XXIII

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„Raus hier!"

Changbin Pov:

Gähnend lege ich meinen Kopf auf den Tisch und schließe für einen Augenblick die Augen. Schlafmangel in Kombination mit dem langweiligem Unterricht, hat eine wirklich einschläfernde Wirkung. Ich muss echt aufpassen, dass ich gleich nicht wirklich einschlafe. Der Lehrer hasst mich zwar sowieso schon, aber ich muss es ja auch nicht übertreiben. Aber zum Glück dürfte es jetzt auch jeden Moment zur Mittagspause klingeln.

„Changbin. Kannst du diese Aufgabe lösen?" Wieso wusste ich, dass das passieren wird?Irgendwie sind alle Lehrer in dieser Hinsicht gleich. Während ich mich kurz etwas strecke, lasse ich meinen Blick über die Aufgabe wandern, welche er zuvor an die Tafel geschrieben hat. Dann erlaube ich mir doch noch einmal meinen Spaß.

„Ich weiß nicht. Kann ich das?" Kurzerhand erhebe ich mich von meinem Platz und schnappe dem Lehrer die Kreide aus Hand, woraufhin ich mich zur Tafel begebe. Von so einfachen Aufgaben konnte ich an der alten Schule nur träumen.

„Ist das richtig so?" Ohne große Schwierigkeiten schreibe ich eine ausführliche Antwort an die Tafel und schmeiße ihm daraufhin die Kreide zu. Da guckt er jetzt aber blöd. Damit hat er wohl nicht gerechnet. „Hatte ich nicht schon erwähnt, dass ich den ganzen Stoff bereits hatte? Was sie hier machen ist für mich so, als würde ich in der Grundschule sitzen."

Genau in diesem Moment ertönt die Schulklingel, weshalb ich mir schnell meine Tasche schnappe und ohne ein weiteres Wort von mir zu geben den Raum verlasse. Mir gefällt es irgendwie den Lehrer zu ärgern. Er ist mir so hilflos ausgeliefert und die Schadenfreude ist größer als sie sein sollte.

Schadenfreude - boshafte Freude über das Unglück oder den Misserfolg anderer Personen. Man erfreut sich auf Kosten anderer.

Schadenfreude hin oder her. Jetzt ist Felix an der Reihe. Da habe ich keine Zeit für solche Spielereien. Ich will schließlich einen guten Eindruck bei ihm hinterlassen. Er muss ja nicht sofort erfahren, dass ich gerne andere Menschen ärgere. Noch muss ich mich ihm gegenüber benehmen.

„Du bist ja schon da." Ich muss etwas Lächeln, als ich den Raum betrete und Felix bereits auf der Fensterbank sitzen sehe. Zu meiner Überraschung hat auch er ein leichtes Lächeln auf den Lippen, als ich mich vorsichtig zu ihm setze. Es ist schön zu sehen, dass er heute scheinbar etwas besser gelaunt ist als sonst.

„Meine Mutter hat mir heute extra viel zu Essen eingepackt. Sie möchte, dass ich es mit dir teile." Geschickt fische ich meine Dose aus der Tasche heraus und öffne diese behutsam. Wer weiß wie voll meine Mutter sie gestopft hat. Ich möchte ja nicht, dass etwas von dem Essen heraus fällt.

„Oh das ist wirklich nett, aber ich habe bereits gegessen." Er legt seine Hand kurz auf seinen Bauch und sieht mich dabei entschuldigend an.  Ich habe irgendwie schon damit gerechnet, aber es ist trotzdem ein bisschen enttäuschend. Dann hätte ich wenigstens gewusst, ob ihm das Essen meiner Mutter schmeckt. Nur für den Fall, dass wir ihn wirklich irgendwann zu uns einladen sollten.

„Nicht so schlimm, dann bleibt mehr für mich." erwidere ich schmunzelnd und versuche ihn somit etwas aufzumuntern. Ich weiß ja, dass er das nicht böse meint. Vielleicht hat er ja ein anderes mal mehr Hunger. Ich kann ihm schließlich nicht dazu zwingen etwas zu essen.

„Wie lange bleibst du eigentlich hier?"

***
Anscheinend nicht lange genug~

정신 {Jeongsin} // Changlix Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin