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Changbin Pov:

„Hallo ich bin Seo Changbin und bin, wie ihr offensichtlich seht, neu an dieser Schule. Meine Eltern sind wegen der Arbeit mal wieder mit mir in eine andere Stadt gezogen, weshalb ich jetzt das Vergnügen mit euch habe. Ich bin bald wieder weg, also lasst mich am besten einfach in Ruhe." leiere ich meine übliche Begrüßungsrede herunter und sehe mich desinteressiert in der Klasse um.

Wie immer gucken mich etwa dreißig verwirrte Gesichter an und leises Getuschel erklingt im Raum. Es ist jedes Mal das selbe, aber das ist mir auch so ziemlich egal. In spätestens vier Monaten bin ich wahrscheinlich eh wieder weg.
Ich war noch nie länger als ein halbes Jahr auf ein und der selben Schule.

Es fing bereits im Kindergarten an. Mein Vater bekam einen neuen Job oder eine Beförderung und wir zogen in eine andere Stadt. Und dort hieß es dann, neue Gegend, neue Schule, neue Menschen, neue Freunde. Auch wenn ich die Freunde mittlerweile endgültig von der Liste streichen kann. Es hat eine Weile gedauert, bis ich verstanden habe, dass Freunde es bei meinem Lebensmuster nur noch unerträglicher machen umzuziehen. Dazu kommen dann auch noch die unzähligen Enttäuschungen, die ich durch meine "Freunde" erleben durfte.

Wie soll man bitte an die Liebe glauben, wenn man nicht einmal auf Freundschaft vertrauen kann. Doch ich Idiot habe mich auf beides eingelassen und was kam dabei herum?
Gar nichts. Nichts außer Schmerz, Einsamkeit und Enttäuschung. Enttäuschung den Menschen gegenüber, denen ich mein Vertrauen geschenkt habe. Nie wieder. Ich habe oft genug den selben Fehler getan. Noch einmal lasse ich niemanden mehr an mich heran.

„Changbin, setzt dich bitte auf deinen Platz." Der Lehrer deutet, mit seiner rechten Hand, auf einen Platz in der vorletzten Reihe, weshalb ich mich meinen Blick auf diesen richte. Ohne der Klasse große Aufmerksamkeit zu schenken, suche ich mir meinen Weg zum Tisch. Ich spüre die neugierigen Blicke ihrerseits auf mir, doch diese sind mir herzlich egal.

Neugier - Es ist das Verlangen, der Wunsch, danach etwas Neues in Erfahrung zu bringen. Privatsphäre spielt dabei keine Rolle und das wohlbefinden der anderen wird zurückgestellt.

Ein leises Seufzen verlässt meine Lippen, während ich mich an meinem neuen Platz niederlasse und meine Tasche neben mir auf dem Boden abstelle. Früher hätte ich mich jetzt zurück gelehnt und versucht mich irgendwie in die Klasse zu integrieren, doch mittlerweile ist es mir einfach egal geworden. Sie sind doch sowieso alle nur oberflächliche Geschöpfe. Lebewesen die der Gesellschaft treu folgen.

Jeder in der Klasse spielt eine klare Rolle. Es ist wie bei einem Theaterstück. Natürlich gibt es hin und wieder Abweichungen, doch an sich ist jede Klasse gleich. Und ich weiß wovon ich da rede. Es gibt einmal den Coolen, den alle toll finden, der ist der Anführer der Gruppe. Was er sagt das ist Gesetz. Dann gibt es noch seine möchte gern Freunde, die es eigentlich nur auf die positive Aufmerksamkeit abgesehen haben und sich mächtig fühlen wollen. Diese Konstellation übt oft Druck auf die schwächeren der Klasse aus, die Opfer. Der Rest der Klasse laufen einfach mit und sagen nie etwas, auch wenn es ihnen einmal nicht passen sollte.

Welche Rolle werde ich wohl dieses Mal annehmen?

***
Eine Rolle in einer sehr dramatischen Story. So viel kann ich schon mal versprechen ;)

정신 {Jeongsin} // Changlix Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora