LIV

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„Darf ich morgen jemanden zum Essen einladen?"

Changbin Pov:

„Felix warte kurz!" Schnell laufe ich dem Jüngeren im Gang hinterher und halte ihn am Handgelenk zurück, als dieser mich offensichtlich versucht zu ignorieren. Das wird ihm jetzt auch nicht weiterhelfen. Ich muss wirklich dringend herausfinden, was passiert ist. Er möchte nicht von sich aus mit mir reden, dann muss ich ihn eben dazu bringen.

„Was willst du? Geh mir nicht auf die Nerven." Wenig begeistert versucht Felix sich aus meinem Griff zu lösen, woraufhin ich ihn nur noch näher an mich heranziehe. Ich bin nicht gerne so zu ihm, aber es ist nun einmal wirklich wichtig. „Lass mich los Changbin."

„Komm mit mir nach Hause. Meine Mutter kocht." Leise raunend ziehe ich ihn mit mir in einen Nebengang, in dem nicht so viele Menschen und drücke ihn dort vorsichtig gegen die Wand.

„Schön für sie. Ich will nicht." Nicht sonderlich begeistert versucht er sich aus meinem Griff zu befreien, was ich jedoch nicht zulasse. Ich gebe ja zu, dass ich schon so einiges in letzter Zeit falsch gemacht habe, aber wieso versteht er mich einfach nicht? Es kommt mir vor, als würde ich gegen eine Wand reden.

„Ich habe ihr erzählt, dass ich dich mitbringen werde. Sie freut sich schon auf deinen Besuch." Gelogen ist das auf jeden Fall nicht. Als ich sie gestern gefragt habe, hat sie mich auf einmal ganz breit angegrinst und sofort ihren Einkauf für das Essen geplant. Allerdings macht sie das jedes Mal, wenn ich ankündige Freunde mitzubringen.

„Was willst du wirklich?" Mürrisch verdreht Felix kurz die Augen, bevor er mich schließlich direkt ansieht. Ich muss schon zugeben, er kann manchmal wirklich böse gucken. Würde ich das ernst nehmen, könnte ich eventuell sogar Angst bekommen.

„Ich will nur mit dir reden, in Ruhe. Das kann nicht für immer so weitergehen. Lass mich dir doch bitte einfach helfen. Es ist mir auch egal, wie einflussreich die Eltern dieser Idioten angeblich sein sollen." Als er schließlich aufhört sich gegen meinen Griff zu wehren, lockere ich diesen ein wenig. Ich möchte alles, aber ihm nicht wehtun.

„Wer hat dir das erzählt?" Mit gesenkter Stimme lässt Felix unsicher seinen Blick umher wandern, wobei ich zögerlich nach seiner Hand greife. Er soll wissen, dass ich ihn mit diesem Problem nicht alleine lasse.

„Das darf ich dir nicht sagen. Ich habe es ihm versprochen." Schon fast wie ein Reflex, ziehe ich Felix schnell hinter mir her zu den Toiletten und verschwinde mit ihm in eine der Kabinen, als auf einmal der Anführer dieser dämlichen Gruppe neben uns im Flur auftaucht.

„Was soll das?" Verwirrt sieht Felix zu mir hinüber, woraufhin ich ihm schnell die Hand vor den Mund drücke. Bekommt er eigentlich gar nichts mit? Ich dachte er wäre immer so vorsichtig. Er will nicht, dass wir zusammen gesehen werden, dann sollte er auch nicht so auf sich aufmerksam machen.

„Sie sind hier." Leise flüsternd drücke ich mich mit Felix weiter nach hinten an die Wand, als auf einmal lautes Gelächter im Raum ertönt.

***
Ob das gut geht?

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt