XXXVI

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„Bitte hör auf den Helden spielen zu wollen. Ich möchte nicht, dass du dich weiter in meine Angelegenheiten einmischst." Seine Stimme klingt weniger freundlich, als ich es mir erhofft habe.

Changbin Pov:

„Ich mische mich nicht ein." Schnell wende ich meinen Blick von Felix ab und klopfe mir dabei vorsichtig den Dreck von der Hose. Meine Mutter wird sich freuen, aber sollte mir jetzt lieber keine Sorgen darum machen, was sie davon halten wird. Felix redet das erste mal von sich aus mit mir. Das sollte ich lieber ausnutzen, bevor er wieder damit anfängt mich zurückzuweisen. „Sie sind auf mich zugekommen und haben versucht mich zu provozieren. Da kann ich nichts für."

„Ich habe dich neulich auf dem Flur gesehen. Ich verstehe zwar nicht, wieso du das tust, aber bitte lass es." Wüsste er, was in den letzten Wochen passiert ist, dann würde er mich jetzt nicht so vorwurfsvoll ansehen. Ich meine es doch nur gut mit ihm und ich möchte den Fehler aus der Vergangenheit nicht wiederholen. Hätte ich ihn doch nur gefragt, warum er immer so traurig war. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass es etwas mit dem Vorfall aus der Zeit, bevor ich an diese Schule gekommen bin, zutun haben muss.

„Ah.. na und? Das ist meine Entscheidung." Er hat mich also beobachtet, als ich mit den anderen gestritten habe. Aber das wird mich in keinerlei Hinsicht beeinflussen. Es ist mir egal was er sagt, solange ich da bin, werde ich auf seiner Seite stehen. Ich glaube fest daran, dass der Felix den ich kannte irgendwo ganz tief in ihm steckt. Er mag es vielleicht selber nicht wissen, aber ich bin nicht verrückt. Zumindest nicht vollkommen.

Verrückt - Auffallend, bizarr oder auch unsinnig und dumm. Eine Person tut etwas, was für die anderen sonderbar und ohne Sinn vorkommt.

„Ich will das nicht. Misch dich gefälligst nie wieder in diese Angelegenheit ein und das ist dieses Mal keine Bitte." Während er mich schon fast böse ansieht, verschwindet nun auch der letzte Funke Freude in mir. Warum ist er auf einmal so sauer auf mich? Ich kann ja verstehen, dass er vielleicht nicht möchte das die anderen Schüler mich so behandeln, aber es macht mir absolut nichts aus. Ich mochte sie schon vorher nicht. Darum lag es auch nie in meiner Absicht mich mit ihnen zu verstehen. Sie interessieren mich nicht, vor allem im Gegensatz zu Felix.

„Ich bin ein freier Mensch." Nicht sonderlich begeistert wendet sich der jüngere einfach von mir ab, weswegen ich ein leises Seufzen von mir gebe. So frei bin ich eigentlich gar nicht. Wäre ich wirklich frei und könnte machen was ich wollte, dann wäre ich jetzt nicht auf dieser Schule und auch nicht in dieser Stadt. Ich würde nicht ständig umziehen und einem Jungen hinterher laufen, der mich noch weniger kennt als ich ihn. Wenn ich so darüber nachdenke ist das ziemlich frustrierend und es erinnert mich daran, dass mir nicht mehr viel Zeit bleibt.

Sollte ich es nicht bald schaffen dieses Geheimnis zu lüften, dann wird es für immer eines bleiben.

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt