ich wünschte ich könnte ihm seine Angst nehmen.

„Es fing damals alles damit an, dass mich Minsoo und seine Freunde nur geärgert haben. Ich habe sie einfach machen lassen, weil ich dachte, dass sie dann irgendwann damit aufhören." Mit dem Blick auf die Tisch gerichtet beißt Felix sich nervös auf die Unterlippe, weshalb ich ihm beruhigend mit dem Daumen über den Handrücken streiche. Es ist ihm schon schwer genug gefallen sich mir anzuvertrauen und jetzt bringe ich ihn in diese Lage. Einerseits fühle ich mich zwar schlecht deswegen, aber es ist nur zu seinem besten.

„Irgendwann haben sie damit angefangen Fotos von... von mir zu machen. In der Umkleide." Ich höre wie Felix Stimme allmählich ins stocken gerät. „Sie erpressen mich damit und seitdem ist alles immer schlimmer geworden... Sie haben mich angefasst u-und ich wusste nicht was ich machen soll. Ich habe es einfach nur noch ertragen." Auf einmal entweicht Felix ein leises Schluchzen und ich kann sehen, wie ein Paar seine Tränen vor ihm auf den Tisch tropfen, weshalb ich ihn ohne zu zögern augenblicklich in meine Arme ziehe.

Wieso konnte ich ihn nicht davor beschützen? Wieso habe ich aufgegeben Kontakt nach ihm zu suchen? Ich hätte es verhindern können.

***
Hätte er nicht :c

정신 {Jeongsin} // Changlix Where stories live. Discover now