XXIV

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„Wie lange bleibst du eigentlich hier?"

Changbin Pov:

Bisher war die Rede von drei Monaten. Doch zweieinhalb Wochen sind bereits vergangen. Seit dem ersten Tag an dieser Schule, habe ich mich immer häufiger mit Felix getroffen. Ich weiß, dass ich bald schon Abschied nehmen muss, aber im Moment sind es ja noch knapp über zwei Monate. Zwei Monate. Das hört sich so viel an, aber wenn ich bei ihm bin vergeht die Zeit gefühlt wie im Fluge.

Dabei machen wir nichts besonderes. Wir reden eigentlich ziemlich oft nur über belangloses Zeug, aber auch über Sachen die uns beschäftigen oder wir schweigen uns eine Weile einfach nur an. Es ist kein unangenehmes Schweigen, keineswegs. Ich mag es neben jemanden sitzen zu können, ohne etwas sagen zu müssen.

Und einer bestimmten Sache bin ich mir in den letzten Tagen immer bewusster geworden. Meine Gefühle. Ich habe schon ziemlich früh gemerkt, dass da etwas ist, aber dieses Etwas ist mit der Zeit immer mehr geworden. Ich weiß nicht wieso oder warum. Es ist einfach so. Meine Gefühle für ihn werden immer intensiver, ohne das ich etwas dagegen tun kann. Ich weiß auch nicht, wie lange ich sie noch für mich behalten kann, aber das will ich eigentlich auch gar nicht. Ich möchte nur nichts falsches tun.

Einerseits weiß ich nicht, wie er darauf reagieren würde. Andererseits möchte ich ihn nicht verletzten, wenn ich demnächst wieder wegziehe. Im Moment genieße ich es einfach in seiner Nähe sein zu können. Es reicht mir, wenn ich ihm immer wieder ein Lächeln auf die Lippen zaubern kann. Mehr will ich gar nicht. Mehr wäre auch zu viel verlangt.

„Hast du dich heute wieder mit Felix getroffen?" Fragt meine Mutter interessiert nach, während ich ihr dabei helfe den Tisch zu decken. Ich treffe Felix im Moment jeden Tag, bis auf am Wochenende. Wir sitzen auch oft nach dem Unterricht einfach auf dem Schulgelände herum und unterhalten uns. Bei dem verlassenen Fabrikgelände waren wir auch noch ein paar mal. Aber manchmal sind dort einfach zu viele Menschen unterwegs, weshalb wir uns nicht unauffällig auf das Gelände schleichen können.

„Das fragst du noch? Du müsstest die Antwort mittlerweile kennen." Seufzend lasse ich mich auf einen der Stühle am Tisch nieder und sehe ihr dabei zu, wie sie das Essen auf den Tisch stellt. Ich glaube es ist in letzter Zeit kein einziger Tag vergangen, an dem sie mich das nicht gefragt hat. Dabei ist meine Antwort jedes mal die gleiche.

„Ja, aber ich werde dich das solange fragen, bis du ihn einmal mitbringst." Schmunzelnd setzt sie sich schließlich mit an den Tisch, woraufhin ich mir etwas aus dem Suppentopf in meine Schüssel umfülle. Ich soll ihn mitbringen, damit sie ihn direkt verschreckt? Nein, Danke. Damit warte ich lieber noch ein bisschen, wenn es sich gar nicht vermeiden lassen sollte.

„Ich sehe doch wie glücklich er dich macht. Du warst in den letzten Monaten so in dich gekehrt und jetzt kommst du regelmäßig mit einem Lächeln nachhause. Ich würde zu gerne diesen blonden Wunderjungen mit Sommersprossen kennenlernen." Ich sehe sie kurz überrascht an, wende meinen Blick dann aber wieder von ihr ab. Sie hat keine Ahnung wie viel er mir wirklich bedeutet.

„Er ist nicht nur ein blonder Wunderjunge mit Sommersprossen für mich."

***
Da wird einer mutig~

정신 {Jeongsin} // Changlix Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt