XXXII

974 122 6
                                    

„Das geht dich nichts an. Du warst damals kein Schüler dieser Schule. Halt dich von ihm fern, dann passiert auch nichts."

Changbin Pov:

Ist mir doch egal was die anderen sagen. In ein paar Wochen bin ich hier sowieso wieder weg. Ich verstehe nur nicht ganz, was dieses Mädchen eben damit meinte. Was soll mir schon passieren, wenn ich ihm zu nahe komme? Was wissen die anderen, was ich nicht weiß? Eigentlich ja so ziemlich alles, aber das hält mich nicht davon ab die Wahrheit in Erfahrung zu bringen. In erster Linie will ich aber erst einmal wissen, ob Felix sich wirklich an nichts mehr erinnert.

„Hey." Mit einem leichten Lächeln setze ich mich zögerlich neben Felix auf die Bank, welche sich am Rande des Schulhofes befindet. Er hat sich bestimmt mit Absicht hierhin zurückgezogen, um seine Ruhe zu haben. Aber irgendwie kann ich das vollkommen nachvollziehen. Mit den Menschen aus unserer Klasse würde ich auch nur ungern Zeit verbringen. Sie sind alles so oberflächlich.

Oberflächlich - Ein Mensch ist dann oberflächlich, wenn er nur das Äußere, die Oberfläche von etwas betrachtet und es danach bewertet.

„Du bist der Neue oder? Was willst du von mir?" Ohne mich eines Blickes zu würdigen sieht er weiter auf die Lunchbox auf seinen Schoß hinunter und stochert dort mit seinen Stäbchen in dem Reis herum. Das nennt sich mal abweisend. Aber er kennt mich ja auch nicht. Er verhält sich mir gegenüber so, wie ich mich bei allen anderen Menschen verhalte.

„Ich bin Changbin und dein Name ist Felix. Richtig?" Ich möchte ihn nicht bedrängen, aber ich muss wirklich wissen ob er sich an irgendwas erinnert. Er wirkt zwar nicht so, aber vielleicht wecke ich ja ein paar Erinnerungen bei ihm. Wir haben schließlich eine Menge Zeit miteinander verbracht. Das kann man doch nicht einfach wieder vergessen. Außer er war es wirklich nicht..

„Ja." Mit einem Seufzen legt er seine Stäbchen zurück an ihren Platz und schließt die Dose vorsichtig mit seinen zierlichen Händen. Es fühlt sich alles so komisch an. Habe ich wirklich noch Gefühle für ihn? Für diesen Felix? Oder projiziere ich wieder irgendwas auf ihn? Ich verstehe meine Gefühle fast genauso wenig, wie die jetzige Situation mit Felix.

„Du warst doch im Krankenhaus oder? Ist irgendwas passiert?" Vielleicht spricht da auch ein bisschen Sorge aus mir, aber ich glaube in erster Linie ist es die Neugier. Selbst bei diesem Felix fällt es mir schwer meine Neugierde für mich zu behalten. Sie haben so vieles gemeinsam und das weiß ich auch schon, ohne großartig ein Wort mit ihm ausgetauscht zu haben.

„Was willst du von mir? Ich kenne dich überhaupt nicht und du tust so, als wären wir in irgendeiner Art und Weise befreundet." Nur diese eine Sache ist anders. Der Felix den ich kannte, der war nicht so abweisend. Er ist mir gegenüber immer freundlich gewesen und hat mir interessiert zugehört. Er hat mich verstanden.

„Ich kenne dich glaube ich schon. Du kommst ursprünglich aus Australien und du-" Mit einmal verstummen die Worte aus meinem Mund, wobei ich nachdenklich auf meine Hände hinunter sehe. Eigentlich weiß ich gar nichts über ihn. „Ich mag deine Sommersprossen, wie du lächelst und deine Stimme."

Was unterscheidet mich überhaupt von den anderen oberflächlichen Menschen an dieser Schule?

정신 {Jeongsin} // Changlix Where stories live. Discover now