XVI

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Aber wie kommt man auf die Idee an so einen Ort zu kommen?

Changbin Pov:

„Gefällt es dir?" Vorsichtig nähert Felix sich der Dachkante und sieht selber auf die Stadt hinunter. Etwas zögerlich folge ich ihm und stelle mich mit einem leisen Seufzen neben ihn. Die Aussicht ist wirklich beeindruckend und die vielen Lichter sind sehr faszinierend. Dazu kommt das noch schwache Sonnenlicht am Himmel, welches jedoch allmählich in der Dunkelheit verschwindet. „Ich sitze abends gerne hier, besonders wenn ich Zeit für mich zum nachdenken brauche."

„Das kann ich verstehen." Zögerlich drehe ich meinen Kopf leicht zur Seite und mustere ihn dabei unauffällig von der Seite. Er hat ein wirklich schönes Seitenprofil, doch der traurige Blick in seinen Augen ist nach wie vor present. Ich wünschte er würde mir des öfteren mal ein Lächeln schenken. Es steht ihm so viel besser, als diese Trauermiene. „Aber wieso bringst du mich hierher, wenn du hier lieber alleine bist?"

„Weil du so aussiehst, als könntest du so einen Ort gut gebrauchen und ihn auch schätzen. Es wäre doch schade darum, wenn man ihn einfach vergessen würde." Er sieht kurz zu Boden, bevor seine Augen langsam an mir hinauf wandern. Habe ich schon einmal angemerkt, wie schön ich die Sommersprossen finde, die auf seinen Wangen verteilt sind?

„Interessant wie du von mir denkst und diesen Ort werde ich sicher nicht wieder vergessen." Ich werde den Ort nicht nur nicht vergessen, weil er so schön ist, sondern auch weil er mir von jemand besonderem gezeigt wurde. Ich hatte schon von Anfang an so ein bestimmtes Gefühl bei ihm, auch wenn ich immer noch nicht mit Bestimmtheit sagen kann, was genau es ist. Er ist ganz einfach anders. Er fällt auf, mir zumindest.

„Ich versuche dich nur etwas besser kennenzulernen, aber irgendwie gelingt mir das nicht so recht." Der Wind verfängt sich in seinen Haaren, während ich zu ihm in die Augen sehe. Es überrascht mich das von ihm zu hören, aber es freut mich tatsächlich auch ein bisschen. Das bedeutet also, er hat Interesse an mir oder? Interesse an mir, Changbin und nicht an dem Neuen.

„Da geht es mir genauso." Er sieht mich kurz überrascht an, bevor sich dann aber ein leichtes Lächeln auf seinen Lippen bildet. Kann er mich bitte immer so ansehen? Es ist das erste mal, dass seine Augen mit ihm Lächeln. Zumindest das erste mal, dass ich es zu sehen bekomme. Dieses Lächeln steht ihm wirklich gut.

„Dann frag mich etwas, egal was." Er sieht mich kurz fordernd an, doch ich schüttle nur langsam den Kopf. Ich mag es nicht andere auszufragen. Sie sollen von sich aus erzählen, was sie von sich preisgeben wollen. Durch Fragen bringt man andere nur dazu, dass sie sich unwohl fühlen. Eine Frage verpflichtet niemanden dazu eine Antwort zu geben, aber sie drängt eine Person dazu.

„Du bist wirklich komisch, aber das ist ok." Er lächelt erneut kurz und legt seinen Kopf leicht schräg, während er mich auffällig mustert. Das sagt der Richtige. Ich sehe wenigstens nicht den ganzen Tag so aus, als wäre ich auf einer nicht endenden Trauerfeier oder so. Aber das ist vollkommen in Ordnung und ich akzeptiere es. Es ist besser, als wenn er sich extra verstellen würde.

Komisch - sonderbar, befremdend oder bizarr. Ein Begriff dafür, wie jemand von einer anderen Person wahrgenommen wird, den man als eigenartig empfindet.

„Du bist der Erste, der ehrlich sagt wie er mich findet." Die meisten versuchen immer alles schön zu reden, um möglichst freundlich zu wirken. Er ist der Erste, der mir sagt das ich komisch bin. Ich weiß das ich manchmal komisch auf andere wirke, aber gesagt hat es mir noch keiner. Sonst heißt es immer nur, ich sehe doch ganz nett aus. Und wir wissen alle wer die kleine Schwester von Nett ist.

„Woher willst du wissen, dass ich nicht lüge?"

***
Hab ich schon mal gesagt, dass es mir unglaublich viel Spaß macht diese Geschichte zu schreiben?
Ich habe neulich fast 8 Kapitel am Stück im Voraus geschrieben XD

정신 {Jeongsin} // Changlix Where stories live. Discover now